Osterzeit in der Pfarre Thörl-Maglern
Ein Streifzug durch die Feierlichkeiten
Bereits ab Beginn der Fastenzeit stimmte sich die Pfarre auf die bevorstehende Osterzeit ein. Diakon Oskar Pöcher gestaltete ab Aschermittwoch wöchentlich eine Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche mit reger Anteilnahme der Gläubigen.
Dann der Höhepunkt der vorösterlichen Zeit. Am "Passionssonntag" fand vor dem Pfarrhof erstmalig in unserer Pfarre ein bei herrlichem Wetter sehr gut besuchter Osterbasar statt, auf welchem nicht nur österliche Lebensmittel, Palmbuschen und sonstige österliche Artikel angeboten wurden, sondern auch ein ansprechendes Programm für die Jüngsten mit Streichelzoo, Ostereiersuche, Ostereiermalen usw.
Am Nachmittag dann der diesjährige Dekanatskreuzweg in Afritz, an welchem auch unsere Pfarre mit einer Abordnung teilnahm und die inhaltliche Gestaltung einer der Kreuzwegstationen übernommen hat.
Und eine Woche später begann dann die engere österliche Zeit mit der traditionellen Palmweihe am Palmsonntag als Beginn der Osterwoche. Mit ihren "Palmbuschen" oder "Palzweigen" fanden sich zahlreiche Gläubige, Eltern mit ihren Kindern und Jugendliche zur Palmweihe beim Gefallenendenkmal ein. Nach der Segnung der "Buschen" und Zweige durch Diakon Oskar Pöcher führte die anschließende Palmprozession zu unserer Pfarrkirche, wo dann Diakon Oskar Pöcher die feierliche Wortgottesfeier, mit der Leidensgeschichte unseres Herren als Einleitung der "Heiligen Woche" vor "vollem Haus" mit den Gläubigen feierte.
Und dann begann das "Triduum Sacrum", die heiligen drei Tage, mit der Feier "Vom letzten Abendmahl" am Gründonnerstag. Pater Norbert Pleschberger zelebrierte gemeinsam mit Diakon Oskar Pöcher die feierliche Abendmahlmesse mit ,trotz für Gründonnerstag mit 17.00 Uhr sehr früh angesetztem Beginn, zahlreich erschienenen Gläubigen. Mit dieser Messe erinnern wir uns, wie Jesus mit seinen Jüngern das Pascha-Fest gefeiert hat, beim letzen Abendmahl Brot und Wein verteilte und an ihnen die Fußwaschung vollzog, wobei letzteres in unserer Pfarre schon seit Jahrzehnten nicht mehr symbolisch vollzogen wird. Mit dem Gloria erklangen dann das letzte Mal die Glocken und die Orgel, um dann bis zur Osternacht zu schweigen. Ab dieser Zeit übernahmen Ratsche und Klappern die Aufgaben der Glocken. Schließlich wurde, in einer schlichten Prozession um den Altar, das Allerheiligste vom Tabernakel in die dafür in unserer Kirche in der Nordwand vorgesehene Mauernische übertragen und der Hoch- und Volksaltar von Altartuch und Kandelabern entblößt, als Symbol für die Ungeschütztheit Jesu bei seiner Hinrichtung.
Am Freitag dann die Feier vom Leiden und Sterben Jesus Christus. Die Grundelemente dieser Feier gehen bereits auf frühchristliche Gottesdienstfeiern zurück und haben im Laufe der Zeit nur einige kleinere Änderungen erfahren. So ist seit 1970 die Zeit der Feier ab 15.00 Uhr festgesetzt, nicht jedoch nach 18.00 Uhr, und auch das Messgewand ist seit dieser Zeit nicht mehr schwarz sondern rot.
Begonnen wurde die Feierlichkeit, welche von Diakon Christian Novak besonders ausdrucksvoll zelebriert wurde, um 15.00 Uhr mit der "Prostratio", der Niederwerfung des Diakons im Altarraum, als Zeichen der Demut, Hingabe und flehentlichen Bitte. Nach dieser absoluten Stille im Kirchenraum erfolgte die Wortgottesfeier und nach den "Großen Fürbitten" schließlich die Kreuzverehrung. Nach der Enthüllung des Kreuzes unter Assistenz von Oskar Pöcher wurde das Kreuz den Gläubigen zur Verehrung dargeboten, bei welcher in unserer Pfarre die Gläubigen Blumen als Zeichen der Demut beim Kreuze niederlegen. Nach der stillen Übertragung des Allerheiligsten zur Kommunion wurden die zahlreich erschienenen Gläubigen, wie an diesem Tag vorgesehen, ohne Segen in Stille entlassen.
