Pfarre

St. Veit an der Glan

Grüß Gott!

Auf den LED-Info-Tafeln unserer Stadt St. Veit lese ich oft das Wort "DANKE". Vor jenen Menschen, die in dieser Zeit viel leisten, muss man den Hut ziehen! Alle, die derzeit sicherstellen, dass Gesundheitseinrichtungen funktionieren, von der Pflege bis zur Küche und zur Reinigung, sie alle verdienen höchste Anerkennung auch nach der Krise. Gern wären wir in den vergangenen Wochen besonders zum Osterfest oder im Alltag vielen Menschen begegnet. Es ist anders gekommen.

"Hinter verschlossenen Türen", so die biblischen Texte - haben die Apostel ausgeharrt, bis ihnen der Auferstandene Christus selbst erschienen ist. Ein Gleichnis für unsere Situation: Es war in diesem Jahr nicht möglich die Grabwache in unserer Stadtpfarre mitzuerleben.

Pfarre: Hl. Grab
Pfarrer Rudolf Pacher: Hl. Grab

Im kleinen Kreis wurden die Speisen zu Hause gesegnet. Die heiligen Messen mussten fast "hinter verschlossenen Türen" gefeiert werden. Natürlich haben wir als kleine Gottesdienstgemeinschaft für alle gebetet. Aber schöner wäre es doch gewesen, die vielen Feiern mit vielen TeilnehmerInnen zu erleben. Auch die Erstkommunion und Firmsendungsgottesdienste können nicht zu festgelegten Terminen stattfinden. Es breitete sich während der vergangenen Wochen eine seltsame Stille aus.

Pfarrer Rudolf Pacher: Kirchplatz
Pfarrer Rudolf Pacher: Kirchplatz

Die Corona-Krise zeigt uns plötzlich und unerwartet, wie verletzbar die gesamte Menschheit ist. Wir haben uns schon fast daran gewöhnt, dass es nichts gibt, das uns aufhalten kann und dass wir für jedes Problem eine Lösung haben. Nun zeigt uns das Leben, dass es über Nacht ganz anders ist. Trotzdem dürfen wir als Christen glauben, dass sich das Leben durch gemeinsame Anstrengung wieder zum Besseren wenden wird. Wenn es jemand schlecht geht, sollen wir Anteilnahme zeigen! Ich bin überzeugt, dass im Nachhinein der Aspekt der menschlichen Begegnung einen neuen Mehr-Wert bekommt. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, fällt mir auf, dass die Leute einander jetzt vielmehr grüßen. Ich wünsche mir, dass es auch nachher so bleibt. Ostern 2020 - so anders als bisher - könnte eine Chance sein, unseren Glauben neu zu beschreiben und unsere "Mutter Erde" in ihrer Verletzlichkeit mehr zu schätzen.

In der Hoffnung uns bald wieder begegnen zu können, verbleibt mit Segenswünschen:

Rudolf Pacher Dechant