Organisation

Referat für pfarrpastorale MitarbeiterInnen

Wenn Stress krank macht

Impulsvortrag von Eva-Maria Kölbl-Perner

Eva-Maria Kölbl-Perner (© Foto: MIchael Kapeller)
Eva-Maria Kölbl-Perner (© Foto: MIchael Kapeller)

Im Rahmen der Herbsttagung der Berufsgemeinschaft der Pastoralassistent/innen und Theolog/innen der Diözeses Gurk am 15. Oktober 2011 im Bildungshaus Stift St. Georgen zeigte Eva-Maria Kölbl-Perner, Pastoralassistentin und Krankenhausseelsorgerin, auf, welche Folgen Stress für die Gesundheit haben kann. Mit diesem Thema hat sich Frau Kölbl-Perner eingehend in einer Ausbildung für Psychoonkologie auseinander gesetzt. Im Folgenden werden zentrale Inhalte dieses Vortrages, die sich weitgehend auf Unterlagen von Dr. Günther Linemayer stützen, wiedergegeben.

Stress als Überlebensstrategie und Krankmacher

Stress ist grundsätzlich gut und hilft uns seit Urzeiten, in Sekundenschnelle auf eine Gefahr zu reagieren. Auf diese Alarmreaktion erfolgt die Flucht und dann eine Phase der Erholung. Problematisch ist es nun, wenn, so wie heute häufig, auf Stress kein Spannungsabbau durch Bewegung und durch Erholung erfolgt. Dadurch wird Stress zum ersten Krankmacher. So geht man zum Beispiel heute in der Medizin davon aus, dass sehr viele Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt, Bandscheibenvorfall oder Tinnitus sehr häufig durch Stress ausgelöst werden.

Gesund bleiben trotz Stress

Stress ist eine Reaktion des Organismus auf innere und äußere Einflüsse. Dabei liegt der Ursprung jedoch nicht in der belastenden Situation selbst. Vielmehr geht die Stressreaktion vom Gehirn aus. Deshalb ist für die Stressbewältigung auch die Einstellung zur stressauslösenden Situation entscheidend. Wenn es gelingt, die Situation nicht als Überforderung sondern als Herausforderung zu begreifen, wirkt dies automatisch stressvermindernd. Dieser Grundsatz kann schon bei Epikur nachgelesen werden:

Es sind nicht die Dinge, die uns stören, sondern die Art wie wir sie betrachten.

Stressmangement

Die Kunst im Umgang mit Stress liegt darin, bewusst das Heft des Handelns und Gestaltens in die Hand zu nehmen. Dies gelingt leichter, wenn man folgende sechs Punkte beherzigt:
1.) Ich pflege positive Beziehungen, die mir gut tun und in denen ich mich als Mensch angenommen weiß und enfalten kann.
2.) Ich blicke positiv auf die Herausfoderugnen, die mir heute gestellt sind.
3.) Ich öffne mich im Gespräch und in der Begegnung Menschen, mit denen ich zu tun habe und die mir wichtig sind.
4.) Ich achte auf regelmäßige Pausen und halte diese strikt ein.
5.) Ich suche mir Ruhe und Kraft durch das Gebet und durch körperliche Entspannungsübungen.
6.) Ich betreibe regelmäßig Sport und Bewegung.