Pfarre

Obermillstatt

Karwoche - Vorbereitung auf Ostern

Glaube und altes Brauchtum

 (© Foto: R.O.)
(© Foto: R.O.)

Nach dem Einzug in Jerusalem am Palmsonntag folgen 3 ruhige Tage in der Karwoche. Im Volksmund wurden in der Karwoche die zuletzt Aufgestandenen mit besonderen Namen gespottet. So schon am Palmsonntag mit "Pålmwutzl", am Montag mit "Krahax", am Dienstag mit "Sauspal", am Mittwoch mit "Wochntippl", am Donnerstag mit "Åntleswutzl", am Freitag mit "Kårfreitigratschn", am Samstag mit "Tafstan", am Sonntag wurde der erste Aufsteher das "Oastalampl" und der letzte der "Oastaflådn" verspottet. Am Gründonnerstag werden von den Hühnern die "Ontlesalen" zur Fleisch- und Speisensegnung abgenommen. Bei der Abendmahlfeier spielt die Orgel noch das feierliche Gloria, dann "fliegt" sie mit den Glocken fort nach Rom: Statt der Glocken ertönt nun aus dem Kirchturm die Ratsche. Erst bei der Auferstehungsfeier erklingen wieder die Glocken und auch die Orgel jubelt wieder mit dem Auferstandenen. Am Ostermorgen brennen viele Osterfeuer. Nach der Speisensegnung wird das "Gweichte" zu Hause dann gemeinsam verzehrt. Speck, Schinken, Eier, Würste, Kren, Reindling oder Schwarzbrot, Schweins- oder Rinderzunge und andere Köstlichkeiten schmecken nach der Fastenzeit besonders gut. Am Ostermontag findet dann das "Eierpeckn" und das Schinknversteigern am St. Wolfsberg bei Seeboden statt. Ein uralter Brauch, mit dessen Erlös die Wallfahrtskirche erhalten wird. Das Fest der Auferstehung Jesu stimmt jeden Gläubigen froh, ist doch das Erlösungswerk vollendet.