Pfarre

Villach-St. Jakob

Geistlicher Adventskalender am 24. Dezember 2020

von Stadthauptpfarrer Dr. Richard Pirker

Ich steh an deiner Krippe hier,

o Jesu, du mein Leben.

Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.

Nimmer hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,

und lasst dir’s wohl gefallen.

Da ich nicht geboren war,

da bist du mir geboren,

und hast mich dir zu eigen gar,

eh ich dich kannt, erkoren.

Eh ich durch deine Hand gemacht,

da hast du schon bei dir bedacht,

wie du mein wolltest werden.

Ich sehe dich mit Freuden an,

und kann mich nicht satt sehen;

und weil ich nun nichts weiter kann,

bleib ich anbetend stehen.

O dass mein Sinn ein Abgrund wär

Und meine Seel ein weites Meer,

dass ich dich möchte fassen.

(Paul Gerhardt)

Buch Jesaja 9,1-6.

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere wird das vollbringen.

Zum Meditieren von Angelus Silesius:

Der wahre Gottessohn ist Christus allein, doch muss ein jeder Christ derselbe Christus sein.

Wird Christus tausendmal in Betlehem geboren, und nicht in dir: du bleibst doch ewiglich verloren.

Der Himmel ist in dir und der Höllen Qual: Was du erkiest (erwählst) und willst, das hast du überall.

Gebet

Herr, Gott, das ist der Tag, den du gemacht, Licht von deinem Licht, ein Tag der großen Freude.

Öffne dich also für alle, die im Dunkeln tasten, und komm entgegen denen, die noch in Trübsal sind.

Und lass uns Jesus Christus schauen, frohe Kund für diese Welt, tröstendes Licht für unsere Augen, bis in Ewigkeit. Amen.

(Huub Oosterhuis)

Ihnen allen im Namen der Stadtpfarre St. Jakob ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest.