Organisation

Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Die Passion – das Ende ist der Anfang

Ein Gemeinschaftsprojekt

An vier Terminen in der Karwoche kommt ein großes Gemeinschaftsprojekt rund um die Passionsgeschichte in Straßburg und Klagenfurt zur Aufführung. Mitwirkende sind das kfb-Theater wider die Gewalt, die Musicalcompany Klagenfurt und erstmals die Firmgruppe der Pfarre St. Hemma mit ihrem Projekt „Mach kein Theater“.

von Katja Schöffmann

Als österlicher Auftakt zu den Aktivitäten rund um das Jubiläum 950 Jahre Bistum Gurk kommt von Samstag bis Ostersonntag in Zusammenarbeit mit der Pfarre St. Nikolaus in Straßburg, mit der Stadtpfarre St. Egid in Klagenfurt und der Pfarre St. Hemma in Klagenfurt ein großes Gemeinschaftsprojekt rund um die Passionsgeschichte an vier Terminen auf die Bühne.

„Die Passion“ lädt ein

Mit beteiligt sind das kfb-Theater wider die Gewalt, die Musicalcompany Klagenfurt und auch erstmals sechs äußerst engagierte Firmlinge der Pfarre St. Hemma mit dem Projekt „Mach kein Theater“. Inhaltlich bieten die Abende eine breite Palette an Themen wie Bergpredigt und letztes Abendmahl, Jesu Gedanken am Ölberg, das Verhör bei Pilatus und Herodes, Todesurteil, Kreuzigung und das Mysterium des leeren Grabes. Ilona Wulff-Lübbert, Leiterin der Theaterabende, und Martin Rainer von der Pfarre St. Hemma erzählen: „Wir haben in der Karwoche vier kompakte Termine zusammengestellt, die sich mit dem Thema der Passionsgeschichte auseinandersetzen.“ Das Schauspiel „Passion“ aus der Feder von Wulff-Lübbert, das 2015 auf der Klosterruine Arnoldstein seine Premiere feierte, wird an zwei Terminen in einer komprimierten Form zu sehen sein.

Vier mal Theater – vier Zugänge

Einmal wird die „Passion“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Straßburg, einmal in der Stadtpfarrkirche St. Egid in Klagenfurt zu sehen sein (siehe Terminübersicht rechts). Beteiligt sind das kfb-Theater wider die Gewalt und die Musicalcompany Klagenfurt. Als Jesus von Nazareth wird, schon traditionell, Werner Wulz zu sehen sein. In weiteren Rollen spielen u. a. Jakob Kofler (Judas, Herodes), Rebecca Schnabl (Maria Magdalena), Familie La Roja, Hanna Kessler (Kind) sowie Regisseurin Ilona Wulff-Lübbert selbst. Ingeborg Stefan übernimmt die Lektorinnentexte. Wulff-Lübbert: „Hier kommen beispielsweise Bezüge zur Jetzt-Zeit mit hinein.“

„Die letzte Nacht am Ölberg“ sowie „Pilatus und das leere Grab“ sind zwei ergänzende Theaterstücke zusätzlich zur „Passion“. Beide Aufführungen sind eine Kooperation mit der Firmgruppe der Pfarre St. Hemma. Am Gründonnerstag gibt es passend zum Anlass „Die letzte Nacht am Ölberg“ zu sehen, am Ostermontag schließt sich mit „Pilatus und das leere Grab“ der Theaterreigen. Die Kostüme stammen alle von Wulff-Lübbert. Während auf der Klosterruine Arnoldstein Live-Musik zur Aufführung kam, „wird es jetzt Instrumentalmusik vom Band als Untermalung passender Szenen vom deutschen Komponisten Roland Kah geben“, erzählt Wulff-Lübbert.

Die Interessen geben den Ton an

Martin Rainer berichtet: „Das dritte Jahr machen wir jetzt gemeinsam die Firmvorbereitung mit sechs Nachbarpfarren. Das sind neben St. Hemma, St. Martin und St. Egid jetzt auch Annabichl, die Dompfarre und St. Josef-Siebenhügel.“

Jede Pfarre stellt ihre Firmvorbereitung unter ein spezielles Thema. So wird in St. Josef z. B. gemeinsam gekocht, und in St. Egid werden Kirchenräume oder der Stadtpfarrturm erkundet. Rainer: „Die Kinder wählen seit der Kooperation der sechs Pfarren ihre Firmgruppe nach zeitlichen und interessensbezogenen Aspekten aus. Der inhaltiche und zeitliche Rahmen ist vorgegeben. Die Firmlinge wissen genau, was sie erwartet und wann die Termine ihrer Gruppe stattfinden. So ist die Vorbereitung nicht mehr an die Heimatpfarre gebunden.“

Mit dem Projekt „Mach kein Theater!“ hat sich die Firmvorbereitung in St. Hemma den Brettern, die die Welt bedeuten, verschrieben. Wie kam es zur Kooperation mit Wulff-Lübbert? Rainer erzählt: „Wir haben uns bei einer Aufführung des Hemma-Stückes von Wulff-Lübbert in der Kirche St. Hemma kennengelernt. Man kam ins Gespräch, und so haben wir entschieden, heuer gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Zusammen mit professionellen Schauspielern macht es das Ganze natürlich spannend.“

„Alle sind voll motiviert dabei“

Theaterspielen stärkt das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen. „Alle Kinder sind voll motiviert dabei. Sie lernen viel für ihre Persönlichkeit. Es geht um das Eintauchen in christliche Themen. Daher wähle ich auch Stücke aus, in denen es um Glaube, um Gott geht“, erläutert Rainer. Es macht ihm viel Freude, dass „mit dem intensiven Auseinandersetzen mit Tod und Auferstehung Jesu heuer die angehenden Firmlinge viele Fragen zu Jesus stellen. Wir haben auch Jugendliche, die wenig Bezug zur Kirche haben. Sie hinterfragen viel und setzen sich in ihren Rollen in die Gedankenwelt Jesu am Ölberg hinein“, so Rainer. Für Wulff-Lübbert war es wichtig, dass sich die Kinder die Rollen selbst aussuchen können. „Bei ‚Die letzte Nacht am Ölberg‘ haben wir sechs weibliche Darsteller. Diese schlüpfen in die Rolle Jesus als Kind, als Jugendlicher, junger Erwachsener und Jesus am Ölberg. Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt. So können wir im Freien in der Mariengrotte hinter der Kirche St. Hemma spielen.“

Am Ostermontag geht es um das Auffinden des leeren Grabes. „Die Sichtweise von Pilatus steht hier im Mittelpunkt. Wulff-Lübbert ist es in ihren vielen Schauspielprojekten immer wichtig, „integrativ und generationenübergreifend zu arbeiten. Ich versuche immer, Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder mit Migrationshintergrund mit einzubeziehen.“

Die vier Termine in einer Übersicht

Samstag, 9. 4., 19 Uhr, Pfarrkirche St. Nikolaus, Straßburg:

PASSION

Gründonnerstag, 14. 4., 19 Uhr, Pfarrkirche St. Hemma, Klagenfurt:

DIE LETZTE NACHT AM ÖLBERG

Karfreitag, 15.4., 15 Uhr, Stadtpfarrkirche St. Egid, Klagenfurt:

PASSION

Ostermontag, 18. 4., 19 Uhr, Pfarrkirche St. Hemma, Klagenfurt:

PILATUS UND DAS LEERE GRAB

Karten und Infos:

Tel.: 0463/51 27 28, 0676/8772-7563

E-Mail: sthemma@kath-pfarre-kaernten.at