Das mittelalterliche Fest, in dessen Mittelpunkt die leibliche Gegenwart Jesu Christi durch das Sakrament der Eucharistie steht, ist uns bis heute erhalten geblieben. Während über Jahrhunderte die Fronleichnamsprozession oftmals eine Machtdemonstration der katholischen Kirche gewesen ist, so lädt sie heutzutage wohl eher in aller Demut ein, den gekreuzigten Christus auch als solchen wahrzunehmen und ihn in uns aufzunehmen. Die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi eröffnet uns die Möglichkeit, uns selbst zu verwandeln und unser Leben aus einer himmlischen Perspektive heraus zu leben.

Die nach der Festmesse stattfindende feierliche Prozession mit der Muttergottes zieht alljährlich durch Arnoldstein. Bei den drei aufgebauten und festlich geschmückten Altären wurde der Segen Gottes erbeten. Die Abordnung der Feuerwehr Arnoldstein trug den „Himmel“, unter dem Pfarrer Johann Sedlmaier mit der Monstranz den feierlichen Segen erteilte. Gesanglich umrahmt wurde die feierliche Prozession vom „Telefonchor“ unter der Leitung von Bernhard Wolfsgruber und der EMV-Trachtenkapelle Arnoldstein, unter der Leitung von Kapellmeister Siegfried Moser. Der Familientrachtenverein Arnoldstein hatte es sich wiederum zur traditionellen Aufgabe gemacht, die Michor-Kapelle festlich herzurichten und die Muttergottes feiertäglich geschmückt durch den Ort zu begleiten.

(Marianne Dörfler)