Pfarre

Hl. Dreifaltigkeit/Gray

Kirchengeschichte

Kirche Dreifaltigkeit am Gray (© Foto: Anton Wieser)
Kirche Dreifaltigkeit am Gray (© Foto: Anton Wieser)

Grüß Gott liebe Gäste unserer Pfarrkirche!

Hoch auf den Wimitzer Bergen auf 1180m steht die einzige  Holzkirche bzw. Blockbaukirche Österreichs, die seit dem Jahre 1795 auch Pfarrkirche ist.
Der gemauerte Altarraum und die Sakristei sind erst im späten 18. Jh. dem schindelgedeckten Blockbau hinzugefügt worden.

Zur Pfarrgemeinde Dreifaltigkeit gehören etwa 100 Seelen. Die Bauerngehöfte liegen weit verstreut auf den Bergrücken.

Die Entstehungslegende der Kirche

In Obermühlbach lebte einmal ein frommer Bauer, der jeden Sonn-tag mit viel Eifer  und Andacht der heiligen Messe beiwohnte.
Mit dem Pfarrer von Obermühlbach verband ihn von Jugend auf eine tiefe Freundschaft. So fiel dem Kirchenmann alsbald auf, dass der Bauer seit einiger Zeit  von den Sonntagmessen fernblieb. Auf die Frage nach dem Grund antwortete der Bauer, er könne nicht kommen, da er woanders hingehe.
Mit dem neugierig gewordenen Pfarrer vereinbarte er ein Treffen um Mitternacht, um sein Geheimnis zu lüften. So trafen sich die beiden in stockfinsterer Nacht und wanderten viele Stunden den Berg hinauf. Auf der Anhöhe des Sonntagberges angekommen, bat der Bauer den Pfarrer sich hinter einem Baum zu verstecken und geduldig der Dinge zu harren, die nun kommen würden.

Nach langem Warten leuchtete am Horizont plötzlich ein Lichtschein auf, der immer näher kam. Vor den staunenden Blicken der beiden nächtlichen Wanderer löste sich aus dem Lichtschein eine Wolke, die auf eine Lichtung herabsank. In diesem Wolkengebilde konnte man ganz deutlich das Bildnis der Heiligsten Dreifaltigkeit erkennen.

Eine unbeschreibliche Freude und Ehrfurcht überkam die beiden Betrachter, die in Demut ihre Knie beugten und den dreifaltigen Gott lobten und priesen. Erst nach längerer Zeit erhob sich die Wolke sacht vom Boden und schwebte, wie sie gekommen war, wieder gegen den Himmel zurück. Ganz benommen von dieser unbeschreiblich schönen Erscheinung trat der Pfarrer mit seinem Gefährten den Heimweg an. Die beiden überlegten, wie man diesen gnadenreichen Ort auch anderen frommen Seelen zugänglich machen könnte. Mit vielerlei mildtätigen Spenden und unter der tatkräftigen Mitarbeit der ansässigen Bevölkerung wurde an der Stelle, wo sich das Wunder ereignete, ein kleines Holzkirchlein errichtet und der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht.

Kunstgeschichtliches zur Pfarrkirche

Man betritt die Kirche durch einen niedrigen aus Holz errichteten Vorbau. Durch eine alte Holztüre gelangt man in das Kirchenschiff.
Die Orgel, ca. 1720 gebaut, stellt eine Besonderheit dar, weil nur ganz wenige Exemplare dieser Orgelpositive aus dem Hochbarock die Zeiten überdauert haben.
Ursprünglich stand diese Orgel in der Pfarrkirche Obermühlbach, von wo sie – als „altmodisch″ erachtet – 1883 nach Dreifaltigkeit gebracht wurde. In den Jahren 1993 – 1995 wurde das Instrument restauriert. Die barocke Kanzel entstand um 1700. Die Holzfiguren der vier Evangelisten wurden 1983 bei einem Einbruch gestohlen und sind im Jahre 2002 nach Originalfotos nachgeschnitzt worden.

Im Chorraum befinden sich vier Konsolstatuen von 1740, die dem Bildhauer Johann Pacher zugeschrieben werden. Links befinden sich die Statuen des Hl. Christophorus,  Patron der Reisenden und des Hl. Stephanus, Erzmärtyrer der Kirche. Zu rechter Hand die Hl. Barbara, Patronin der Bergleute und der Hl. Donatus, beliebter Ernte- und Wetterpatron der Bauern.

Der HOCHALTAR der Kirche mit seinen geschnitzten Bänderranken aus dem Jahre 1720 wurde 2007 restauriert. Das Altarbild zeigt den kunsthistorischen Typus des „GNADENSTUHLES“: Gottvater trägt den gekreuzigten Sohn auf seinem Schoß, der Heilige Geist in Gestalt einer Taube bildet das Herz des Vaters.
Der wichtigste der vier KIRCHTAGE ist das PATROZINIUM, das jedes Jahr am DREIFALTIGKEITSSONNTAG, dem Sonntag nach Pfingsten, gefeiert wird. Um 8.30 Uhr gibt es eine Frühmesse, um 10 Uhr findet eine Feldmesse vor der Kirche mit anschließender feierlicher Prozession durch den Wald statt.

Am darauf folgenden Sonntag, auch SCHÖNER SONNTAG genannt, finden um 10.30 Uhr eine Festmesse und ein feierlicher Umgang statt. Am “Großen Frauentag″, den 15. August, feiern wir seit ein paar Jahren den KRÄUTERKIRCHTAG mit abschließendem Festsegen im Kräutergarten. Besonders beliebt ist auch der SCHUTZENGELKIRCHTAG am ersten Sonntag im September um 10.30 Uhr.