Papst Leo XIV.
08.05.2025 um 18:10 Uhr
Papst Leo XIV. – Ein neuer Pontifex führt die Kirche
Am 08. Mai 2025, 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, wurde nach nur einem Tag Konklave der neue Papst gewählt: Papst Leo XIV. - der 267. Papst der Geschichte.
Bereits im dritten Wahlgang fiel die Entscheidung – ein Zeichen klarer Einigkeit unter den Kardinälen. Um 18:10 Uhr stieg der weiße Rauch über der Sixtinischen Kapelle auf und kündigte der Welt die Wahl des neuen Pontifex an.
Wenig später, um 19:23 Uhr, trat der frisch gewählte Papst auf die Loggia des Petersdoms und sprach zum ersten Mal als Oberhaupt der katholischen Kirche zu den Gläubigen auf dem Petersplatz und weltweit. Mit den Worten:
"La Pace siá con tutti voi!" - "Der Friede sei mit euch allen!"
begrüßte er die Menschen am Petersplatz.
Die Wahl von Papst Leo XIV. wurde mit Freude und Erleichterung aufgenommen. Viele schätzen ihn bereits jetzt für seine pastorale Nähe und seine klare Sprache.
Auch wir als Pfarre Winklern heißen Papst Leo XIV. von Herzen willkommen und wünschen ihm alles Gute und Gottes reichen Segen. Möge der Heilige Geist ihn führen und stärken, damit er die Kirche in Weisheit, Liebe und Wahrheit leitet.
Der neue Papst: Eine Biografie
Er ist der erste Augustiner auf dem Stuhl des Petrus, vor allem aber nach Franziskus der zweite Papst aus Amerika. Nur dass der 69-jährige Robert Francis Prevost im Gegensatz zu Jorge Mario Bergoglio aus dem Norden des Kontinents stammt. Seit 2023 leitete er das Dikasterium für die Bischöfe, im gleichen Jahr erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal.
Der neue Bischof von Rom wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois, in eine internationale Familie hineingeboren: der Vater, Louis Marius Prevost, französischer und italienischer Abstammung, die Mutter, Mildred Martínez, hingegen spanischer Abstammung. Er hat zwei Brüder, Louis Martín und John Joseph.
Ausbildung und Eintritt in den Augustinerorden
Prevost lernte zunächst am Kleinen Seminar der Augustiner, danach an der Villanova University in Pennsylvania, wo er 1977 sein Examen in Mathematik und Philosophie ablegte. Am 1. September desselben Jahres begann er sein Noviziat in der Ordensgemeinschaft der Augustiner (OSA) in St. Louis in der Provinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago. Am 2. September 1978 legte er seine erste Profess ab, am 29. August 1981 folgte die ewige Profess.
Studium und Weihe in Rom
Anschließend wurde er an der Catholic Theological Union in Chicago ausgebildet und schloss sein Theologiestudium ab. Im Alter von 27 Jahren wurde er von seinen Vorgesetzten nach Rom geschickt, um an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin (Angelicum) Kirchenrecht zu studieren. In Rom wurde er am 19. Juni 1982 im Augustinerkolleg von Santa Monica durch den belgischen Erzbischof Jean Jadot, damals Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Nichtchristen (heute Dikasterium für den interreligiösen Dialog), zum Priester geweiht.
Habemus Leonem: Die Highlights
Erste Missionsjahre in Peru
Prevost erhielt 1984 seine Approbation und wurde im folgenden Jahr, während er seine Promotion vorbereitete, in die Augustinermission in Chulucanas, Piura (Peru) (1985-1986) entsandt. Im Jahr 1987 verteidigte er seine Doktorarbeit zum Thema „Die Rolle des Ortspriors des Augustinerordens“ und wurde zum Direktor für Berufungen und zum Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Olympia Fields, Illinois (USA), ernannt.
Ausbilder, Professor, Seelsorger
Im darauffolgenden Jahr begab er sich wieder nach Peru, in die Mission in Trujillo. Dort wirkte er als Leiter des gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus den Vikariaten Chulucanas, Iquitos und Apurímac. Elf Jahre lang war er Prior der Gemeinschaft (1988-1992), Ausbildungsleiter (1988-1998) und Lehrer der Professen (1992-1998), sowie in der Erzdiözese Trujillo Gerichtsvikar (1989-1998) und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral im Großen Seminar San Carlos y San Marcelo. Gleichzeitig war er mit der pastoralen Betreuung der Pfarrei „Unsere Liebe Frau, Mutter der Kirche“, später St. Rita (1988-1999), in einem armen Randbezirk der Stadt betraut. Von 1992 bis 1999 war er auch Administrator der Pfarrei „Unsere Liebe Frau von Monserrat“, ebenfalls in Trujillo.
Führungsverantwortung im Orden
1999 wurde er zum Provinzialoberen der Augustinerprovinz „Mutter vom Guten Rat“ in Chicago gewählt, zweieinhalb Jahre später wählten ihn seine Mitbrüder auf dem Ordentlichen Generalkapitel des Augustinerordens zum Generalprior. 2007 wurde er für eine zweite Amtszeit bestätigt.
Im Oktober 2013 kehrte er in seine Augustinerprovinz in Chicago zurück - als Ausbildungsleiter im Augustinerkloster, Erster Rat und Provinzvikar; diese Ämter hatte er inne, bis ihn Papst Franziskus am 3. November 2014 zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Chiclayo ernannte und (als Titularbischof von Sufar) in den Stand eines Bischofs erhob. Er betrat am 7. November im Beisein des Apostolischen Nuntius James Patrick Green die Diözese und wurde gut einen Monat später, am 12. Dezember, dem Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe, in der Kathedrale St. Maria zum Bischof geweiht.
Sein bischöfliches Motto lautet „In Illo uno unum“: Worte, die der heilige Augustinus in einer Predigt - der Auslegung von Psalm 127 - zitierte, um zu betonen, dass „wir Christen zwar viele sind, aber in dem einen Christus eins sind“.
Von Papst Franziskus gefördert
Am 26. September 2015 wurde er vom argentinischen Papst zum Bischof von Chiclayo ernannt, im März 2018 zum zweiten Vizepräsidenten der peruanischen Bischofskonferenz gewählt, in der er auch Mitglied des Wirtschaftsrats und Vorsitzender der Kommission für Kultur und Bildung war.
Am 13. Juli 2019 wurde er von Franziskus in den Kreis der Mitglieder der Kongregation für den Klerus aufgenommen und im darauffolgenden Jahr zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe (21. November) berufen. Am 15. April 2020 ernannte ihn der Papst auch zum Apostolischen Administrator der peruanischen Diözese Callao.
Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und Kardinalserhebung
Am 30. Januar 2023 holte ihn Franziskus dann ganz nach Rom, und zwar als Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe und Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Damit war Prevosts Aufstieg zum Erzbischof verbunden. Im Konsistorium vom 30. September desselben Jahres erhob der argentinische Papst ihn schließlich zum Kardinal im Rang eines Kardinaldiakons und übertrug ihm als Titelkirche die Augustinerkirche in Rom, die der heiligen Monika geweiht ist. Prevost nahm sie am 28. Januar 2024 in Besitz.
Als Leiter des Dikasteriums nahm er an den letzten Apostolischen Reisen von Papst Franziskus sowie an der ersten und zweiten Vollversammlung der Weltsynode zur Synodalität teil, die vom 4. bis 29. Oktober 2023 bzw. vom 2. bis 27. Oktober 2024 in Rom stattfanden. Erfahrung in synodalen Versammlungen hatte er auch schon in der Vergangenheit als Prior der Augustiner und Vertreter der Union der Generaloberen (UGS) gesammelt.
In der Zwischenzeit wurde er von Papst Franziskus am 4. Oktober 2023 zum Mitglied in verschiedenen Dikasterien berufen: für die Evangelisierung (Sektion für die Neuevangelisierung und die neuen Teilkirchen); für die Glaubenslehre; für die orientalischen Kirchen; für den Klerus; für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens; für Kultur und Bildung; für die Gesetzestexte; sowie in die Päpstliche Kommission für den Staat der Vatikanstadt.
Am 6. Februar 2025 schließlich erhob der argentinische Papst Prevost zum Kardinalbischof des suburbikarischen (also vor den Toren Roms gelegenen) Bistums Albano. Während des letzten Krankenhausaufenthalts von Franziskus im „Gemelli“-Krankenhaus leitete Prevost am 3. März auf dem Petersplatz den Rosenkranz für die Gesundheit des Schwerkranken.
Quelle: Der neue Papst: Eine Biografie - Vatican News