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Sternberg/Strmec

Fronleichnam 2018 auf dem Sternberg

Am Donnerstag, dem 31.Mai 2018, wurde das Hochfest Fronleichnam in Sternberg zelebriert.

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An Fronleichnam gedenkt die Kirche der Einsetzung dieses Sakraments durch Jesus Christus selbst. Somit lässt sich Fronleichnam sozusagen als zweiter Gründonnerstag unter anderen, fröhlicheren Vorzeichen verstehen.

Die geschichtlichen Wurzeln des Fronleichnamsfestes reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit veränderte sich die Messfeier dahingehend, dass in der Eucharistie zunehmend die Realpräsenz Christi in Brot und Wein in den Mittelpunkt rückte und der Gedächtnischarakter in den Hintergrund trat. Zugleich entwickelte sich auf diese Weise zunehmend eine Verehrung der eucharistischen Gaben. Der Name "Fronleichnam" leitet sich im Übrigen vom mittelhochdeutschen Wort "vronlichnam" ab und bedeutet so viel wie "Leib des Herrn".

Im Mittelpunkt dieses Festes steht die Eucharistie, d.h. die Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein. An Fronleichnam gedenkt die Kirche der Einsetzung dieses Sakraments durch Jesus Christus selbst.

Das Brauchtum der Fronleichnams-Prozession geht auf das Jahr 1277 zurück, wo in Köln erstmals eine Prozession am Fronleichnamstag stattfand. Bis heute schreiten die Katholiken dabei durch die Straßen und zeigen die Hostie in einer Monstranz als Zeichen Christi in der Welt. An Kreuzweg-Altären wird dabei angehalten und gebetet. In manchen Orten - wie in diesem Jahr in Kärnten und in Oberösterreich - finden die Prozessionen auch zu Wasser statt. In der Steiermark hat sich der Brauch großer Blumenteppiche herausgebildet. Mancherorts ist es auch üblich, entlang der Prozessionsstraßen grüne Birken aufzustellen.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 14,12-16.22-26.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm,
bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?
Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!
Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. 

 

Predigt über die Nahrung von Pfarrer Kroczek:

„Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot, werde gnädig Nahrung meinem Geiste du.“ Die Feier der Eucharistie ist nicht bloß Erinnerung und Gedächtnis an Vergangenes. Sie bewirkt lebendige und bleibende Gegenwart Jesu Christi unter den Gestalten von Brot und Wein. ER wird für uns zur Nahrung, ER wird für uns genießbar und verzehrbar. Wandlung ist kein Gedanke in unserem Kopf, sondern Geschehen an den Gaben – ein Geschehen allerdings, dass unser Verstand allein nicht erfassen kann. Hier bleiben uns nur die Worte des Hl. Thomas: „Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir, doch des Wortes Botschaft offenbart ich mir, was Gottes Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an. Er ist selbst die Wahrheit die nicht trügen kann.“

Wenn wir uns aber auf diesen Glauben einlassen, dann begreifen wir: Was mit der Menschwerdung in Nazareth, der Geburt in Bethlehem und dem Ostergeheimnis in Jerusalem begonnen hat, findet in der Hl. Eucharistie seine Verlängerung bis in die Gegenwart hinein. Der Gottessohn nimmt unser Menschsein an, um mit uns eins zu werden. Er will, dass wir mit ihm verschmelzen!

Mir hilft in diesem Zusammenhang folgender Gedanke: Wenn wir einen Menschen gern haben, dann möchten wir mit ihm zusammen sein, wir möchten mit ihm eins sein. Liebe will Einheit. Jede Umarmung ist ein Zeichen dieses Eins-sein-Wollens mit dem Menschen, den man gern hat. Christus umarmt uns nicht nur, um mit uns zusammen zu sein, er gibt sich uns als Speise! Und er tut dies, damit wir in ihm aufgehen. So offenbarte sich der Herr einmal dem Hl. Augustinus mit den Worten: „Nicht du wirst mich in dich verwandeln, sondern du wirst in mich gewandelt werden.“ (Confessiones, 7,10) Gott will unsere Vergöttlichung!

Welch unglaubliche, unfassbare und unübertreffbare Liebe, Zuwendung, Zuneigung und Hingabe zeigt Gott uns im Geschenk der Heiligen Eucharistie! Eigentlich müsste ein Sonntagsgebot überflüssig sein. Denn wir wären töricht, wenn wir dieses Geschenk unbeachtet liegen ließen. Und doch hat das Sonntagsgebot seinen Sinn. Es erinnert uns daran, dass es nicht nur eine Dummheit, sondern eine grobe Lieblosigkeit und Achtlosigkeit gegenüber diesem Geschenk Gottes wäre, es einfach unbeachtet bei Seite zu lassen. 

Wenn wir uns dies vor Augen halten, bedeutet das aber auch: Wir dürfen nicht unbedacht und gedankenlos die heilige Kommunion empfangen. Herz und Verstand müssen vorbereitet sein. 

In diesem Zusammenhang bereitet mir folgendes Phänomen weiterhin nachhaltig Sorgen. Die Schlangen vor den Kommunionbänken sind immer noch recht lang, aber vor den Beichtstühlen denkbar kurz. Hier kann etwas nicht stimmen! 

Entdecken wir wieder neu diese großen Schätze der göttlichen Barmherzigkeit die uns geschenkt sind, die Heilige Eucharistie und das Bußsakrament. Beide gehören zusammen.

Die Gestalten von Brot und Wein sind bescheiden und übersehbar. Damit wir aber nicht vergessen, wer es ist, der sich uns unter diesen Gestalten zeigt, gibt es Gesten und Zeichen der Ehrfurcht. Sie sind keineswegs nur äußerlich oder gar belanglos. Sie sind so etwas wie ein Wecker, der uns wachrüttelt. Dazu gehört die Kniebeuge vor dem Tabernakel beim Betreten der Kirche. Dazu gehört auch das Knien beim Eucharistischen Hochgebet, das Falten der Hände als Zeichen, dass wir uns zusammen nehmen und auf Gott hin orientieren. Dazu gehört auch die Atmosphäre der Stille und Andacht, die uns zur Sammlung vertieft. Dazu gehören auch die kostbaren Gefäße für die Eucharistischen Gestalten. Sie sind keine Prunksucht, sondern Zeichen unserer Überzeugung: Der, den diese Gefäße bergen, ist unendlich viel wertvoller, als alles Gold dieser Welt: „Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot, werde gnädig Nahrung meinem Geiste du.“ Amen.

Das Hochfest Fronleichnam wurde vom Kirchenchor Sternberg musikalisch gestaltet.

Nach der Heiligen Messe beteten alle an den geschmückten Altären, die Prozession führte rund um die Kirche. Bitten um Schutz vor Unwettern, Unheil waren zu hören, ebenso Evangelientexte und Anrufungen, gefolgt von Gesang und dem Segen des Priesters. Es ist Brauch, dass die Gläubigen etwas von den Birkenzweigen mit nach Hause nehmen, sie tragen sozusagen den Segen heim.

Maienpracht, Sonnenschein, Pastellfarben in der Nähe, in der Ferne, blütenstreuende Kinder in weißen Kleidern, das war der Rahmen zu diesem würdevollen Fronleichnamsfest.

Zusammenfassung:   Edith Strauss