Familiengottesdienst und Abschied von Gundi Certov als Kinderchorleiterin
Sucht man in Kirchen nach einer Statue des Hl. Petrus, so hält man am besten Ausschau nach jenem Mann mit dem Schlüssel in der Hand. Das Evangelium des heutigen Hochfestes Petrus und Paulus erzählt auch wieso. "Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben", kündigt Jesus seinem Jünger an, ihm, der als erster Jesu Gottessohnschaft bezeugt. Damit ist auch ein Auftrag verbunden: Petrus selbst soll für die Menschen ein Schlüssel sein und ihnen die Tür zum Himmelreich aufschließen. Diese Einladung, für andere zum Türöffner, zu einer Schlüsselperson zu werden, ergeht auch heute noch an uns.
Mit den Liedern, die sie Woche für Woche 25 Jahre lang mit dem Kinderchor einstudiert hat, ist Gundi Certov zweifellos zu einer Schlüsselpersonen geworden. Unzähligen Kindern hat sie einen Zugang zum gemeinsamen Singen und Musizieren eröffnet. "Musik und Gesang sind mehr als nur schmückendes Beiwerk für den Gottesdienst. Sie sind selber Liturgie.", sagt Pfarrer Jakob Ibounig. "Unter der Woche hat man plötzlich eine Melodie auf den Lippen und man erinnert sich: das hat der Kinderchor letzten Sonntag gesungen! Es sind wunderschöne Lieder, die direkt das Herz erreichen." Die durch den Kinderchor so festlich umrahmten Erstkommunionsgottesdienste gehören für viele Menschen in Ferlach zu den besonders schönen Erinnerungen und die liebevoll vorbereiteten Krippenspiele zu den Fixpunkten im Jahreskreis.
Worte reichen nicht aus, um die Dankbarkeit auszurücken für den treuen, verlässlichen Dienst, den Gundi über diese lange Zeit in unserer Pfarre verrichtet hat. So müssen wir es bei einem Blumengruß und einem Geschenk belassen, das sie mit ihrem Mann Hansi Certov teilen kann. Und bei einem herzlichen
Vergelt's Gott, Gundi!
sowie einem kräftigen Applaus - auch von den zahlreichen ehemaligen Sänger:innen, die heute ihr zu Ehren da waren.
Dankbar verbunden sind wir auch Hansi Certov, der unterstützt, begleitet und sich um die Tontechnik gekümmert hat, ebenso wie Michael Totschnig und Clemens, Johanna und Martin Napotnig, die mit ihren Instrumenten begleitet haben.
Eine besonders hübsche Überraschung hatten schließlich die aktuellen Chorkinder für Gundi: ein buntes Bild mit Erinnerungen aus der gemeinsamen Chorzeit.
Trotz der Wehmut, die jeder Abschied mit sich bringt, überwog doch die große Freude über die vielen, musikalisch fruchtbaren Jahre. Diese konnte beim Pfarrcafé, das Bea Hafner und ihr Team so köstlich vorbereitet hatte, noch nachklingen. Herzlichen Dank dafür!