Aus der Quelle des Lebens schöpfen
Patrozinium St. Ulrich in Kellerberg
Die Pfarre Kellerberg hat das Patrozinium ihres Pfarrpatrons St. Ulrich gefeiert. Der Gottesdienst stand unter dem Leitgedanken: „Ulrich – Schöpfen aus der Quelle des Lebens, die Christus ist.“ Die Feier erinnerte an die Bedeutung des Heiligen, der der Gemeinde Kraft und Halt gibt. Sein offizieller Gedenktag ist der 4. Juli. In Kellerberg wurde das Patrozinium heuer am 5. Juli begangen.
Besonders passend war der Bezug zur Ulrichsquelle. Ulrich ist traditionell mit dem Thema Wasser verbunden. Einer Legende nach soll er 955 während der Belagerung Augsburgs um Wasser gebetet haben. Daraufhin sei eine Quelle entsprungen oder wieder zum Fließen gekommen. Deshalb gilt Ulrich bis heute als Patron gegen Dürre und als Schutzheiliger von Quellen.
Der Gottesdienst wurde vom Pfarrer Rudolf Pacher geleitet. Die musikalische Gestaltung übernahmen Mitglieder der Kantorei St. Nikolai. Sie bereicherten den Gottesdienst mit stimmungsvollen Gesang sowie Orgel- und Violinspiel.
Im Anschluss waren alle Mitfeiernden zu einem Sektempfang im Pfarrhof eingeladen, bei dem die Gemeinschaft in geselliger Runde ausklang.
Wer war St. Ulrich?
Ulrich von Augsburg (890–973) war Bischof von Augsburg und einer der bedeutendsten Kirchenmänner des 10. Jahrhunderts. Er stammte aus einer adeligen Familie und erhielt seine Ausbildung im Kloster St. Gallen, das damals als eines der führenden Bildungszentren Europas galt. Die dortige Klosterschule bot eine herausragende Ausbildung in Theologie und Wissenschaft, was Ulrich prägend für sein späteres Wirken vorbereitete.
Als Bischof setzte er sich unermüdlich für den Glauben, den Schutz der Kirche und das Wohl der Bevölkerung ein. Besonders bekannt war Ulrich für sein caritatives Engagement: Er kümmerte sich persönlich um Arme, Kranke und Bedürftige und setzte kirchliche Mittel ein, um Hungernde zu versorgen. Während der Ungarneinfälle stärkte er die Augsburger Bevölkerung, organisierte die Verteidigung der Stadt und sorgte gleichzeitig für die Versorgung der Verwundeten und Vertriebenen.
Ulrich war der erste Heilige, der 993 offiziell durch den Papst kanonisiert wurde. Sein Gedenktag ist der 4. Juli.
In der Kunst wird St. Ulrich häufig mit einem Fisch dargestellt, der in seiner Hand liegt oder an seinem Bischofsstab hängt. Der Fisch verweist auf eine Legende, nach der Ulrich selbst in Zeiten größter Not seinen letzten Fisch einem Bedürftigen schenkte, woraufhin Gott ihn reichlich belohnte. Außerdem symbolisiert der Fisch seine Verbindung zum Wasser und seine Rolle als Patron gegen Dürre und für Quellen. Ergänzt wird seine Darstellung oft durch bischöfliche Insignien wie Mitra und Stab, die ihn als Bischof und Kirchenführer zeigen.