Herrlich duftender Kaffee, kombiniert mit dem beruhigenden Gefühl, die Haut über sanftweiches Fell zu streicheln. Ein Wunschtraum? Viele Menschen können oder wollen sich keinen Stubentiger zu Hause halten. Dann heißt es oft: „Ich muss auf das Streicheln verzichten!“ Doch es gibt gute Nachrichten.

Eine Idee wird Realität
Seit dem 2. November 2015 heißt es im Zentrum von Klagenfurt „Schnurrend schmeckt‘s!“ Verena Kulterer, Inhaberin des Katzencafés, hat diese Geschäftsidee ganz alleine entwickelt. Durch ihre Großeltern kam ihr der Gedanke, „einen Ort zu schaffen, an dem Menschen mit Katzen ihre freie Zeit verbringen können“. Klagenfurt ist nach Wien der zweite Standort eines solchen Cafés. Von Anfang an sind zehn Stubentiger aus dem Tierschutzkompetenzzentrum (TiKo) in Klagenfurt im Einsatz, um dem Kaffee- und Tierfreund einen unvergesslichen Besuch zu bieten. Kulterer erzählt: „Sie harmonieren wunderbar miteinander und lieben Menschen.“ Ein paar Katzenregeln sorgen für den richtigen Umgang mit den Tieren.
Der Katzen-Clan
Die zehn Katzen sind sehr zutraulich und laut der Café-Besitzerin so ausgewählt worden, dass „sie in die Räumlichkeiten passen und sich untereinander vertragen. Ich habe das mit jeweils zehn Katzen in einem extra Raum im TiKo über drei Monate ausprobiert.“ Täglich ist Kulterer ins Tierheim gefahren. Am Ende hat sie die Katzen gefunden, die perfekt zueinander passen. Sie erzählt: „Es sind drei Geschwisterpärchen dabei. Es sind alles Hauskatzen, keine reinrassigen Tiere. Diese haben einen sympathischen Charakter, lieben den Kontakt zu Menschen und sind am gesündesten.“
Zum Katzen-Clan gehören somit Pumba, Lana, Petzi, Kiki, Siri, Kessy, Lina, Knicko, Balu und Luna.

Besonderes Ambiente

Das Café liegt sehr zentral und ist daher für jeden leicht erreichbar. Der Standort hat sich laut der Besitzerin zufällig ergeben. Im hinteren Bereich haben die Katzen einen 30 m2 großen Raum nur für sich zur Verfügung. Dieser dient jederzeit als Rückzugsort. Kulterer berichtet: „Die Katzen dürfen sich völlig frei bewegen. Tabu sind nur die Theke und die Tische.“ Nachts sind die Katzen alleine im Café, aber „sonntags kommen wir zweimal her, um sie zu füttern und zu sehen, ob alles in bester Ordnung ist“.
Die Inneneinrichtung verströmt ein Gefühl von Natur und Heimat. Kulterer erzählt: „Mir sind naturnahe Farben und ein Wohnzimmer-Feeling absolut wichtig.“ Sanftes Licht, grün-braune Farbgebung und ruhige Piano-Musik im Hintergrund tragen dem Rechnung. An Kulinarik gibt es neben verschiedenen Frühstücksvarianten auch hausgemachte sowie laktose- und glutenfreie Kuchen. Regelmäßige Veranstaltungen wie Lesungen, Musikabende und Zaubershows (nächster Termin: 23. Februar ab 19.15 Uhr, Karten im Café erhältlich) bieten Abwechslung.

Jeder ist willkommen

Ob Jung, ob Alt – Menschen aus allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten finden sich im Cat‘n‘Coffee wieder. Da ist die Jungfamilie mit ihren Kindern. Die Kleinen erzählen ganz aufgeregt: „Katzen sind so weich! Ich kann gar nicht aufhören, ‚ei ei‘ zu machen!“ Die Eltern freuen sich, „dass unsere Kids hier Freude mit den Katzen haben und ganz nebenbei Verantwortung und Rücksichtnahme lernen“. Kulterer berichtet, dass die allermeisten Eltern mit ihrem Nachwuchs den Katzen keine Probleme machen, obwohl es „anfangs so war, dass einige wenige Kinder sich selbst überlassen waren, weil Mama und Papa in Ruhe ihren Kaffee genießen wollten. Das kommt immer auf die Eltern an.“ Auch Menschen der älteren Generationen fühlen sich im Café wohl. Wie es so schön auf einem der Schilder an den Wänden heißt: „Ein Leben ohne Katze ist möglich ... aber sinnlos!“

Besondere Helfer

Es gibt Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit anderen zu kommunizieren oder überhaupt erst mit ihnen in Kontakt zu treten. Diese finden über die Tiere schnell Anschluss. Kulterer freut sich: „Es ist schön zu sehen, wie Freundschaften über alle Altersgruppen hinweg geknüpft werden. Katzenhalter tauschen sich gerne über ihre Tiere aus.“ Zu den Stammkunden zählen Kinder, ältere Menschen und auch viele Männer. Berührend findet es die Besitzerin, wenn „Altersheime bei Tagesausflügen auch zu uns kommen. Da geht es oft sehr emotional zu.“ Auch für Menschen mit Behinderung bringt ein Besuch im „Cat‘n‘Coffee“ Freude. Kulterer: „Tagesstätten für Beeinträchtigte kommen öfters vorbei. Die Tiere reagieren ganz speziell auf diese Menschen. Manche wissen nicht, wie man Katzen sanft streichelt. Die Tiere fühlen sich in sie hinein.“ Besonders freut Kulterer die Rückmeldung der Betreuer: „Unsere Kinder sind bei euren Katzen ja richtig aufgeblüht!“ Das engagierte Café-Team aus sieben Mitarbeitern wünscht sich für die Zukunft viele neue Stammkunden. Kulterer dazu: „Auf Facebook haben wir bereits über 5.000 Likes bekommen. Die Ausgaben für die Katzen werden durch die Einnahmen finanziert.“ Somit kann jeder Katzenfreund mit seinem Besuch im Café Gutes für die Tiere beitragen.

Cat‘n‘Coffee
Das Katzencafé
Inhaberin:
Verena Kulterer
Paulitschgasse 9
Klagenfurt
Kontakt
Tel.: 0660 843 32 11
E-Mail: verena.kulterer@catncoffee.at
www.catncoffee.at
Öffnungszeiten
Mo. - Fr. 9-19 Uhr
Sa. 9-17 Uhr
Feiertags 11-17 Uhr
Sonntag Ruhetag