Organisation

Büro Katholische Aktion

“Wer schweigt, riskiert, die Stimme zu verlieren!” Christ:innen als Gestalter:innen einer gelingenden, demokratischen Gesellschaft

Öffentliche Podiumsdiskussion im Rahmen des Aktionsmonats „Demokratie in Aktion – Herbst voll Hoffnung“

Im Zuge des Aktionsmonats „Demokratie in Aktion – Herbst voll Hoffnung“ fand am Dienstag, den 14. Oktober 2025, um 19.00 Uhr im Diözesanhaus eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Titel „Wer schweigt, riskiert, die Stimme zu verlieren! Christ:innen als Gestalter:innen einer gelingenden, demokratischen Gesellschaft“ statt.

In ihren Begrüßungsworten erinnerte Rolanda Honsig-Erlenburg, Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten, daran, dass Christ:innen berufen und zugleich moralisch verpflichtet sind, ihre Stimme für das Gemeinwohl zu erheben. „Als Katholische Aktion setzen wir uns für eine gerechte und friedvolle Welt ein – im Bewusstsein, dass Glaube immer auch Verantwortung bedeutet“, so Honsig-Erlenburg.

Stimmen aus Politik, Kirche und Gesellschaft

Auf dem Podium kamen Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort, die ihre Perspektiven auf das Thema Demokratie und christliches Engagement einbrachten:

Mag. Markus Malle, Klubobmann der ÖVP Kärnten, betonte, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, sondern täglich gelebt und gestaltet werden müsse. Als christlich-sozialer Politiker sieht er es als gemeinsame Aufgabe, „für die Demokratie einzutreten und die Stimme für sie zu erheben“.

Marc Germeshausen, BA MSc, Direktor des Europahauses Klagenfurt und Vorsitzender des Vereins GEMMA, hob die Bedeutung der Demokratieerfahrung junger Menschen hervor. Demokratie sei kein fixer Zustand, sondern eine Haltung, die im Miteinander wachsen müsse. Jugendliche sollten Räume erleben, in denen ihre Meinung zählt und sie Vertrauen in demokratische Prozesse entwickeln können.

Mag. Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, stellte in seinen Ausführungen den Zusammenhang von Kirche und sozialer Verantwortung, Gemeinwohl sowie Synodalität in den Mittelpunkt. Er ermutigte dazu, Dialogräume zu schaffen, in denen unterschiedliche Sichtweisen aufeinandertreffen und ein respektvolles Miteinander möglich wird.

Dr. Jakob Ibounig, Kanzler der Katholischen Kirche Kärnten, widmete sich der Frage nach der demokratischen Gestalt kirchlicher Strukturen. Er erläuterte die vier Prinzipien – Verfassungsprinzip, Rechtsstaatsprinzip, Gewaltenteilung und Partizipation – und zeigte auf, wie diese in kirchlichem Handeln wirksam werden können. Um ihrem Auftrag gerecht zu werden, müsse die Kirche, so Ibounig, aktiv in die Gesellschaft hineinwirken.

Dr.in Maria Schmidt-Leitner, Sprecherin der Frauenkommission der Diözese Gurk, sprach über Frauen und Demokratie in der Kirche. Frauenfragen, so ihre Einschätzung, würden innerhalb der katholischen Kirche noch immer sehr konventionell behandelt. Die Frauenfrage sei damit nach wie vor eine Zukunftsfrage der Kirche. Um gehört zu werden, müssten Frauen – innerhalb wie außerhalb der Kirche – ihre Stimme mit Mut und Zuversicht erheben.

Mag.a Andrea Mattioli, ab 1. Dezember 2025 neue Superintendentin von Kärnten-Osttirol, sprach über die Herausforderungen und Chancen weiblicher Führung in der evangelischen Kirche. Trotz weniger weiblicher Vorbilder sieht sie darin eine Einladung an Frauen, ihre Stimme zu erheben und Verantwortung zu übernehmen. Ihr persönliches Anliegen: „Gemeinsam Salz der Erde und Licht der Welt zu sein.“

Kirche als Raum des Dialogs und der Begegnung

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, wie entscheidend es ist, dass Kirche Räume schafft, in denen Dialog, Mitgestaltung und gesellschaftliches Engagement lebendig werden können.
Die anschließende Agape bot den Besucher:innen die Möglichkeit, die Gespräche in einer offenen Atmosphäre fortzusetzen.

Ein herzliches Dankeschön gilt Mag. Maximilian Fritz für die professionelle Moderation des Abends sowie dem Terzett IntraMezzo für die wunderbare musikalischen Umrahmung der Veranstaltung.