Viele Pfarren im ganzen Land laden jetzt zu Sommercamps oder Ferienlagern ein. Im Mittelpunkt stehen immer die fröhliche Gemeinschaft und das Miteinander Zeit verbringen bei Sport und Spiel. Ein Beispiel von vielen ist das Kinder- und Jugendcamp in Tanzenberg mit Regionalreferent Benno Karnel und seinem Team.
von Hanna Taschwer

Schnell wird Ferdinand auf die Schultern des älteren Gerd gehoben. Von dort oben hat der Kleine das ganze Ferienlager im Überblick. Der Vierjährige ist bereits zum zweiten Mal hier. Er verbringt eine Woche seiner Sommerferien gemeinsam mit 74 anderen Kindern und Jugendlichen in einem Feriencamp in Tanzenberg. Die Kinder kommen aus den unterschiedlichsten Orten in Kärnten, von Obervellach bis Grafenstein und von Villach bis Stockerau. Sie reisen aus allen Himmelsrichtungen herbei, um im Camp Gemeinschaft zu pflegen. Sie übernachten in den ehemaligen Internatszimmern von Tanzenberg und können tagsüber die Sportangebote der Schule, wie Volleyball- oder Fußballplatz nützen. Von jeder Altersgruppe ist jemand dabei und jedes einzelne Kind übernimmt in der Gruppe eine wichtige Rolle.

Benjamin Hofer hat gleich zwei Larissas an seiner Seite. Das Dreierteam denkt bereits schon am Nachmittag intensiv darüber nach, was in die heutige Lagerpost gehört. Es gibt jeden Tag eine neue Zeitungsausgabe, gespickt mit dem aktuellen Stand im Camp. Der neueste Klatsch wird auch auf Papier gebracht, um alle zu informieren und zum Schmunzeln zu bringen.

Viele Talente, viele Ideen

Benjamin und seine Redakteurinnen müssen sich heute etwas beeilen, denn um Mitternacht muss die Lagerpost fix und fertig sein. Jetzt gilt es, noch einige Nachrichten zu ergänzen.
Kinder mit den unterschiedlichsten Talenten kommen hier zusammen, um gemeinsam ihre Sommerferien im Camp zu verbringen. Ein großes Thema ist natürlich die Verpflegung. Die hungrigen Kinder müssen alle mit abwechslungsreichen Lebensmitteln versorgt werden. 250 Käsnudel mit Salat und mehrere Kilo Schweinsbraten sind beispielsweise im Handumdrehen weg.
Die Burschen und Mädchen unter der Leitung eines pensionierten Kochs helfen gemeinsam in der Küche mit, die Mahlzeiten für alle vorzubereiten. Auch eine Schülerin aus der „Wimo“ in Klagenfurt absolviert ihr Praktikum in dem Camp und hilft tatkräftig beim Schneiden und Schnippeln. Ein ganzer Trupp von Kindern kümmert sich auch um das Geschirr, denn bei so vielen Essern gibt es jede Menge zum Abwaschen und Abtrocknen. Mit viel Geduld und Spaß wird auch so das gemeinsame Geschirrwaschen zu einem echten Erlebnis!
Während die einen noch schwitzend Teller abtrocknen, laufen die anderen schon fröhlich zum eigenen Badeteich. Ganz in der Nähe befindet sich der Teich und lädt zwischendurch immer wieder schnell zum Abkühlen ein. Auf dem Weg dorthin sind auch Volleyballplätze und ein Fußballplatz.

Glaubensimpulse

Im kleinen Badeteich befindet sich eine kleine Brücke, auf der alle fröhlich herumspringen und versuchen, sich gegenseitig nass zu spritzen. Lustig plantschen sie dort und werden beim Baden und Schwimmen von Julia auf der Gitarre begleitet. Die Jungmusikerin ist bereits seit fünf Jahren mit im Camp und gehört schon längst zu den Großen.
Die älteren Jugendlichen bekommen bereits mehr Verantwortung übertragen. Sie dürfen sich um die Jüngeren kümmern und sie bei Ausflügen begleiten. „Die Jugendlichen hören auf die Betreuer, aber die Kleineren ahmen die Großen nach“, betont Benno Karnel, der mit seiner Frau Johanna die Leitung des Lagers inne hat und unterstützt wird von Provisor P. Slawomir Czulak SCJ aus Millstatt.
Sie alle versuchen in diesen Ferientagen auch den Glauben mit ensprechenden Impulsen zu fördern und den Kindern eine neue positive Kirchenerfahrung zu vermitteln. Ein ganz besonderes Highlight für alle ist auch der Besuch des Marionettentheaters. „Mir hat das Puppenspiel sehr gut gefallen, besonders wie lebhaft alles dargestellt wurde“, schwärmt Lena von dem erfolgreich verbrachten Vormittag. Matthias bereitet währenddessen schon engagiert die Fürbitten für den Abschlussgottesdienst vor. Alle Kinder gestalten gemeinsam die Messfeier mit und bringen sich in den Gottesdienst selbst mit ein. „Ein besonderer Höhepunkt dieser Ferienwoche!“, so Karnel.

Figuren aus Ton

Im Hof bestaunen derweil Ferdinand und Gerd ihre selbst getöpferten Kunstwerke. Einen ganzen Tag haben sie damit verbracht, kleine Figuren aus Ton herzustellen. Jetzt warten sie sehnsüchtig auf das Brennen, bis ihre Werke fertig aus dem Ofen kommen. Alle Kinder und Jugendlichen kommen am späten Nachmittag zusammen und bereiten sich gemeinsam aufs Abendessen vor. Viele Burschen und Mädchen haben heute mitgeholfen, eine große Pizza vorzubereiten. Teig wird geknetet, die Tomatensoße frisch aufgetragen, die verschiedenen Beläge hinaufgepackt. Alles natürlich unter Anleitung des Kochs.
Nach dem Abendessen versammeln sich alle Campteilnehmer im schattigen Innnenhof, um gemeinsam zu singen und zu beten. Dann heißt es Bettruhe. Benno Karnel schaut noch in jedes Zimmer, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist. Ein Segen, für alle ein Kreuzzeichen auf die Stirn, und ein ereignisreicher Tag im Ferienlager geht zu Ende.