Organisation

Archiv der Diözese Gurk

„Lesen in Bild und Text. Illustrierte Inkunabeln aus dem Archiv der Diözese Gurk in Klagenfurt”

Diözeanarchivar Tropper stellte Buchneuerscheinung im Bischofshaus vor

Bischof Schwarz, Diözeanarchivar Tropper und Direktorin Fräss-Ehrfeld mit der Buchneuerscheinung  (© Foto: Pressestelle/Eggenberger )
Bischof Schwarz, Diözeanarchivar Tropper und Direktorin Fräss-Ehrfeld mit der Buchneuerscheinung (© Foto: Pressestelle/Eggenberger )

Klagenfurt, 16. 11. 17 (pgk). Mit mehr als 850 Inkunabeln, also Druckwerken, die in den Anfangsjahren des Buchdruckes bis spätestens Jahresende 1500 entstanden sind, zählt das Archiv der Diözese Gurk österreichweit zu den großen Sammlungen von frühen Buchdrucken. Diese Inkunabeln, auch Wiegendrucke („Cunabulum“ = lat. für „Wiege, Ursprung“) genannt, stehen nun im Mittelpunkt einer Buchneuerscheinung, die Diözesanarchivar Univ.‑Doz. Dr. Peter G. Tropper gestern Abend auf Einladung von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz im Bischofshaus in Klagenfurt präsentiert hat (musikalische Umrahmung: „Musica Claudiforensis“, Leitung: Ingomar Mattitsch).

Das Buch „Lesen in Bild und Text. Illustrierte Inkunabeln aus dem Archiv der Diözese Gurk“ der Kunsthistorikerin Dr. Helga Hensle-Wlasak, ehemalige Kuratorin der Mittelaltersammlung der Alten Galerie am Universalmuseum Joanneum in Graz, beschreibt 16 ausgewählte illustrierte Inkunabeln und spiegle, so Tropper bei der gestrigen Präsentation, „die Vielfalt der Druckwerke des späten 15. Jahrhunderts wider“. Mit dieser reich bebilderten Publikation würden erstmals durch den Geschichtsverein für Kärnten bibliografische Kostbarkeiten aus dem Archiv der Diözese Gurk präsentiert. Die in der Publikation vorgestellten Bücher seien „Belege für die „geistige Kultur und das Bildungsniveau in Kärnten vor einem halben Jahrtausend“. Der Bogen reiche von den traditionellen Liturgika wie Missalien und Bibeln über Schulbücher und theologische Literatur bis hin zu den frühesten naturwissenschaftlichen Traktaten. „Darüber hinaus werden im Buch Besonderheiten der Bestände oder Raritäten, etwa die Ausgabe der Grammatik des Nicolaus Perottus von 1495, die nur einmal in Österreich vertreten ist, oder die Briefe des Heiligen Hieronymus aus dem Jahr 1492 berücksichtigt“, so der Diözesanarchivar. Das Hauptaugenmerk der Arbeit liege auf dem Bildschmuck der frühen gedruckten Bücher, sagte Tropper, der in diesem Zusammenhang noch darauf hinwies, dass der große Bestand von Inkunabeln im Diözesanarchiv sich aus drei verschiedenen Bibliotheken, nämlich der Mensalbibliothek der Bischöfe von Gurk, der Bibliothek des Gurker Domkapitels und den Inkunabeln des ehemaligen Kollegiatsstiftes Maria Saal, zusammensetzt.

Bischof Schwarz würdigte die Arbeit des Archivs der Diözese Gurk unter der „kompetenten und umsichtigen Leitung“ von Dozent Tropper und bezeichnete das Archiv der Diözese Gurk als „wichtigen und unverzichtbaren Informationsdienstleister für Gesellschaft und Kirche“. Gerade im digitalen Zeitalter habe das Festhalten von historischen Fakten in gebundener und schriftlicher Form eine besondere Bedeutung. „Ein Buch ist ein Buch. Das Scrollen im Internet hat eine andere Qualität“, sagte der Kärntner Bischof, der gleichzeitig auch dem Geschichtsverein für Kärnten für dessen Publikationen und Reisen dankte.

Prof. Dr. Claudia Fräss-Ehrfeld, Direktorin des Geschichtsvereins für Kärnten, dankte der Katholischen Kirche für die gute Zusammenarbeit und gratulierte zur Veröffentlichung dieses Buches

Das 120 Seiten starke Buch „Lesen in Bild und Text. Illustrierte Inkunabeln aus dem Archiv der Diözese Gurk in Klagenfurt“ mit 62 Abbildungen ist um 18,- Euro im Buchhandel und über den Geschichtsverein für Kärnten (Tel. 0463/536-30573, geschichtsverein@landesmuseum.ktn.gv.at) erhältlich.