Pfarre

Klagenfurt-St. Peter

Gedanken für den Tag - 26. März

Mit geistlichen Grüßen aus St. Peter/St. Modestus

"Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken."
Ein Morgengebet mit Gedanken von Dietrich Bonhoeffer

Jeder Morgen ist ein neuer Anfang unseres Lebens. Jeder Tag ein abgeschlossenes Ganzes.

Der heutige Tag ist die Grenze unseres Sorgens und Mühens.

Er ist lang genug, um Gott zu finden oder zu verlieren, um Glauben zu halten.

Darum schuf Gott Tag und Nacht, damit wir nicht im Grenzenlosen wanderten, sondern am Morgen schon das Ziel des Abends vor uns sähen.

Wir schweigen am frühen Morgen des Tages, weil Gott das erste Wort haben soll.

Und wir schweigen vor dem Schlafengehen, weil Gott auch das letzte Wort gehört.

Schweigen heisst nicht stumm sein, wie Wort nicht Gerede heisst.

Stummsein schafft nicht Einsamkeit und Gerede schafft nicht Gemeinschaft.

Vater im Himmel,

Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.

Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenem Leben.

Du hast mir viel Gutes erwiesen,

lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.

Du wirst mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann.

Lass deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr, was dieser Tag auch bringt - dein Name sei gelobt. Amen

Lesung aus dem Buch Exodus Exodus 32,7–14

In jenen Tagen sprach der Herr zu Mose: Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten heraufgeführt hast, läuft ins Verderben. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Sie haben sich ein Kalb aus Metall gegossen und werfen sich vor ihm zu Boden. Sie bringen ihm Schlachtopfer dar und sagen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten heraufgeführt haben.
Weiter sprach der Herr zu Mose: Ich habe dieses Volk durchschaut: Ein störrisches Volk ist es. Jetzt lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und sie verzehrt. Dich aber will ich zu einem großen Volk machen.
Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott, zu besänftigen, und sagte: Warum, Herr, ist dein Zorn gegen dein Volk entbrannt? Du hast es doch mit großer Macht und starker Hand aus Ägypten herausgeführt. Sollen etwa die Ägypter sagen können: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie vom Erdboden verschwinden zu lassen?
Lass ab von deinem glühenden Zorn und lass dich das Böse reuen, das du deinem Volk antun wolltest. Denk an deine Knechte, an Abraham, Isaak und Israel, denen du mit einem Eid bei deinem eigenen Namen zugesichert und gesagt hast: Ich will eure Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel, und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe, will ich euren Nachkommen geben und sie sollen es für immer besitzen.
Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte.

Impuls


Was ist das Wichtigste in meinem Leben, fragt David Steindl-Rast seine seelenhungrigen Zuhörer. Es ist der nächste Augenblick, ohne den wir keinen Schritt setzen. Unsere Zeit, die wir so gerne durch Terminplan und neuerdings durch den Calender am Handy einteilen lassen, ist zuerst geschenkte Zeit, für uns Christinnen und Christen Heilszeit. Deshalb spricht die Bibel auch vom "Kairós", also von der Heilszeit gegenüber dem fixierten "Chronos", wo unser Leben wie auf einer großen Perlenkette aufgereiht ist. Glauben wir daran, dass Gott sich unserer Schwachheit erbarmt, unserer Gewohnheiten, die uns lähmen, glauben wir daran, dass sich Gott, der HERR, um meinen Lebensweg interessiert? Gott kann aus Steinen Brot werden lassen, er lässt mich jeden nächsten Augenblick als Geschenk erfahren. Er ist mit mir und meinen Gedanken verbunden und führt mich, dass wir auf Christus, sein menschgewordenes göttliches Wort hören.

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Altarschmuck zu einem Fest in St. Peter

"Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes enstehen lassen kann und will.

Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.

Aber er gibt sie nicht in voraus,

damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergebens sind,

und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete

und verantwortlichen Taten wartet und antwortet." Dietrich Bonhoeffer

So segne uns Gott an diesem Tag und lasse alle Mühe und Geduld

zum Segen werden.