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8. Dezember, Hochfest „Mariä Empfängnis“: Pontifikalamt im Klagenfurter Dom

Uraufführung der „Marien-Messe“ von J. Ebenbauer durch die Domkantorei

 Im Mittelpunkt des Hochfestes “Mariä Empfängnis“ steht die Einzigartigkeit der Gottesmutter Maria (im BIld: Krönung Mariens, Flügelaltar, Maria Gail).  (© Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer)
Im Mittelpunkt des Hochfestes “Mariä Empfängnis“ steht die Einzigartigkeit der Gottesmutter Maria (im BIld: Krönung Mariens, Flügelaltar, Maria Gail). (© Foto: Prof. Heinz Ellersdorfer)

Klagenfurt, 6. 12. 16 (pgk). Am Donnerstag, dem 8. Dezember, feiert die Katholische Kirche das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, im Volksmund besser bekannt als „Mariä Empfängnis“. In den Kärntner Pfarren werden an diesem kirchlichen Feiertag wie an Sonntagen hl. Messen gefeiert. In der Klagenfurter Domkirche zelebriert Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zum Hochfest um 10 Uhr das Pontifikalamt. Musikalisch mitgestaltet wird der feierliche Gottesdienst mit der Uraufführung der „Marien-Messe“ von Johannes Ebenbauer durch die Domkantorei Klagenfurt (Ltg.: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller), an der Marienorgel Dommusikassistentin Melissa Dermastia.

Das Fest. Das Hochfest „Mariä Empfängnis“ ist vom Festinhalt her ein oft missverstandenes Fest. Die „unbefleckte Empfängnis“ bedeutet nicht die Empfängnis Jesu im Mutterleib Marias, sondern stellt die Einzigartigkeit der Gestalt Marias, der Tochter von Anna und Joachim, in den Mittelpunkt. Die Aussage dieses Festes der Erwählung Marias ist, dass Gott Maria auserwählt hat, um Jesus, den Erlöser der Welt, zu gebären. Das Hochfest „Mariä Empfängnis“ drückt eine besondere Wertschätzung des menschlichen Lebens aus, weil es die Hoffnung auf ein erlöstes Leben konkret werden lässt. Gerade in der Gottesmutter Maria wird die Würde des menschlichen Lebens gezeigt. Diese kommt nicht aus eigener Leistung oder durch eigenen Verdienst, sondern ist allein ein Geschenk Gottes.

Entstehung des Festes. Das Fest verdankt seine Entstehung mehreren Quellen. Im Osten wurde am 9. Dezember, also neun Monate vor der Geburt Marias am 8. September, bereits um das Jahr 700 ein Fest der „Empfängnis der heiligen Anna“ gefeiert. Der Hintergrund dieses Festes war die Tatsache, dass Anna trotz ihrer Unfruchtbarkeit und ihres hohen Alters Maria empfangen hatte. Dieses Fest gelangte bald in das damals byzantinische Unteritalien und von dort nach England und Frankreich. In diesen Ländern bekam es aber schon früh den Akzent des unbefleckten Empfangenwerdens Marias, also eines Lebensbeginns ohne Erbsünde. Papst Sixtus IV. approbierte 1476 das Fest der Empfängnis der unbefleckten Jungfrau Maria. Papst Clemens XI. dehnte es 1708 auf die ganze Kirche aus. Papst Pius IX. hat 1854 die Glaubensüberzeugung, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von der Erbschuld frei war, feierlich als Dogma formuliert. In Österreich war der Feiertag am 8. Dezember vom nationalsozialistischen Regime abgeschafft worden. 1955 wurde der 8. Dezember aufgrund einer breiten Volksbewegung und als Zeichen des Dankes für die wieder gewonnene Freiheit Österreichs wieder zum Feiertag erklärt. Der 8. Dezember wurzelt aber noch tiefer in der Geschichte Österreichs. Am 18. Mai 1647 ließ Kaiser Ferdinand III. zum Dank für die Errettung Wiens aus den Gefahren des 30-jährigen Krieges die Mariensäule in Wien auf dem Platz „Am Hof“ errichten und führte den 8. Dezember als Feiertag ein. 300 Jahre später, am 18. Mai 1947, erneuerte Kardinal Innitzer in der Zeit der bitteren Nachkriegsnot wieder auf dem Platz „Am Hof“ jene Verbundenheit mit Maria, die 1647 die Einführung des 8. Dezember als Feiertag bewirkt hatte.