Pfarre

Obermillstatt

Langjähriger PGR-Obmann und Organist Raimund Oberzaucher wird geehrt und verabschiedet!

„Ihr sollt Frucht bringen in jeder Art von guten Werken!“ (Kol.1.10). Die Bibel zeigt uns also, dass mit Fruchtbarkeit nicht nur das Zeugen von Nachwuchs gemeint ist, sondern dass auch unsere guten Werke eine ebenso wichtige Form der Fruchtbarkeit darstellt. In beiden Bereichen erfolgreich war unser langjähriger PGR-Obmann Raimund Oberzaucher. Dies zeigt sich in unserer Pfarre in unglaublich vielen Projekten, die unter seiner Führung umgesetzt wurden – siehe weiter unten. Diese – seine - Spuren werden wohl noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte sichtbar bleiben.

Daniel Oberzaucher
Maria und Raimund Oberzaucher (© Foto: Daniel Oberzaucher)

Im Dezember hat Raimund dem PGR informiert, dass er auch seine Funktion als leitender Organist und auch das Orgelspiel selbst nicht mehr ausüben wird. Dies nahm die Pfarre zum Anlass, seine Tätigkeit im Rahmen der Sonntagsmesse am 26. Februar 2023 entsprechend zu würdigen und einfach Danke zu sagen. Dieser Dank gilt aber auch seiner Frau Maria. Ohne Ihr Verständnis und Unterstützung wäre wohl vieles nicht möglich gewesen.

Der PGR Obermillstatt und die gesamte Pfarre wünschen Euch Beiden noch viele gute Jahre und dass Euer Fruchtbarsein, also das Arbeiten im Weinberg unseres Herrn, noch lange nicht zu Ende ist!

Nachstehend gibt uns Raimund in seinen eigenen Worten einen Rückblick in die Zeit seiner Tätigkeit:

Mein Leben in unserer Pfarre - „für den Nächsten – mit den Nächsten“

Vom Pfarrgemeinderat wurde ich gebeten, einen Rückblick über die Aktionen der vergangenen Jahrzehnte zusammenzustellen, in der ich im PGR mitgearbeitet habe:

Von meinen lieben Eltern christlich erzogen, begann ich mit ca. 16 Jahren im Liturgieausschuss der Pfarre mitzuarbeiten. 1981 erstmals als Kandidat zum PGR angetreten und gewählt, bei der Wahl 1987 zum Obmann gewählt und das durchgehend bis 2017 geblieben, war ich also 36 Jahre lang im PGR.

Mit den vielen PGR Mitgliedern in dieser langen Zeit hatten wir immer ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis zueinander. Es war immer ein gemeinsames Streben zum Wohle der ganzen Pfarre. Natürlich war auch das Verhältnis zu den Priestern immer ein äußerst gutes, verständnisvolles Miteinander. P. Mensink, P. Verpalen, P. Freytag und P. Anton waren da unsere Wegbegleiter.

So konnten wir in dieser Zeit für die Pfarre einiges bewirken. Einige Renovierungen der Pfarrkirche und des Pfarrhofes innen und außen, Neudeckung des Turmes, Erneuerung des Turmwalmes, Erweiterungen des Friedhofes, Errichtung einer Aufbahrungshalle, Adaptierung eines WCs am Friedhof, Sanierung der gesamten Friedhofmauer, Generalsanierung des Mesnerhauses, Verkauf der Weiderechte und zweier Almwiesen um mit dem Ertrag eine Beteiligung am Forstgut Ronach im Liesertal zu ermöglichen; also eine Umschichtung um einen besseren Ertrag zu erwirtschaften, Grenzberichtigungen bei den Feldern und Almwiesen und vieles mehr.

Dies alles war nur möglich durch die Mitarbeit aller Pfarrgemeinderatsmitglieder und auch die Mitarbeit sehr vieler Helfer aus der Pfarre in dieser langen Zeit.

Natürlich gab es da auch ein paar Unstimmigkeiten. Der „Glockenkrieg“ ist mir noch in guter Erinnerung. Ebenso die Diskrepanzen zwischen Mesnerhaus und Gasthof Kirchenwirt beim Verkauf des Grundstückes durch die Gemeinde Millstatt. Wir mussten dabei nach bestem Wissen und Gewissen die Belange der Pfarre vertreten.

Als wir dann 1999 die Filialkirche Matzelsdorf dazu bekamen, wurde unser Tätigkeitsbereich natürlich auch erweitert. Die Innen-Renovierung war wohl eine große Herausforderung für uns alle. Aber wenn man das fertige Produkt betrachtet, kann man mit Stolz sagen, dass sich diese Mühen gelohnt haben. Auch der erweiterte Friedhof in Matzelsdorf musste neu trassiert und eine neue Aufbahrungshalle gebaut werden. Und auch in Matzelsdorf war es nur durch den enormen Einsatz von so tüchtigen und verlässlichen Menschen im Pfarrgemeinderat und durch die vielen Helfer aus der Pfarrgemeinde dies alles möglich.

Wenn ich jetzt das Orgelspielen beendet habe, so ist mir dies sicherlich nicht leichtgefallen. Schon mit 16 Jahren habe ich begonnen, mit den Klängen der Orgel den Volksgesang zu begleiten. Durch die Anschaffungen der zwei guten Orgeln war es immer eine Freude, diesen Dienst zu tun. „Aber das Alter kommt mit nichts Gutem“ heißt das Sprichwort! Wenn das Spielen an der Orgel nicht mehr ganz spielend geht, ist es an der Zeit, dies zu beenden! Mein Wunsch wäre für weiterhin: „lasst unsere Königinnen der Instrumente immer zur Ehre Gottes und der Erbauung der Menschen erklingen. Sorgt auch beizeiten für Nachwuchs von Organisten. Die kann man nicht nur so aus dem Ärmel zaubern. Das braucht viel Fleiß, Befähigung und Unterstützung eines Jeden!“

Mein herzlicher Dank ergeht an alle, die uns mit Rat und Tat all die Jahre zur Seite gestanden sind.

Deo gratias!

Raimund Oberzaucher; Februar 2023