Organisation

Referat für Trauerpastoral

Kärnten bekommt neun zertifizierte Trauerbegleiter*innen

Abschluss des Lehrgangs Trauerbegleitung

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Trauerbegleitung gehört in professionelle Hände (PVE)

Vom 25. Februar bis 02. September 2023 fand der zertifizierte Trauerlehrgang im Bischöflichen Seelsorgeamt in Klagenfurt statt. In diesen intensiven Einheiten wurden verschiedene Aspekte der Trauerarbeit und -bewältigung behandelt, wobei die Teilnehmer*innen nicht nur wertvolle Erkenntnisse gewannen, sondern auch Raum fanden, um der eigenen Trauer zu begegnen.

Die Begegnung mit der eigenen Trauer
Ein zentraler Schwerpunkt des Lehrgangs war die Auseinandersetzung mit der persönlichen Trauer. Die Teilnehmer*innen wurden dazu ermutigt, sich mit ihren eigenen Verlusten und Trauererfahrungen auseinanderzusetzen, da im Umgang mit trauernden Menschen dies wichtig ist, um selbst als stabile Persönlichkeit Unterstützung geben zu können.

Ein weiterer wichtiger Bereich des Lehrgangs war die Schulung der Kommunikationsfähigkeiten im Kontext der Trauerbegleitung. Die Teilnehmer *innen lernten, einfühlsam auf Trauernde zuzugehen, zuzuhören und angemessene Unterstützung anzubieten. Die angebotenen Übungen ermöglichten es den zukünftigen Trauerbegleitern, ihre Fähigkeiten in der Gesprächsführung zu verbessern und eine vertrauensvolle Beziehung zu Trauernden aufzubauen. In weiterer Folge wurde auch die Verbindung von Spiritualität und Trauer besprochen. Spiritualität kann eine Ressource in Zeiten der Trauer sein. Pfarrer Johannes Staudacher stand der Gruppe mit seinen vielen Erfahrungen und großen Wissen in dieser Einheit zur Verfügung.

Ein besonders sensibles Thema war der Tod eines Kindes. Eine gesamte Einheit setzte sich mit dieser Thematik auseinander und Mag. Beate Lamprecht gab einen tiefgehenden Einblick in die Arbeit einer Hebamme, sowie auch in die Thematik „Sternenkind“. Immer wieder wurde in den gesamten Einheiten auf die einzigartige Herausforderung und Bedürfnisse von Eltern eingegangen, die ihr Kind verloren haben. Es wurde genügend Raum für den Austausch von Erfahrungen und Sensibilisierung zur Unterstützung in solch schweren Situationen angeboten.

Trauer als Herausforderung und persönliches Wachstum
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Lehrgangs war die Betrachtung der Trauer als eine transformative Herausforderung. Die Teilnehmer*innen erkannten, dass die Trauerarbeit nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Verlust bedeutet, sondern auch persönliches Wachstum und eine Neubewertung des eigenen Lebenswegs ermöglichen kann.

Rechtliche Grundlagen
Sterbeverfügung und Erwachsenenschutz Zu den emotionalen und spirituellen Aspekten der Trauerarbeit wurden auch, aufgrund der neu in Kraft getretenen Sterbeverfügung, rechtliche Fragen behandelt. Mag. Klaus Schöffmann klärte die Teilnehmer*innen über die Bedeutung von Sterbeverfügung und Erwachsenenschutz auf. Dieses Wissen ermöglicht es den Absolvent*innen, sich in rechtlichen Belangen sicherer zu fühlen.

Um das Gehörte und Erlernte zu festigen, gab es zwischen den Terminen den Austausch in den Intervisionsgruppen. In diesen Gruppen konnten die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen und Herausforderungen in der Trauerarbeit teilen, voneinander lernen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Die Intervisionsgruppen boten einen Raum für den praxisnahen Austausch und stärkten die Teilnehmer *innen in ihrer Rolle als Trauerbegleiter*in.

Rückblickend war der zertifizierte Trauerlehrgang eine intensive und bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmer*innen.

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden nicht nur dazu beitragen, anderen Menschen in schweren Zeiten Unterstützung und Trost zu bieten, sondern auch die persönliche Trauerarbeit bereichern.

Wir danken den engagierten Referent*innen und Teilnehmern*innen für eine bewegende und lehrreiche Zeit im Zeichen der Trauerarbeit und -begleitung.

Wir gratulieren allen sehr herzlich zum Abschluss!