Pfarre

Villach-St. Jakob

Eröffnungsgottesdienst zum Villacher Kirchtag

„Mit'n Herzn dabei .... und zwar senza confini“

Sonntag nach Jakobi - Eröffnungsgottesdienst zum Villacher Kirchtag

Am Sonntag nach dem Jakobitag, also am 30. Juli, war es wieder soweit: Die Kirchtagswoche begann mit einer feierlichen heiligen Messe in der Stadthauptpfarrkirche. Das Gotteshaus steht wie eine edle Dame am oberen Hauptplatz und freute sich über die zahlreichen Menschen aus nah und fern, so dass am Ende des Gottesdienstes an die 600 Gläubige in der Kirche mitfeierten. Zuvor formierte sich die Bauerngman, jener Verein Villacher Bürger, der sich die Pflege echter Tradition und dem Einsatz für das Wohl der Schwächeren zum Ziel gesetzt hat. Ihr Laderbuschen zog mit den Mitgliedern in der traditionellen Kirchtagstracht in die Kirche ein, derweil die Glocken den Verein begrüßten. Die Assistenz hatte sich am Eingang formiert und Punkt 10.00 Uhr zog sie zur festlichen Musik des Bläserchors des Musikvereins St. Jakob (Präludium von Gustav A. Merkel in Es-Dur mit Bläser und Orgel) in die Kirche ein.

Die Festmesse wird von vielen Vereinen und den Vertreter:innen aus der Politik mitgetragen, so war der erste Landtagspräsident Ing. Reinhart Rohr, Landesrätin Dr. Beate Prettner, Bürgermeister Günther Albel mit dem Stadtsenat und vielen Gemeinderäten anwesend, Nationalräte, die Bürgerfrauen und die Goldhaubenfrauen waren in ihrer festlichen Gewandung gekommen, dazu die Trachtengruppe und Kärntner Landsmannschaft mit Tanzgruppe bis hin zum Kanaltaler Kulturverein.

Heuer hatte das Stadtmarketing die Sängerrunde Fellach-Oberdörfer eingeladen, die Kirchtags-Messe gesanglich zu gestalten. Mit der Jubiläumsmesse von Steffen Sack, dem Chorleiter der Sängerrunde, wurde zur Freude vieler Mitfeiernder die einzelnen Gesangsteile gesungen. Der Kantor Christian Ertl übernahm die liturgischen Teile des Antwortpsalms und des Halleluja-Rufes. Lesung und die Fürbitten wurden von Vertreter:innen der Bauerngman übernommen.

"Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles“

Die heilige Messe stand ganz im Zeichen der Überschrift des Villacher Kirchtags „Mit'n Herzn dabei – senza confini, also ohne Grenzen“ und so wurde nach dem Evangelium vom Schatz im Acker und der Perle, für die alles andere hergegeben wird, die in Form eines Dialogs-Gesprächs von Stadtpfarrer Pirker auf der Kanzel ausgeführt: Weil die bronzene Apostelfigur des hl. Jakobus immer noch fehle, wurde das Kirchtagsladerpaar in ihrem Gespräch belauscht: Johann und Margarethe sollten über Gott und die Welt nachdenken und zum Schluss ihre Verlobung bekannt geben. Da hörte man allerhand interessante Details: Von Chestertons Zitat: „Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an nichts, sondern an alles“ bis hin zum legendär gewordenen Ausspruch Jürgen Habermas, der sich in seiner Gläubigkeit als „religiös unmusikalisch“ beschreibt.

Wenn Menschen ihren Schatz finden, dann zahlt es sich aus, grenzenlos an den Gott der Liebe zu glauben und mit Herz dabei zu sein

Am Ende der Predigt war klar: Wenn Menschen ihren Schatz finden, dann zahlt es sich aus, grenzenlos an den Gott der Liebe zu glauben und mit Herz dabei zu sein. Mit einem feierlichen „Te Deum“ (mit Orgel und Bläser) und mit dem Segen wurde der Gottesdienst beendet.

Ein Gottesdienst, der die Herzen der Menschen erreichte und mit großer Freude zur Kirchtagswoche überführte, immerhin nicht nur einen Tag oder drei Tage, sondern eine ganze Woche wird in Villach gefeiert und das Leben in Gemeinschaft gefördert. Nach dem festlichen Auszug aus der Kirche ging es hin zum Rathausplatz, wo der Kirchtag durch den anschließenden Bieranstich zum weltlichen Fest überging.