Der Karsamstag begann um 7.00 Uhr mit der obligatorischen Weihe des Osterfeuers durch Diakon Oskar Pöcher unter zahlreicher Teilnahme vor allem unserer jugendlichen Gläubigen.
Um 15.00 Uhr dann die "Fleischweihe", durchgeführt von Diakon Oskar Pöcher, zu welcher Segnung der Osterspeisen fast jeder Haushalt der Pfarrgemeinde und auch viele Gäste ihre Osterspeisen in mehr oder weniger großen Körben vorbeibrachten.
Und dann um 20.00 Uhr der wichtigste Gottesdienst des Jahres - die Feier der Osternacht, in der wir die Auferstehung Jesu feiern. Der aus vier Teilen bestehende feierliche Gottesdienst wurde von Diakon Oskar Pöcher, Diakon Christian Novak und Pfarrassistentin Barbara Velik-Frank, deren, aus dem Leben gegriffene und dem Anlass entsprechende, tolle Predigt die Gläubigen besonders ansprach und zum Nachdenken anregte, besonders stimmungsvoll zelebriert.
Nachdem die Ratsche zum Beginn der Feier gerufen hatte, entzündeten die zwei Diakone die Osterkerze am Osterfeuer in der Vorhalle der Pfarrkirche und zogen dann mit dieser in die Stille der unbeleuchteten, dunklen Kirche und stimmten dabei dreimal das "Lumen Christi" an. An die, trotz widrigem Wetters, zahlreich erschienenen Gläubigen wurde dann das Feuer der Osterkerze weitergereicht und ging diese "Lichtfeier" in den daran anschließenden Wortgottesdienst über. Nach den Lesungen und dem dabei schrittweisen Entzünden der Kerzen an der "Menora" (siebenarmiger Leuchter) der Höhepunkt jeder Osternachtsfeier - das feierliche Gloria, zu welchem zum ersten Mal seit Gründonnerstag wieder alle Glocken feierlich läuteten. Leider blieb die Orgel diesmal stumm, da der Organist anderweitig verhindert war. Mit der Tauffeier, in welcher das Taufwasser geweiht und von den Gläubigen das Taufversprechen erneuert wurde und der Eucharistiefeier ging die Osternachtsfeier zu Ende und wurden die Gläubigen mit dem feierlichen Schlusssegen in die Dunkelheit der Osternacht entlassen. Es stand zwar dieser Osternachtsfeier leider der Kirchenchor nicht zur Vefügung, aber unter Federführung unseres Kantors und der Diakone erklang ein stimmungsvoller Volksgesang, der dem feierlichen Anlass mehr als gerecht wurde.
Damit war die Karwoche zu Ende und wurde die Osterwoche und deren Feierlichkeiten mit der feierlichen Ostermesse am Ostersonntag, zelebriert von Seelsorger Gabor Marton, abgeschlossen. Musikalisch umrahmt vom Kirchenchor und unter der schon traditionellen Mitwirkung der Burschenschaft Thörl-Maglern, welche Lesungen und Fürbitten übernommen hat, war es vor "vollem Haus" ein würdiger Abschluss der Osterfeierlichkeiten. Im Anschluss an die Hl.Messe wurde in der Kirchenvorhalle von unseren Firmlingen an die Gläubigen noch die schon traditionellen Osterpinzen verteilt, als kleines Ostergeschenk der Pfarre an seine Gläubigen.
Danke an alle, die bei den Osterfeierlichkeiten einen Beitrag zu ihrem feierlichem Gelingen beigetragen haben, an die Geistlichkeit, die den würdigen Rahmen geschaffen hat und insbesondere an die zu den Feierlichkeiten zahlreich erschienenen Gläubigen, die diesen Feierlichkeiten den richtigen Rahmen geboten haben.
Dr.Gerhard Grubelnik