Kommen Rührgeräte in den Himmel?
Ein Film über Nachhaltigkeit, Wertschätzung und ewiges Leben

Ein Film über Nachhaltigkeit, Wertschätzung und ewiges Leben
Kommen Rührgeräte in den Himmel?
Unter diesem Motto leitete Mag. Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten am 12. September in St. Egyden einen Filmabend mit 25 Teilnehmern. Mit der Geschichte eines Rührgerätes untersucht der Film die Beziehung der Gesellschaft zu Dingen.
Zuerst wurde die Produktion unter die Lupe genommen. Bei der Produktion von Konsumgütern bauen die Frauen und Männer, die die Dinge produzieren, keine Beziehung mehr auf und auch untereinander entfremden sie sich. Wir kennen die Menschen, die Waren für uns herstellen, nicht mehr und auch sie kennen uns nicht. Qualität und Langlebigkeit sind nicht mehr gefragt und für uns Konsumenten auch schwer nachvollziehbar. Eine Alternative wäre eine faire Produktion, die Kinderarbeit ausschließt und alle Produktions- und Vermarktungskosten einrechnet.
Als plausibles Beispiel wurde das (Kunst)Handwerk angeführt. Es ist überschaubar, Produzent und Konsument kennen sich und das führt zur Wertschätzung des Geschaffenen. Wertschätzung heißt, dass wir mit Dingen, die uns gehören, respektvoll umgehen und dadurch auch Müll reduzieren können.
Ein anderes Thema des Films war unser Konsumverhalten, das von der Werbung sehr stark beeinflusst wird und uns gleichgültig macht gegenüber der Verschwendung von Ressourcen. Die vielen Sonderangebote suggerieren: "Es kostet ja fast nix" und verführt so zum Kauf von Dingen, die man oft gar nicht braucht.
Aber warum arbeiten wir hart - und geben unsere Lebenszeit dafür - um etwas zu kaufen, das wir dann wieder wegwerfen? Viele erfahren durch einen Kauf Sicherheit, andere Trost und Beruhigung. Häufig geht es auch um Ansehen und Prestige. Im Grunde aber wollen wir etwas Besonderes sein und uns über unseren Besitz definieren.
Im Anschluss gab Heribert Brumnik Einblick in die Arbeit des AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung), einer gemeinnützigen Gemeinschaft, die seit drei Jahren auch in Klagenfurt in der Rosentalerstraße einen Standort mit 11 Mitarbeitern (davon sechs beeinträchtigte Menschen) hat. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, ausgemusterte IT Hardware von großen Konzernen und öffentlichen Einrichtungen zu übernehmen, zertifiziert zu löschen und mit einem Jahr Garantie wieder zu verkaufen. Ein Geschäftsmodell, das die Probleme, die der Film aufzeigt, als Herausforderung unserer Zeit versteht und diese auch annimmt.
Gertraud