Pfarre

Klagenfurt-Welzenegg

Kritischer Oktober

Thema Frieden

Frieden ergibt sich nicht von selbst, wenn kein Krieg ist. Davon kann Pater Markovic ein Lied singen. Er kommt aus Sarajevo.

Landeshauptmann Kaiser sprach vom Frieden, in Europa und in der Welt und bekannte seine Glaubensüberzeugung. Pfarrer Staudacher sprach von Frieden und Unfrieden in unseren Herzen durch Versöhnung.

Nächste Termine: SA 10.11., 18 Uhr, und SO 11.11., 10 Uhr

Landeshauptmann Peter Kaiser:

Der Friede muss auch organisatorisch, wirtschaftlich, politisch in Europa immer wieder neu erkämpft, erarbeitet werden. Ein Stillstand in den Bemühungen kann genau zum Gegenteil – zu Konflikten und dann in weiterer Folge möglicherweise zu Auseinandersetzungen mit Waffengewalt führen.

Wenn man eine Konfliktkultur hat, dann wird man Meinungsverschiedenheiten lösen können.

Entscheidend war, und wird es auch in Zukunft sein, dass es Menschen gibt, die abwägen: Ist mir ein permanenter Konflikt angenehm? Nutzt er meinen wirtschaftlichen oder sonstigen Interessen? Bin ich auch bereit weit über das normale Maß eines Staatsbürgers, einer Staatsbürgerin für Frieden zu arbeiten, mich für ein friedliches Miteinander zu engagieren?

Pfarrer Johannes Staudacher:

"Wenn man nur mehr die Vergangenheit lebt, kann es auch nur mehr Tod geben – kein Leben mehr, und schon gar keine Zukunft. Das ist im Grunde die Hamlet-Geschichte."

"Wenn nur mehr Aufregung da ist – in einem ganz tiefen Sinn, d. h. das ständige negative Reagieren auf alles, was mir nicht passt – dann hat diese Gegenwart keine gute Zukunft, weil auf dieser Aufgeregtheit wird etwas ausgetragen: 'Die Ausgeburt wird gefährlich sein', heißt es bei Shakespeare."

"Bei schönem Wetter wird man kein Mensch des Friedens. Mensch des Friedens wird man, wenn man lernt, Unrecht zu tragen."

Desmond Tuto: „Das Schlimme, das wir erleben, kann uns verbittern und es kann uns veredeln.“ Mensch des Friedens werden, kann eigentlich in einem tieferen und reiferen Sinn der besser, der Bitteres erlebt.

"Ein Gedanke, der bei Paulus öfter auftaucht: Wenn dir jemand unrecht tut, du hast erst verloren, wenn du ihm nicht mehr im Frieden begegnen kannst. Dann hast du verloren. Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute. Das geht auch wieder zurück in die Welt. In mir selber transformieren, das was mich verletzt, in Friedensfähigkeit umwandeln. Es gibt Menschen, die sagen, dass das geht – in mir selbst das Böse des Menschen in Frieden umwandeln."

„Erlöse uns von allem Bösen“ – also dass, was uns geschehen kann. „Gib Frieden in unseren Tagen“. Und dann kommt die Wende – also der Blick nicht auf die Bösen, sondern der Blick auf uns selbst. „Bewahre uns vor Verwirrung und vor Sünde.“ Im Grund die gleiche Geschichte wie die, über die ich von Anfang an spreche. Wenn uns Böses geschieht, bewahre uns vor Verwirrung und Sünde. Wenn wir nämlich negativ reagieren, wird das Unheil immer größer.

"Politisch schwierige Zeiten sind immer eine Gefahr, dass die Christen selber böse werden. Wenn sie nämlich auf das Böse mit Bösem reagieren."