Frauen im Krieg - eine besondere Ausstellung
Eine Sonderausstellung befasst sich in Kötschach-Mauthen mit der Situation von Frauen während des Krieges. Ein Bericht von Christine Weeber.

ersten „Internationalen Frauentags“ widmet das Museum der Dolomitenfreunde in Kötschach-Mauthen unter der Leitung von Gabriele Schaumann und der Kuratorin Karin Schmid den „Frauen im Krieg“ eine Sonderausstellung. Zur Einstimmung las Elisabeth Thurner aus Mauthen aus dem dramatischen Leben von Zeitzeuginnen wie beispielsweise der Krankenschwester Suse. Diese Frau lernte die Härte, Not und Armut des Krieges bei der Betreuung und Pflege der Verwundeten hautnah kennen. Berichte, die den Zuhörern unter die Haut gingen.
„Der Bogen spannt sich über einen Zeitraum von hundert Jahren“, betonte denn auch der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Christian Ortner. Der Erste Weltkrieg habe eigentlich den entscheidenden Schub bewirkt, der den Frauen jene Rechte brachte, für die sie sich eingesetzt hatten. „Die Emanzipation“, so Ortner, „fand schon lange vor 1914 statt. Die Protagonistinnen kennen wir alle“, erklärte er und nannte eindrucksvolle Beispiele wie Adelheid Popp. Die Tochter eines Webers besuchte von 1876 bis 1879 die Volksschule und musste ab ihrem achten Lebensjahr in einer Fabrik arbeiten. Im Jahre 1889 wurde sie Mitglied des „Wiener Arbeiterinnen-Bildungsvereins“. Ab 1890 sprach Popp auf zahlreichen Versammlungen und genoss bald den Ruf einer beliebten Rednerin. Aus ihrer Feder stammen Werke wie „Die Arbeiterin im Kampf ums Dasein“ (1892), „20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung“ (1912) und „Der Weg zur Höhe“.
Die Männer waren an der Front, daheim mussten die Frauen ihre Plätze besetzen. In den Fabriken, in der Landwirtschaft. Da gab es kein Diskutieren, die Arbeit musste getan werden. Die Probleme begannen, als der Krieg zu Ende war und die Männer zurückkamen. Die Frauen wollten nach 1918 ihre erworbenen Rechte und Pflichten nicht mehr abgeben. Eine der Konsequenzen daraus: das allgemeine, geheime, gleiche und direkte Wahlrecht in Österreich.
Die Ausstellung ist im Rathaus von Kötschach-Mauthen bis zum 15. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr. An Wochenenden von 14 bis 18 Uhr.