Pfarre

Klagenfurt-St. Peter

Gedanken für den Tag - 31. März

Was aber bleibet, stiften die Dichter. Erinnerung an Octavio Paz

Am heutigen Tag soll an einen großen Literaten Mexikos gedacht werden, Literaturnobelpreisträger Octavio Paz, der am 31. März 1914 geboren wurde. Er hat sich mit Fragen von moderner Gesellschaft und ihrem Freiheitsempfinden ebenso auseinander gesetzt wie mit den Fragen nach Herkunft und Tradition. Er erinnert an die literarische Gestalt der Neuzeit und findet sie ihn Cervantes „Don Quichote“. In diesem Meister-Roman spanischer Sprache wird die Grundfrage nach dem christlichen Glauben virulent und aktuell. Konnte man in Dante Alighieris „De Vita Commedia“ noch die ewige Seligkeit als Ziel der menschlichen Reise entdecken, ist nunmehr der Mensch auf seiner irdischen Pilgerreise einer, der aus einer anderen Zeit stammt und (noch) kein Werkzeug hat, mit dem er der Moderne begegnen kann. Am Ende geht der Narr in sich und wird sich seiner ursprünglichen Rolle bewusst. Dies aber ohne die Seligkeit zu suchen, die Ewigkeit ist nicht im Blick.

„Mit Cervantes beginnt die Kritik des Absoluten: Es beginnt die Freiheit. Und sie beginnt mit einem Lächeln, nicht der Freude, sondern des Wissens. Der Mensch ist ein prekäres, komplexes, doppeltes oder dreifaches Wesen, von Phantasmen heimgesucht, von Begierde getrieben, von Sehnsucht zernagt: ein prachtvolles und klägliches Schauspiel. Jeder Mensch ist ein einzigartiges Wesen, und jeder Mensch ist allen anderen ähnlich. Jeder Mensch ist einmalig, und jeder Mensch ist viele Menschen, die er nicht kennt: Das Ich ist pluralisch. Cervantes lächelt: Lernen, frei zu sein, heißt lernen zu lächeln.“

Octavio Paz ist zugleich ein großer Poet, ein Dichter, der bereits mit 14 Jahren seine ersten Gedichte verfasste. Zur Poesie sagt er:

„Sie sagt, was ich verschweige, sie verschweigt, was ich sage, sie träumt, was ich vergesse. Sie ist nicht Sagen, sie ist Tun. ... Die Augen sprechen, die Worte schauen, die Blicke denken.“

Wer hat uns die Hoffnung geschenkt, dass wir dichten wider alle Hoffnung, dass wir hoffen, wider alle Zeit-Ansagen, dass wir glauben wider alle Botschaften, dass es Gott nicht gäbe? Es ist schlicht dieser Mann aus Nazareth, der diese Botschaft der Welt geschenkt hat: Verzweifelt nicht, glaubt an Gott und glaubt an mich. An diesen Jesus Christus und seine Heilsbotschaft können wir in diesen Tagen neu glauben lernen.

Gebet von Dietrich Bonhoeffer
Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht.

Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.

Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe.

Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede.

Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.