Helferinnen nehmen Abschied von Hörtendorf
Nach 27 Jahren verlässt die Kongregation der Helferinnen das Pfarrzentrum.
Pfarre und Orden blicken dankbar auf 27 Jahre Wirken der Helferinnen zurück.

Pfarre und Orden blicken dankbar auf 27 Jahre zurück: Die Helferinnen verabschieden sich aus Hörtendorf.
Ein schlichtes Zweifamilienhaus aus den 70er-Jahren: Das war 27 Jahre lang die Ordensniederlassung der „Helferinnen“ und gleichzeitig Pfarr- und Begegnungszentrum von Hörtendorf. Dass St. Margarethen/Hörtendorf heute einen Pfarrbrief hat, ein Pfarrfest und eigentlich eine eigene Pfarre ist (obwohl offiziell nur Filiale von St. Thomas am Zeiselberg), verdanken die Hörtendorfer auch dem unermüdlichen Engagement der Helferinnen – Schwestern eines internationalen Ordens ignatianischer Spiritualität, die sich vielfältig engagieren, wo Hilfe Not tut; das ordenseigene Angebot reicht von Einzel-Exerzitien bis zum Social-Workcamp.
Dem Ruf der Diözese gefolgt
Begonnen hat es damit, dass die Diözese Gurk der immer stärkeren Besiedlung des Gebietes hinter Limmersdorf Rechnung trug und bei der Ordensleitung anklopfte. „Bischof Egon Kapellari und Seelsorgeamtsleiter Horst Rauter kamen dazu eigens nach Wien“, erinnert sich Sr. Miriam Hörlesberger, damals Novizin, heute scheidende Pastoralassistentin in Hörtendorf. 1986 wurde dann das Haus mitten in der Siedlung angemietet – in Parterre und Keller die Schwestern und das Pfarrzentrum, im Obergeschoss bis zum Kauf durch die Diözese die Hausbesitzer. Sr. Katharina Brunner, Sr. Margarete Pieber und Sr. Elisabeth Lischke besuchten die Familien der aufstrebenden Siedlung, gründeten eine Seniorengruppe, begannen mit den Sternsingern die Kinder- und Jugendarbeit. Dabei fanden sie große Unterstützung in der schon bestehenden, von Anna Czernin geleiteten Frauenbewegung, die sich nun nicht mehr beim Gurkerwirt treffen mussten, sondern auf die neugeschaffene Infrastruktur zurückgreifen konnte. Tatsächlich blieb das Pfarrzentrum bis vor zwei Jahren der einzige öffentliche Versammlungsraum in der Siedlung. 1987 kam Sr. Miriam dann selbst als Pfarrpraktikantin nach Hörtendorf, blieb danach noch zweieinhalb Jahre als Pastoralassistentin und kam 2009 wieder in die Pfarre zurück.
Eng mit der Pfarre verbunden
Insgesamt 20 Schwestern wohnten in den vergangenen 27 Jahren hier, haben die Seelsorge geprägt und auch in der Umgebung gearbeitet: in Klagenfurter Pfarren, in der Krankenhausseelsorge, im Marienheim in Maria Saal. Am meisten vielleicht Sr. Erni Zajic, deren Engagement als Pastoralassistentin – 14 Jahre lang – unvergessen ist. Aber auch an Sr. Rosaria Brilej erinnern sich viele in Dankbarkeit, obwohl sie „nur“ den Haushalt führte – die aus Taiwan zurückgekehrte Missionarin war über 16 Jahre der ruhende Pol im Haus.
Die Gegenwart der Schwestern wurde als besonders segensreich erfahren, weil sie der wachsenden Siedlung Stabilität schenkte – gewachsene Strukturen gab es keine, denn erst nach dem Krieg gesellten sich die ersten Neubauten zu den wenigen Einheimischen. Zudem bildeten sie das geistliche Zentrum und waren verlässliche Ansprechpartner für die Menschen, während die priesterliche Komponente einmal vom Geistlichen der Klagenfurter Elisabethinen wahrgenommen wurde, dann vom Timenitzer Pfarrer, von Maria Saal und heute von St. Jakob an der Straße aus. Was waren die Höhepunkte im Wirken der Helferinnen? Sr. Miriam freut sich besonders über das Wachsen pfarrlichen Lebens von Mutter-Kind-Gruppe über Jungschar bis zur Seniorengruppe, zu dem auch Feste im Jahreskreis gehören, die auch die Bildungsarbeit im Haus geprägt haben. Vor allem aber das Wachsen geistlichen Lebens, das sich in diesem Engagement ebenso wie im Mitfeiern der Gottesdienste spiegelt.
Drei bis vier Schwestern wohnten fast immer im Mangartweg, die letzte Zeit nur noch zwei. Erkrankungen und Nachwuchsmangel machen es nun unmöglich, auch diese Zahl zu halten, und so werden Sr. Hilde Gamp und Sr. Miriam Hörlesberger Kärnten in Richtung Wien verlassen. Sr. Regina Kaltenegger bleibt in Klagenfurt als Leiterin des diözesanen Referates für Spiritualität.
Dankgottesdienst
Dankgottesdienst mit Agape zum Abschied der Gemeinschaft der Helferinnen aus Hörtendorf: Dienstag, 3. September, 18 Uhr, in der Filialkirche St. Margarethen/Hörtendorf