Besondere Heilige in Kärnten

Neben den beiden Diözesanheiligen und der Schutzfrau Kärntens werden folgende Heilige in Kärnten besonders verehrt.

 (© Foto: fotomontage: internetredaktion)
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Hildegard von Stein 
(* um 910; † 5. Februar, wahrscheinlich 985, in Stein im Jauntal, Kärnten) ist eine geschichtlich nachweisbare Person, welche aus demselben bayrischen Geschlecht stammt, wie die Heilige Hemma von Gurk. Das genaue Verwandtschaftsverhältnis lässt sich nicht mehr feststellen, bekannt ist nur, dass beide ungefähr zur selben Zeit gelebt haben, wobei Hildegard wesentlich älter wurde. Sie war ebenfalls sehr begütert.Bekannt ist des Weiteren, dass Hildegard mit Albuin oder Alboin oder auch Paul (östlich von Skarbin heißt er Albuin, im Westen Paul), Pfalzgraf von Kärnten, verheiratet war (Mon. Car. III 218) und mit ihm auf der Burg Prosnitza am Skarbiner Felsen hoch über der Drau lebte. Von dieser Burg existieren keine Überreste mehr.Nach Wilhelm Wegener war Hildegard die Tochter von Aribo von Leoben aus dem reichen bayerischen Aribonenhause. Nach dem Tod ihres Mannes schenkte sie ihrem Sohn Albuin, dem späteren Bischof von Brixen, um 975 das Gut Stein im Jauntal mit acht Slavischen Huben.

Hll. Primus und Felizian
Eine besondere Beziehung zu Kärnten besitzen die frühchristlichen Märtyrer Primus und Felizian, deren Namen soviel bedeuten wie „der Erste“ bzw. „der Glückliche“. Laut einer legendarischen Passio waren die beiden christliche Römer, die von heidnischen Priestern beschuldigt worden waren, ihre Opfer an den Kaiser zu unterlassen. Zur Strafe wurden sie Löwen und Bären zum Fraße vorgeworfen, blieben aber unversehrt, da sich die wilden Tiere zärtlich an deren Füße geschmiegt haben sollen. Danach soll man die beiden enthauptet haben. Reliquien von Primus und Felizian gelangten unter den Freisinger Bischöfen auch nach Maria Wörth, wo sie noch heute in der Krypta der Kirche aufbewahrt werden. Die Pfarrkirche Maria Wörth ist wichtigste Kärntner Verehrungsstätte der beiden Märtyrer, deren Gedenktag am 9. Juni gefeiert wird. Als frühbarocke Statue erscheint der heilige Primus und der heilige Felizian am Hochaltar der Kirche von Maria Wörth. Primus hält dabei in Anspielung an seine Hinrichtung ein Schwert in der Linken, während sich ein kleiner Bär – wie einst zu Lebzeiten – an seine Füße schmiegt.

Hll. Heinrich und Kunigunde
Ein gekröntes Haupt mit großem Einfluss sowohl auf die Entwicklung des Christentums als auch auf die historische Entwicklung des Landes Kärnten war der hl. Kaiser Heinrich II. Daran erinnert neben je einer Kirche in Bleiberg-Kreuth und Görtschach bei Hermagor vor allem ein um 1390 datiertes Fresko im Dom zu Gurk, das uns den in Rom zum Kaiser gekrönten Bayernherzog mit den Insignien seiner weltlichen Macht und einem unverkennbaren Heiligenschein präsentiert. Propagiert wurde diese Verehrung besonders vom Bistum Bamberg, das ihr nicht nur seine Gründung (1007) verdankt, sondern auch den Besitz von umfangreichen Ländereien im damaligen Herzogtum Kärnten. Heinrich II. starb am 13.7.1024 und wurde etwas mehr als hundert Jahre später heilig gesprochen.
Kunigunde hatte als deutsche Königin und 1014 in rom gekrönte Kaiserin großen Anteil an der Christianisierung , indem sie zahlreiche Kirchen und Kloster gründete. Als ihre bedeutendste Stiftung gilt der Dom zu Bamberg, wo man Kunigunde nach ihrem Tod im Jahr 1033 bestattete. Um ihre Treue zu ihrem Mann zu beweisen, soll die heilige Kunigunde über glühende Pflugscharen geschritten sein. Deutlich zeigt ein Fresko des 16. Jahrhunderts, welches im Chor der unscheinbaren Laurentiuskirche von Oberwollanig bei Villach zu finden ist, die Pflugscharen als Attribute der heiligen Kunigunde. Der Gedenktag ist der 3. März.

Heiliger  Modestus (27. November)
Modestus von Kärnten, Bischof und Missionar, wurde von Bischof Virgil von Salzburg mit vier Priestern nach Kärnten geschickt, um die dortige slawische Bevölkerung, die Karantaner, zu besuchen und im christlichen Sinn zu missionieren. Am Stützpunkt der Missionare, nahe der alten Römerstadt Virunum, weihte Modestus eine Marienkirche, von der sich der spätere Name des Ortes, Maria Saal, ableitete. An der Stelle des alten Bischofsitzes Teurnia weihte Modestus die Kirche St. Peter im Holz.
Maria Saal war von 765 bis 945 ein geistliches Zentrum der Salzburger Chorbischöfe für Karantanien (Hilfsbischöfe ohne Diözese und Bischofssitz). Modestus starb um das Jahr 763. Sein Grab wird im Dom zu Maria Saal verehrt. In der Diözese Gurk ist der 27. November der Gedenktag des heiligen Modestus. Dargestellt wird er als Bischof mit einem Kirchenmodell.