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Nuntius: Sich um Menschen bemühen, die sich von der Kirche entfernen

Nuntius Zurbriggen feierte Pontifikalamt in Maria Luggau - Vesper mit Ordensleuten im Kloster Wernberg

Mit den Ordensleuten der Diözese Gurk feierte Nuntius Zurbriggen eine Vesper in der Klosterkirche in Wernberg.  (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)
Mit den Ordensleuten der Diözese Gurk feierte Nuntius Zurbriggen eine Vesper in der Klosterkirche in Wernberg. (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)

Klagenfurt, 7. 5. 12 (pgk). Vor einem falschen Verständnis von Kirche hat der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen, Sonntagvormittag beim Pontifikalamt, das er im Rahmen seines Kärntenbesuches gemeinsam mit Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz feierte, in der Wallfahrtsbasilika in Maria Luggau gewarnt. In der heutigen Zeit bestehe manchmal die Gefahr, „dass wir, wenn wir auf die Kirche schauen, an ihrer äußeren Gestalt hängen bleiben“. Manche Menschen würden die Kirche dann nur mehr als eine von vielen Organisationen oder Vereinen innerhalb der Gesellschaft sehen, die dann ebenfalls nach deren Maßstäben und Gesetzen behandelt werden solle. Dies führe, so der Nuntius, zu einer „fast nur mehr soziologischen Sicht oder Betrachtungsweise der Kirche“.  Die Kirche sei aber kein „gesellschaftlicher oder sozialer Verein, bei dem man nach Belieben einmal ein- oder austreten kann“, betonte Nuntius Zurbriggen. Überdies sei die Kirche von ihrem Wesen her „viel mehr als die kirchlichen Gebäude und ihre löblichen sozial-karitativen Aktivitäten – sie ist vor allem eine Heilsgemeinschaft“. Durch die Taufe seien Christen für immer Teil dieser Heilsgemeinschaft geworden und „haben von Gott die Erlösung und die heiligmachende Gnade geschenkt bekommen“. Diese solle uns helfen, Christus so nachzufolgen, „dass auch wir, entsprechend seinem Vorbild, in unserer konkreten Situation heilig werden“. Entscheidend sei dabei nicht, „was die anderen sagen oder tun, sondern die eigene konsequente Christusnachfolge. „Unsere von Christus selbst gestiftete Kirche bleibt aufgrund ihres göttlichen Ursprungs heilig, auch wenn einzelne Mitglieder vereinzelt ein der christlichen Botschaft zutiefst widersprechendes Verhalten an den Tag legen“, so Nuntius Zurbriggen. Gerade heute sei es daher entscheidend, das eigene Christsein „anziehend, überzeugend, mutig und mit frohem Herzen“ zu leben, appellierte Nuntius Zurbriggen.
In diesem Zusammenhang verwies der Apostolische Nuntius auf den Katechismus der Katholischen Kirche, der daran erinnere, dass „das gemeinsame Glaubensbekenntnis, die gemeinsame Feier des Gottesdienstes und die apostolische Sukzession die sichtbaren Bande der Einheit der pilgernden Kirche darstellen“. Die Kirche werde für die Menschen durch das Zeugnis der Christen erfahrbar, durch das Reden und Handeln. Dabei sei jeder einzelne „Mitträger der kirchlichen Sendung“ und trage Mitverantwortung für die Kirche. „Bemühen wir uns heute gerade auch um die Menschen, die sich von der Kirche entfernen“, appellierte Nuntius Zurbriggen, der sich besonders erfreut darüber zeigte, „wie viel Schönes und Gutes in der Diözese Gurk dank des Einsatzes vieler Gläubigen unter der Leitung des Bischofs gewachsen ist“.
Am Sonntagabend feierte der Apostolische Nuntius mit den Ordensleuten der Diözese Gurk eine Vesper in der Klosterkirche in Wernberg. Zum Abschluss seines Kärntenbesuches stand heute Montag Morgen eine Begegnung mit ehemaligen Studienkollegen von Nuntius Zurbriggen am deutschsprachigen Priesterseminar „Germanicum“ in Rom am Programm.