Pfarre

Damtschach

Erntedankfest 2018

Am Sonntag, dem 16. September 2018, wurde das Erntedankfest in Damtschach zelebriert.

Das diesjährige Erntedankfest war besonders festlich zelebriert. Die Erntedankkrone war kunstvoll gestaltet, das Damen-Trio „Kärntner Triologie“ sang sich in die Herzen aller, ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau.

Der Text des Schlussliedes war - dem Anlass entsprechend - ein Dankeslied und wird zur Einstimmung an den Beginn des Berichtes gestellt:

 

„Falt die Händ‘ zamm,

sag dankschön fürs Leben,

sag dankschön fürs tägliche Brot,

sag dankschön, der Hergott hat’s gebn,

sag dankschön, jetzt leid‘ ma ka Not.“

 

Pfarrer Kroczek sprach Segensworte und segnete danach die  Erntekrone und die vor dem Altar platzierten Früchte, mit dem Hinweis, dass alle etwas davon mit nach Hause nehmen dürfen.

  • Kärntner Triologie: „In Demut rufen wir dich an, vergib uns, was wir dir getan. Christe eleison.“
  • Gott soll gepriesen werden, GL 801, gesungen von allen
  • Lobet den Herren, GL 258, gesungen von allen
  • Kärnter Triologie:   Hallelujaruf

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,27-35.

In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen?
Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten.
Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias!
Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen.
Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen.
Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe.
Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.

 

Zusammenfassung der Predigt:

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Gäste,

stellen wir uns einmal kurz den Essenstisch eines durchschnittlichen Bürgers oder Bauern vor vier oder fünf Jahrhunderten vor. Da fanden sich vor allem zwei Lebensmittel auf dem Tisch: Brot und Brei. Natürlich – es war einmal ein Brei aus Bohnen, einmal aus Linsen, einmal aus Hafer und vielleicht einmal auch aus Hirse, das war dann schon ein Festtagsschmaus. Brot und Brei, das war alles, zumindest im Alltag. Die Speisekarte bot kaum Abwechslung, sie war sehr eintönig.

Würde unser Bürger aus dem 15. oder 16. Jahrhundert sehen, was heute selbst im Alltag einer einfachen Familie an Speisen täglich auf den Tisch kommt, er würde sich im Schlaraffenland wähnen. Und käme er in einen Lebensmittelsupermarkt mit all seiner Vielfalt an Angeboten, würde er sehr darüber erstaunt sein. Nie in der Geschichte der Menschheit war der Tisch des einfachen Mannes so reichlich gedeckt wie heute. Nie gab es eine größere Vielfalt an Speisen, Zutaten und Rezepten. Aber sind wir uns dessen überhaupt noch bewusst? Spüren wir, welch großes Geschenk in diesem Reichtum unserer Nahrung verborgen ist?

Für uns Christinnen und Christen ist diese Vielfalt unserer Nahrung ein Hinweis auf die unerschöpfliche Phantasie des Schöpfergottes. In der Bibel, im Buch Genesis im Alten Testament ist zu lesen, wie Gott am dritten Schöpfungstag Pflanzen, Bäume und samenhaltige Früchte „aller Art“ hervorbringt, wie es dort heißt. Es liegt dem biblischen Schreiber am Herzen, diese überschäumende Vielfalt des Lebens zu betonen. Er möchte, dass wir sie mit unserem inneren Auge sehen, wenn wir diesen Text lesen. Denn für ihn sind sie ein Zeichen für die Kreativität und übergroße Liebe des Schöpfers, an den wir glauben.

Genau aus diesem Grund lädt uns Jesus Christus zum kindlichen Vertrauen zu diesem Gott ein. So wie er die Blumen des Feldes herrlich kleidet und die Vögel des Himmels reichlich nährt, so sorgt er sich auch um uns. Er ist es, der uns den Tisch deckt. Er ist es, der uns die Fülle der Köstlichkeiten daraufstellt. Er ist es, der uns darin einen Vorgeschmack des Himmels kosten lässt. Und darum ist es richtig, dass wir ihm symbolisch die Ernte dieses Jahres auf den Altar legen, dass wir sie ihm zurückbringen, um sie noch einmal von seinem Tisch her zu empfangen, dass wir ihm Dank sagen heute und vor jeder Mahlzeit. Amen.

 

Nach den Fürbitten folgte die Gabenbereitung.

  • Kärntner Triologie: Heilig, heilig, heilig
  • Vater unser, von allen gesungen

Danach folgte die Wandlung und die Spende der Heiligen Kommunion.

 

  • Kärnter Triologie: Ave Maria
  • Wär ich ein Vögelein, schön tät ich singen

 

Pfarrer Kroczek dankte allen, die zum Gelingen dieses schönen Erntedankfestes beigetragen haben und erteilte den Schlusssegen.

Gottfried Struckl, der Obmann des Pfarrgemeinderates, lud alle zur Agape ein. Unter dem Kirchendach waren Tische und Bänke aufgestellt, Kaffee und Kuchenvariationen, Getränke und Würstl mit Senf und Gebäck wurden gereicht.

 

Als zusätzliche Attraktion gab es einen Verkaufsstand eines Imkerbetriebes mit allem, was aus Honig und Bienenwachs erzeugt werden kann.

 

Die Gäste haben diese Einladung gerne angenommen und sich gut unterhalten. Der milde Spätsommertag mit Sonnenschein und wolkenlosem Blau war das Geschenk „von oben.“

 

 

Bericht:  Edith Strauss