Organisation

Pressestelle

Hochfest Allerheiligen und Allerseelen

Gräbersegnungen in Kärntner Pfarren – Allerseelenrequiem mit Bischof Schwarz

Zu Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Menschen anlässlich der Gräbersegnungen die Gräber der Verstorbenen.  (© Foto: Pressestelle/Begsteiger)
Zu Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Menschen anlässlich der Gräbersegnungen die Gräber der Verstorbenen. (© Foto: Pressestelle/Begsteiger)

Klagenfurt, 29. 10. 14 (pgk). Der Anfang des Monats November ist geprägt durch die beiden Erinnerungstage Allerheiligen und Allerseelen. Beide Feste sind nicht nur Ausdruck der christlichen Tradition des Totengedenkens, sondern vor allem der Hoffnung auf Auferstehung. Der 1. November gilt in der Katholischen Kirche als hoher Festtag und ist ein Fest aller in Christus Vollendeten. In vielen Kärntner Pfarren besuchen Menschen anlässlich der Gräbersegnungen die Gräber der Verstorbenen. Liturgisch ist das Hochfest Allerheiligen nicht so sehr ein Tag des Totengedenkens. Es wird vielmehr das neue Leben in ewiger Glückseligkeit gefeiert, in das die Heiligen schon gelangt und zu dem alle Menschen berufen sind. Das Allerheiligenfest ist vom Glauben geprägt, dass Menschen nach ihrem Tod ihr Lebensziel bei Gott erreicht haben und daher auch Heilige genannt werden können. Auf den Allerheiligentag folgt am 2. November der Allerseelentag, der Gedenktag aller verstorbenen Gläubigen. Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zelebriert am Allerseelentag am Sonntag, dem 2. November, um 19 Uhr die feierliche hl. Messe im Klagenfurter Dom. Musikalisch mitgestaltet wird die Allerseelenliturgie vom Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller mit dem Requiem (Orgelfassung) von M. Durufé.

Allerheiligen, Geschichte des Festes. Die Verehrung der Heiligen und die Bitte um ihre Fürsprache ist – ebenso wie das Gebet für die Verstorbenen – biblischen Ursprungs (vgl. z. B. Offb. 6,9). Bereits Ende des 1. Jahrhunderts versammelten sich Christen an den Gräbern der Märtyrerinnen und Märtyrer, der ersten Gruppe von Heiligen. Gemeinsam erinnerte man sich dort am jeweiligen Jahrestag des Todes dieser heiligen Frauen und Männer. Später errichtete man über ihren Gräbern Kirchen, und schließlich wurden Gebeine aus solchen Gräbern auch in schon bestehende oder neu zu errichtende Kirchen gebracht. In den Katholischen Kirchen werden Reliquienteile von Heiligen in den Altar gegeben oder in besonderen Reliquiaren zur Verehrung ausgestellt. Das Datum für diesen Gedenktag war in den verschiedenen Teilkirchen unterschiedlich. So war die Weihe des römischen Pantheons zur „Kirche der Gottesmutter Maria und aller heiligen Märtyrer“ im Jahr 610 für den damaligen Papst Bonifatius IV. Anlass, den 13. Mai als Gedenktag für die Verstorbenen festzulegen. Aber auch der Sonntag nach Pfingsten sowie der Freitag nach Ostern wurden als Gedächtnistage überliefert. Im Lauf der Geschichte der Kirche wurden nicht mehr nur Menschen verehrt, die aufgrund ihres Glaubens an Jesus Christus verfolgt und getötet wurden, sondern zunehmend auch solche, deren Leben durch ihren Glauben besonders geprägt war. Das Fest im heutigen Sinne, als Tag des Gedächtnisses aller Heiligen, ist zunächst im 8. Jahrhundert in England und Irland bezeugt, wo ein neuer Festtermin entstand: Der 1. November markierte hier den Winterbeginn und war zugleich Jahresanfang. Durch irisch-schottische Missionare gelangte das Allerheiligenfest im 9. Jahrhundert auch auf den Kontinent. 835 legte es Papst Gregor IV. unter dem Namen „Fest aller Heiligen“ auf den 1. November. Seither wird es in der ganzen Kirche an diesem Tag gefeiert.

Allerheiligenlitanei. Eine besondere Ausformung der Heiligenverehrung ist die Allerheiligenlitanei. Sie gilt als die älteste Litanei der römischen Kirche und wird als einzige in den offiziellen liturgischen Büchern verwendet. Ihren ursprünglichen Kern bilden die an Christus gerichteten Bittrufe, die mit „Herr, befreie uns“ und „Wir bitten dich, erhöre uns“ beantwortet werden. Ihnen wurden Anrufungen der Heiligen vorangestellt, die der Litanei schließlich auch den Namen gaben, obwohl die ganze Litanei als solche eine Christus-Litanei ist. Die Allerheiligenlitanei ist als großes Bittgebet in der Osternacht, bei Sakramentenspendungen und Weihehandlungen, dem sakramentalen Segen und bei Bittprozessionen vorgesehen.

Allerseelen. Auf den Allerheiligentag folgt am 2. November der Allerseelentag, der Gedenktag aller verstorbenen Gläubigen. 998 setzte Odilo, Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, für alle ihm unterstellten Klöster fest, dass am Tag nach Allerheiligen aller Verstorbenen durch Gebet und Messe zu gedenken sei. Dieses Gedächtnis breitete sich rasch über Frankreich, England und Deutschland aus und wird heute ebenfalls noch weltweit am 2. November gefeiert. Das Totengedenken am Allerseelentag vergegenwärtigt, dass nach christlichem Verständnis mit dem Tod ein neues Leben in der Vollendung bei Gott geschenkt wird.

Die enge Verbindung von Allerheiligen und Allerseelen ist auch in den Texten der Messfeier verankert. Die Präfation (= einleitendes Gebet der Wandlung) von Allerheiligen schließt nicht nur die kanonisierten Heiligen, also jene Frauen und Männer, die von der Kirche offiziell heilig gesprochen wurden, ein, sondern „alle verstorbenen Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind“.