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Aschermittwoch: Beginn der 40-tägigen Fastenzeit

Aschermittwochsliturgie mit Bischof Schwarz im Klagenfurter Dom

Am Aschermittwoch wird in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten das Aschenkreuz ausgeteilt (im Bild: Aschenritus Klagenfurter Dom, 2014).  (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)
Am Aschermittwoch wird in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten das Aschenkreuz ausgeteilt (im Bild: Aschenritus Klagenfurter Dom, 2014). (© Foto: Pressestelle/Eggenberger)

Klagenfurt, 8. 2. 16 (pgk). Am Aschermittwoch, dem 10. Februar, zelebriert Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz um 19 Uhr im Klagenfurter Dom die traditionelle Aschermittwochsliturgie mit Austeilung des Aschenkreuzes. Musikalisch mitgestaltet wird die Aschermittwochsliturgie von Domchor und Bläserensemble der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller mit der „Festmesse“ von Karl Walter, an der Orgel Domorganist Klaus Kuchling.

Aschermittwoch. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige österliche Bußzeit als Vorbereitung auf das höchste Fest im Kirchenjahr, Ostern. Bereits im vierten Jahrhundert war es fester Brauch, sich 40 Tage auf das Hochfest von Ostern vorzubereiten. Da früher an Sonntagen nicht gefastet wurde, werden die Sonntage auch heute bei der Zählung der 40 Tage nicht berücksichtigt. Dieses bestimmte Zeitmaß leitet sich von der Bibel ab, da die Zahl 40 in der Zahlensymbolik als „heilige Zahl“ gilt. Die Zahl 40 wird in der Heiligen Schrift sehr oft genannt und bezeichnet fast immer eine Zeit der Buße, des Fastens und Betens, der Wanderschaft und des Erwartens. So dauerte zum Beispiel die Sintflut 40 Tage und die Wüstenwanderung Israels 40 Jahre, 40 Tage war Mose auf dem Berg Sinai, ebenso lange wanderte Elija zum Gottesberg. Im Neuen Testament fastete Jesus 40 Tage in der Wüste, ebenso erfolgte am 40. Tag nach Ostern seine Himmelfahrt und Rückkehr zum Vater.

Aschenritus. Am Aschermittwoch wird in allen Kärntner Pfarren bei den Gottesdiensten das Aschenkreuz ausgeteilt, ein Ritus, der seit dem elften Jahrhundert überliefert ist. „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ lauten die Sätze, die der Priester oder Diakon beim Austeilen des Aschenkreuzes spricht. Die Wurzeln des Aschenritus gehen zurück bis in die Antike. In der Antike war Asche nicht nur Zeichen der Vergänglichkeit, sondern auch der Reinigung, wurde doch Asche auch als Waschmittel und als Grundlage zur Seifenherstellung verwendet. Heute ist das Aschenkreuz gleichzeitig ein Hinweis auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Menschen, ein Symbol für Reinigung und auch ein Hinweis auf die Notwendigkeit zur Umkehr.

Violett. Violett ist die Farbe der Fastenzeit. Altarbilder und Kreuze werden in der Fastenzeit mit violetten Tüchern bedeckt. Violett ist auch die liturgische Farbe der Fastenzeit. Früher war Violett bedingt durch die aufwändige Herstellung der Farbe aus dem Farbstoff der Purpurschnecke auch eine sehr kostbare und teure Farbe.

Fastentücher. Mit dem Aschermittwoch ist in Kärnten ein besonderer Brauch verbunden: Seit mehr als 1.000 Jahren ist der Brauch überliefert, wonach am Aschermittwoch die Altarbilder mit Fastentüchern verhüllt werden. Die Tücher sollen mit ihrer biblischen Bilderfolge auf Ostern einstimmen. Mehr als die Hälfte der österreichweit erhaltenen Fastentücher befinden sich in Kärnten. Das älteste und zugleich größte der erhalten gebliebenen Fastentücher Kärntens ist das Gurker Fastentuch, das im Rahmen der Aschermittwochsliturgie im Dom zu Gurk feierlich aufgezogen wird. Die liturgische Feier beginnt um 18 Uhr in der Oberkirche, in dessen Mitte das Fastentuch aufgezogen wird, und führt dann mit einer Prozession in die Hauptkirche.