Wort des Pfarrers
Weihnachten ist das wahrscheinlich am längsten erwartete Fest
Liebe Pfarrgemeinde!
Weihnachten ist das wahrscheinlich am längsten erwartete Fest. Bereits im Herbst schleichen sich erste Weihnachtsartikel in die Regale der Geschäfte. Spätestens nach Allerheiligen beginnen dann die Ankündigungen von Weihnachtskonzerten und -märkten, auch der Krampus hat sich der eiligen Zeit angepasst und
kommt oft schon Wochen vor dem Nikolaus. Die Zeit des Wartens auf den 24. Dezember will und muss gefüllt werden. Der Adventkalender versinnbildlicht
unser Bedürfnis, dem Warten eine Form und damit eine Struktur zu geben, vielleicht am besten: Jedes Türchen
bringt uns dem Erwarteten einen Tag näher, der Kalender misst für uns die gefühlt immer zu lange oder zu kurze Zeit. Er ist präziser als der Adventkranz, der uns nur einmal in der Woche das Fortschreiten der Zeit durch das Entzünden einer weiteren Kerze anzeigt.
Es ist fast so, als würden wir mit der hochschwangeren Maria mitfiebern, mitwarten, bis es denn endlich so weit ist. Jeden Tag könnte es so weit sein, ja nicht nur Maria, sondern auch so manche Mutter im Vorweihnachtsstress wäre froh, wenn es endlich so weit wäre, gerne
auch vor dem berechneten Geburtstermin – Hauptsache das Warten hat ein Ende. Wir stehen alle parat wie die Engel im Himmel über dem Stall zu Bethlehem, überlegen, welchen Hirten wir zuerst aufwecken sollen – und warten. Es nutzt aber nichts: Jesus kommt nicht früher, vor der Reise nach Bethlehem, was deutlich komfortabler gewesen wäre. Er kommt nicht,auch wenn wir schon am 20. Dezember mit dem Glöckchen klingeln, er lässt sich nicht in den Terminkalender einbuchen, wie der Weihnachtsmann. Gott kommt zur Welt, wenn alle Türchen geöffnet, alle Kerzen angezündet sind – er kommt, wenn es Zeit ist, Mensch zu werden. In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr Pfarrer
Franjo Vidovic
Mit den Worten des Propheten Jesaja wünschen wir allen Leserinnen und Lesern unserer Pfarrnachrichten ein gesegnetes, zufriedenesund hoffentlich gesundesJahr 2026. Gehen wir alle mit
Zuversicht in die Zukunft. Als Christinnen und Christen wissen wir uns in der Hand Gottes geborgen. „Denkt nicht mehr daran, und grübelt nicht mehr über das Vergangene. Seht hin: Ich mache etwas Neues. Schon beginnt es zu wachsen. Seht ihr es nicht? Ich bahne einen Weg durch die Wüste und lasse Flüsse in der Einöde entstehen.“ (Jesaja 43, 18-19)