Geistlicher Adventskalender am 11. Dezember 2020
von Stadthauptpfarrer Dr. Richard Pirker
Hymnus „Der mich atmen läßt“
Der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich leben läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich schweigen läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich reden läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich warten läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich handeln läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich Mensch sein läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott
Der mich pflanzen lässt, bist du, lebendiger Gott,
der mich wachsen lässt, bist du, lebendiger Gott.
Der mich reifen lässt, bist du, lebendiger Gott,
der mich atmen lässt, bist du, lebendiger Gott.
Der mich glauben lässt, bist du, lebendiger Gott,
der mich hoffen lässt, bist du, lebendiger Gott.
Der mich lieben lässt, bist du, lebendiger Gott,
der mich atmen lässt, bist du lebendiger Gott.
(Anton Rotzetter, "Gott, der mich leben lässt", Herder-Verlag Freiburg, 2000, S. 98)
LESUNG - JES 48,17-19
Lesung aus dem Buch Jesaja.
So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels:
Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was Nutzen bringt, und der dich auf den Weg führt, den du gehen sollst.
Hättest du doch auf meine Gebote geachtet!
Dein Heil wäre wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Wogen des Meeres.
Deine Nachkommen wären wie der Sand und die Sprösslinge deines Leibes wie seine Körner.
Ihr Name wäre in meinen Augen nicht getilgt und gelöscht.
Fjodor Dostojewski, der eine gewisse Zeit in Dresden verbracht hat, verbrachte viel Zeit vor der sog. Sixtinischen Madonna, von Raffael 1512 gemalt. Bekannt ist dieses Weihnachtsbild nicht durch die theologische Konzeption, sondern durch die beiden Engerl, die am unteren Bildrand aufgemalt sind und vorweihnachtlichen Tagen überall herlachen. Auf die Frage hin, warum er sich die sixtinische Madonna so oft anschaut, antwortete er: „Damit ich am Menschen nicht verzweifle«. Von welchen Bildern lasse ich mich beeinflussen und welche innere Bilder gestalten mich und mein Leben?
EVANGELIUM - MT 11,16-19
Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit begann Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen?
Sie gleicht Kindern, die auf den Marktplätzen sitzen und anderen zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben die Totenklage angestimmt und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Denn Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht
und sie sagen: Er hat einen Dämon.
Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Säufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!
Und doch hat die Weisheit durch ihre Taten Recht bekommen.
Zum Meditieren: Wo gehöre ich zu den Kindern am Marktplatz, zu denjenigen, die sich über das Kaufenkönnen definieren und Identität finden und die an ihrem Kern des Lebens vorbeileben?
Gebet
Wir danken dir, Gott, für Jesus, der uns voraus ist im Glauben, Hoffen und Lieben. Er hat uns eine Spur hinterlassen, damit wir in der Richtung bleiben, wenn der Weg ins Dunkel führt.
Er hat sein Wort gegeben, damit wir den Mut nicht verlieren, wenn Du die Antwort unseres Lebens forderst.
Wir danken Dir, Gott, für Jesus, der uns voraus ist bei dir.
(Huub Osterhuis)