Pfarre

Kornat

Was ist Christi Himmelfahrt?

von Wolfgang Hohenberger

Die Apostelgeschichte (Apg 1,1-11) berichtet davon, dass Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung zum Himmel emporgehoben wurde und eine Wolke ihn den Blicken seiner Jünger entzog.

Die „Himmelfahrt Christi“, sie soll nicht wortwörtlich verstanden werden: Jesus hat durch die Himmelfahrt vielmehr am göttlichen Leben teilgenommen und ist Gott auf ewig gleich geworden. Darum sollen wir eher von „Christi Heimkehr in die Herrlichkeit“ sprechen. Denn Christus ist nicht weggegangen oder weggefahren. Er ist uns sogar nähergekommen, weil er jetzt in der Herrlichkeit des Vaters ist. Diese Herrlichkeit, sie ist überall. Sie ist in uns, über uns, sie ist neben uns, vor und hinter uns. Die Herrlichkeit des Vaters, sie ist die Kehrseite der Dinge, die wir kennen.

Der Himmel ist nicht ein Ort über den Sternen, er ist etwas viel Kühneres und etwas viel Größeres. Der Himmel ist das Berühren des Wesens Mensch mit dem Wesen Gottes.

Der Himmel hat seinen Grund in der Durchdringung von Menschheit und Gottheit im gekreuzigten und erhöhten Menschen Jesus. Christus, er ist der Mensch, der in Gott ist. Er selbst ist das, was wir „Himmel“ nennen. Der Himmel ist die Person dessen, in dem Gott und Mensch für immer trennungslos verbunden sind.

So wie wir selbst auf Jesus zugehen und in ihn eintreten, so gehen wir auch auf den Himmel zu und treten in diesen ein. So kann unsere „Himmelfahrt“ ein Vorgang mitten in unserem Alltag sein. Wir können mitten im Alltag den Zustand wo wir mit Leib und Seele eins mit Gott sind erfahren. Wir können mitten im Alltag Gott in unseren Herzen tragen.

"Der Himmel ist dort, wo Menschen einander gut sind" von Gisela Baltes

Der Himmel ist dort,
wo Menschen einander gut sind,
wo Menschen miteinander reden,
wo Menschen füreinander sorgen,

wo Hungernde Nahrung erhalten,
wo Kranke besucht werden,
wo Traurige getröstet werden,

wo Versöhnung den Streit beendet,
wo Gemeinsinn den Eigensinn ablöst,
wo Menschen miteinander teilen,

wo Gerechtigkeit regiert,
wo jeder Mensch gleich viel gilt,
wo ein Leben in Würde möglich ist.