Sich festmachen, festhalten, anhalten - FASTEN

Geistlicher Impuls von Generalvikar Engelbert Guggenberger zum Beginn der Fastenzeit

„Fasten meint also zuerst sich festmachen, das heißt die eigene Mitte wieder entdecken, neuen Halt finden, die in uns schlummernden Kräfte des Leibes, des Geistes, der Seele wieder aktivieren“, schreibt Generalvikar Guggenberger in seinem geistlichen Impuls für den ersten Fastensonntag. (© Foto: CC0 - pixabay / gadini)
„Fasten meint also zuerst sich festmachen, das heißt die eigene Mitte wieder entdecken, neuen Halt finden, die in uns schlummernden Kräfte des Leibes, des Geistes, der Seele wieder aktivieren“, schreibt Generalvikar Guggenberger in seinem geistlichen Impuls für den ersten Fastensonntag. (© Foto: CC0 - pixabay / gadini)
Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger (© Foto: Pressestelle / Neumüller)
Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger (© Foto: Pressestelle / Neumüller)

Die kirchliche Fastenzeit verweist auf die vierzig Tage und Nächte des Wüstenaufenthaltes Jesu. Die Zahl 40 ist nicht numerisch zu begreifen; sie hat in der Bibel symbolischen Charakter und deutet Umbruch und Veränderung, Übergang und Innovation an.

Fasten: sich festmachen, festhalten, anhalten

Auch nach der vierzigtägigen Fastenzeit soll in unserem Leben etwas Neues stehen. Die meisten von uns sind schon geflogen. Wenn man im Flugzeug Platz genommen hat, fällt der erste Blick normalerweise auf die Leuchtschrift fasten your seat belt!  Machen Sie Ihren Sitzgurt fest! Hier sind wir dem ursprünglichen Sinn des alten gotischen Wortes fasten am nächsten: sich festmachen, festhalten, anhalten. Fasten meint also zuerst sich festmachen, das heißt die eigene Mitte wieder entdecken, neuen Halt finden, die in uns schlummernden Kräfte des Leibes, des Geistes, der Seele wieder aktivieren. Dies geschieht, indem ich die Frage nach dem stelle, wovon ich lebe, was ich eigentlich und wesentlich sein möchte, woher ich mich definiere.

Starthilfe für die Reise nach innen

Es geht im Fasten also um meine fundamentale Lebenseinstellung, letztlich um mein Verhältnis zu Gott. Die Fastenzeit ist also auf die Wiedergewinnung unseres Ich ausgerichtet. Und weil eine Umkehr zu sich selbst mehr ist als ein innerer Vorgang, darum kann das Fasten als Mäßigung im Essen und Trinken zu dieser Reise nach innen eine Starthilfe sein.