Pfarre

Maria Rojach

Weihe des Feuers und Segnung der Osterspeisen am Karsamstag in der Pfarre Maria Rojach

Beispiel von Lavanttaler Weihekörben mit eindrucksvollen Decken und österlichem Schmuck (© Foto: Mag. Bernhard Wagner).
Beispiel von Lavanttaler Weihekörben mit eindrucksvollen Decken und österlichem Schmuck (© Foto: Mag. Bernhard Wagner).

Wie alljährlich am Karsamstag, 2022 war es der 16. April, weihte Pfarrer GR Mag. Helmut Mosser am Morgen vor der Pfarrkirche Maria Rojach für die Gläubigen das Osterfeuer und segnete im Verlauf des Tages an unterschiedlichen Orten des Pfarrgebietes die Osterspeisen.

In beiden Fällen handelt es sich um typisches, mit dem Osterfest eng verbundenes Brauchtum, das vom regionalen Kulturkreis nicht wegzudenken ist.
Die Weihe des Feuers erfolgte mit Beginn um 7.00 Uhr in der Nähe des sog. Missionskreuzes bei zahlreichen Anwesenden. Man spricht dabei auch von der „Schwammweihe“ zumal die Gläubigen Baumschwämme mit sich führen welche zum Transport in geeignete Metalldosen mit Tragevorrichtung gegeben oder am Ende von Metalldrähten befestigt werden. Ist die Weihe erfolgt, hält man die Schwämme in das Feuer bis sie ausreichend glühen und gewährleistet durch rasche Drehbewegungen ein Aufrechtbleiben der Glut. Diese wird anschließend nach Hause gebracht wo man hiermit vor allem in früheren Zeiten unter anderem das Herdfeuer entfachte um hernach die Osterspeisen zu kochen. Heute hat es vor allem noch den Zweck des Rauchens in Haus und Stall wobei sich der typische „Ostergeruch“ verbreitet.

Um 12.30 Uhr begann schließlich die Speisensegnung beim Bildstock in Paierdorf, die erste von insgesamt acht derartigen Segensfeiern. In der Filialkirche Gemmersdorf fand sie gleich anschließend ab 13.00 Uhr statt und in der Pfarrkirche Maria Rojach ab 15.00 Uhr.
Hierfür werden Weihekörbe gebracht die mit österlichen Speisen wie zum Beispiel Osterschinken, Ostereiern und Osterreindlingen gefüllt sind und in vielen Fällen eindrucksvolle Weihkorbdecken mit zusätzlichen Palmbuschen oder Blumen tragen. Charakteristisch sind dabei kunstvolle, rote Stickereien mit dem Christusmonogramm IHS für „Jesus, Heiland, Seligmacher“.
Die Osterspeisen mit ihrer von Ort zu Ort teils abweichenden, besonderen Auswahl und dem damit verbundenen Geruch und Geschmack, verspeist man im Familienverband entweder noch am Karsamstag oder sonst am Ostersonntag.

Herr Mag. Bernhard Wagner