Pfarre

St. Josef am Ossiacher See

Fastenzeit, Zugehen auf Ostern

Begriff des Fastens und die Karwoche

Kirche Afritz, Kreuzweg (Karin Farkas)
Kirche Afritz, Kreuzweg (Karin Farkas)

Fastenzeit

Den Beginn der Fastenzeit markiert das Aschenkreuz, das den Gläubigen am Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet wird.

Fastentuch der Pfarre Sattendorf (Karin Farkas)
Fastentuch Pfarre Sattendorf (Karin Farkas)

Bereits in alttestamentlicher Zeit (z.B. im Buch Jona oder im Buch Hiob) diente die Asche als Zeichen der Buße. Am Aschermittwoch legt es der Priester mit den Worten auf die Stirn:

 

 

 

 „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst.“

 Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Erst am Gründonnerstag wurden sie feierlich wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

 Vor der Liturgiereform in der katholischen Kirche (Ende der 1960er-Jahre) dauerte die Fastenzeit vom Aschermittwoch bis zum Karsamstag, also 46 Tage. Da der sechs darin enthaltene Sonntag nicht als Fasttage gezählt wurden, kam man auf die Zahl 40. Dafür steht auch von alters her der lateinische Begriff "Quadragesima" ("Vierzig Tage").

Verzicht in unterschiedlicher Form

Fasten wird heute von Menschen auf unterschiedliche Weise praktiziert. Verzicht auf Fleisch oder Süßigkeiten, Nicht-Benützen des Autos oder tägliche Auseinandersetzung mit einer Bibelstelle zählen zu den häufigen Fastenpraktiken. Auch Tagesimpulse per SMS oder E-mail werden viel genutzt. Der Aschermittwoch ist neben dem Karfreitag der einzige Tag, der in der katholischen Kirche als strenger Fasttag gilt.

 Die heute gebräuchliche Rede von der 40-tägigen Fastenzeit ist liturgisch nicht ganz korrekt, macht aber auf die hohe symbolische Bedeutung der Zahl 40 in der Bibel aufmerksam.

 So fastete der Prophet Elija 40 Tage in der Wüste, ehe er seiner Berufung folgte. Das Volk Israel wanderte nach dem Auszug aus Ägypten 40 Jahre durch die Wüste und durchlief damit eine Zeit der Läuterung. Moses war Gott auf dem Berg Sinai 40 Tage nahe. Die Stadt Ninive hatte 40 Tage, um ihre Sünden zu bereuen. Und auch Jesus nahm nach seiner Taufe im Jordan eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit in der Wüste auf sich.

 

Karwoche

Tresdorfer Passion (Karin Farkas)
Tresdorfer Passion (Karin Farkas)

 Die letzte Woche vor Ostern ist die Karwoche, auch "Heilige Woche" genannt. Sie vergegenwärtigt den dramatischen Höhepunkt im Leben und Wirken Jesu. In ihr wird des Einzugs Jesu in Jerusalem (Palmsonntag), der Feier des Paschafestes mit den Jüngern (Gründonnerstag), der Gefangennahme, Verurteilung und schließlich der Hinrichtung Jesu (Karfreitag) sowie der Grabesruhe am Karsamstag gedacht, bevor in der Osternacht das Fest der Auferstehung gefeiert wird.

 Mit der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag beginnt nach der neuen kirchlichen Ordnung das sogenannte "Triduum des Leidens, Sterbens und der Auferstehung". Die Grundordnung des Kirchenjahres spricht von der "Feier der drei Österlichen Tage". Das ganze Triduum gilt als ein einziges Fest, das höchste des Kirchenjahres. Der Karfreitag und Karsamstag werden auch als "österliche Fasttage" bezeichnet.

(entnommen aus Katholische Kirche Österreich – Fastenzeit)