Fastenzeit ist Zeit der Ermutigung

Geistlicher Impuls von Generalvikar Engelbert Guggenberger für den fünften Fastensonntag

„Lazarus aber hatte einen Freund, das heißt: jeder kranke Mensch hat Jesus zum Freund, der ihn rettet. In der Taufe ist uns das rettende Leben geschenkt worden. Es soll wachsen, reifen und Frucht bringen“, schreibt Generalvikar Guggenberger in seinem geistlichen Impuls für den fünften Fastensonntag. (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)
„Lazarus aber hatte einen Freund, das heißt: jeder kranke Mensch hat Jesus zum Freund, der ihn rettet. In der Taufe ist uns das rettende Leben geschenkt worden. Es soll wachsen, reifen und Frucht bringen“, schreibt Generalvikar Guggenberger in seinem geistlichen Impuls für den fünften Fastensonntag. (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)
Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger (© Foto: Pressestelle / Neumüller)
Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger (© Foto: Pressestelle / Neumüller)

Fastenzeit ist Zeit der Ermutigung. Wir hören Erweckungsgeschichten wie die von Lazarus, von dem es heißt, dass er krank war. Vom Namen Lazarus kommt unser Wort Lazarett. Jeden Menschen könnte man einen Lazarus nennen; denn jeder Mensch ist von irgendeiner Krankheit gezeichnet. Lazarus aber hatte einen Freund, das heißt: jeder kranke Mensch hat Jesus zum Freund, der ihn rettet. In der Taufe ist uns das rettende Leben geschenkt worden. Es soll wachsen, reifen und Frucht bringen. Doch auch dann, wenn dies nicht geschieht, wenn wir das neue Leben in uns verraten haben, auch dann schreibt uns Gott nicht ab, sondern ruft uns zurück auf den Weg des Lebens.

Wieder aufstehen, wenn man gestützt ist

Ein junger Geistlicher soll einmal im Gefängnis predigen. Tagelang sucht er Formulierungen, die geeignet scheinen, harte Herzen zu rühren. Wie er den Saal betritt, erschauert er unter der Kälte der höhnischen Gesichter. Mit einem Stoßgebet steigt er zur Kanzel hinauf. Auf der vorletzten Stufe stolpert er, und über sämtliche verfügbaren Körperteile rollt er ins Parkett zurück. Das Auditorium brüllt vor Lachen. Einen Augenblick lang fühlt sie der junge Geistliche vor Schmerz und Scham wie gelähmt. Dann springt er auf, stürmt die Treppe empor und lacht auf seine Zuhörer hinunter: Deswegen, Männer, bin ich gekommen: Ich wollte euch zeigen, dass man wieder aufstehen kann, wenn man gestürzt ist.