Pfarre

Villach-St. Jakob

Kärntnerin des Tages in der Kleine Zeitung

Johanna Metzner, Pfarrhaushälterin

Stadthauptpfarrer Dr. Richard Pirker und das Team des Pfarrgemeinderats sind sehr glücklich darüber, dass die Pfarre St. Jakob für Johanna Metzner und Dr. Lucijan Ferenčić zur neuen "Pfarrheimat" wurde. Schön, dass es euch bei uns gibt!

Artikel aus der Kleinen Zeitung vom 23. 11. 2023:

Kärntnerin des Tages

Porträt. Johanna Metzner (87), die seit 1986 in Kärnten lebt, war jahrzehntelang als Pfarrhaushälterin tätig. Ein Beruf, der sie glücklich machte. Die Kirche ist auch heute noch ein Ort der Kraft für sie.

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Foto von Harald Schwinger

Ohne die katholische Kirche wäre das Leben für Johanna Metzner einfach nicht vorstellbar. „Für mich ist sie, auch wenn es immer wieder Probleme gibt, ein großer Kraftort.“ Und es ist ein Ort, an dem sie beruflich ihre Erfüllung gefunden hat. „Ich war 37 Jahre als Pfarrhaushälterin tätig und es war für mich die schönste Zeit meines Lebens“, erzählt Metzner, die erst im Vorjahr ihre wohlverdiente Pension angetreten hat. „Die Arbeit war sehr vielfältig. Neben der Hausarbeit und dem festlichen Schmücken der Kirche bei bestimmten Anlässen, war es vor allem meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Pfarrhaus für alle ein offenes Haus blieb“, sagt sie. Jetzt, in der Pension, habe sie endlich Zeit gefunden, eine kleine Biografie zusammenzustellen und „da habe ich erst so richtig erkannt, wie reich mein Leben war. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Aufgewachsen ist Metzner auf einem Bauernhof in Unteraurach im Kreis Bamberg, gemeinsam mit drei Geschwistern. Als Kind am Hof mitzuarbeiten sei selbstverständlich gewesen, aber „es hat auch viel Spaß gemacht.“ Sie habe zwar nur einen Volksschulabschluss, aber ihre Eltern hätten ihr im Winter, wenn es am Hof nicht so viel zu tun gab, erlaubt, Fortbildungskurse zu besuchen. „Die wurden im Rahmen der Landjugend und der katholischen Jugend angeboten“, erzählt Metzner. „Ich bin mit der katholischen Kirche groß geworden und habe mich mit ihr im Denken, Handeln, Reden und im Glauben weiter entwickelt.“

Nächstenliebe, ein offenes Herz und das Miteinander seien ihr daher immer wichtig gewesen. Dass sie 1986 in Kärnten gelandet ist, „war eine Fügung“, wie sie sagt. Metzner hat in Köln eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin abgeschlossen, später kam eine Ausbildung zur Erzieherin dazu. „Danach habe ich elf Jahre in einem Kinderdorf gearbeitet und wollte eigentlich nach Südamerika gehen“, erinnert sie sich. Wenn da nicht die Bekanntschaft mit Pfarrer Lucijan Ferenčić (87) dazwischen gekommen wäre. „Er hat eine Haushaltshilfe gesucht und ich habe die Stelle angenommen“, sagt Metzner, die damals 50 Jahre alt war.

Seit dieser Zeit ist sie mit Ferenčić eng verbunden, begleitete ihn als Haushälterin von Gnesau nach Maria Wörth, wo Ferenčić 22 Jahre als Pfarrer tätig war, und seit einem Jahr leben sie nun gemeinsam in Villach, in Nähe der Hauptpfarrkirche. „Unsere Freundschaft ist für beide eine gute Sache. Der Alltag ist strukturierter und man hat jemanden zum Reden“, sagt Metzner, die auch jetzt noch gerne kocht – „das ist ja mein Beruf“ – und regelmäßig die Kirche besucht. In Kärnten sei sie immer glücklich gewesen „und ich habe auch nie Heimweh gehabt.“ 36 Jahre war Metzner Mitglied in der Berufsgemeinschaft der Diözese Gurk-Klagenfurt und hat viele Kolleginnen hier kennengelernt. „Auch dafür bin ich dankbar.“ Wenn sie auf ihr langes Leben zurückblicke, sagt Metzner, „dann habe ich das Gefühl, ich bin immer geführt gewesen.“