Die Filialkirche St.Agnes ist der heiligen Agnes geweiht. Agnes stammte aus einer wohlhabenden römischen Adelsfamilie und sollte als Zwölfjährige verheiratet werden. Aber Agnes bekannte sich zum christlichen Glauben und wollte nur Gott dienen, weshalb sie sich gegen die Heirat wehrte. Sie  wurde  mit dem Schwert enthauptet in der Art, wie man Lämmer tötet. Deshalb erscheint  die heilige Agnes oft in Verbindung mit einem Lamm, manchmal auch mit einem Schwert.

Die romanische Chorturmkirche erscheint erstmals 1332 im Pfründenverzeichnis und stand immer in engster Verbindung  zum Völkermarkter Kollegiatkapitel. Der Gottesdienst in St.Agnes wurde zunächst gemeinsam mit anderen Filialen von der Stadt aus versorgt.   Im späten 15.Jhd. kam es wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer ersten Erhebung in den Rang einer Pfarrkirche mit einem eigenen bei St.Agnes wohnhaften Priesters.

Das einschiffige Langhaus wurde Anfang des 16.Jhd. zur dreischiffigen Halle umgestaltet. Dabei wurde das ursprüngliche Schiff in ein Mittel- und ein nördliches Seitenschiff unterteilt und das südliche Seitenschiff errichtet.  Im nördl. Seitenschiff steht ein achteckiger Taufstein mit apotropäischen(Geister abschreckende) Köpfen am oberen Beckenrand aus der Zeit um 1480.

An die Kunst der Renaissance erinnert auch der leider fast zerstörte Christophorus an der Langhaussüdwand, der 1898 erneuert werden musste.

Umfangreiche bauliche Veränderungen erfolgten im 18. und 19. Jhd. Erwähnenswert sind der Hochaltar mit dem Altarblatt der heiligen Agnes und der linke Seitenaltar mit einer Marienkrönung sowie der in Kärnten seltene, gemauerte Kanzelkorb.

Auch das Begräbnisrecht dürfte bereits aus dem späten 13.Jhd. stammen, da spätestens zu diesem Zeitpunkt die Friedhofskapelle  südöstlich der Kirche schon errichtet war. Im sechseckigen Innenraum des mit Schindeln gedeckten Rundbaus brachte 1976 die Freilegung der ältesten Putzschicht überraschend eine polychrome (vielfarbig) Bemalung aus der Zeit um 1320/30 zum Vorschein. Man sieht einen künstlerisch wertvollen Zug der 3 Könige mit thronender Madonna, die Geburt Christi und die Darbringung im Tempel.

Während der Josefinischen Kirchenreform (um 1780) stieg St.Agnes zur selbständigen Pfarre auf, deren Sprengel  die Kirchen St.Peter/Wallersberg, St.Lorenzen, St.Martin und St.Nikolaus bei Gorentschach umfasste. Um 1800 musste der Pfarrsitz aufgelöst werden und St.Agnes wurde wieder zu einer Filiale von St.Ruprecht.