Pfarre / Fara

Schwabegg/Žvabek

König Herodes und der Brauch des Schappens • Otroci prinašajo blagoslov v Žvabeku

Am 28. Dezember feiert die Kirche das Fest der Unschuldigen Kinder. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass dem Jesuskind nicht nur Verehrung und Anbetung zuteil wurde wie durch die "Hl. Drei Könige", sondern an der Wiege des Messiaskindes stehen auch Hass und Verfolgung. Der „neugeborene König der Juden“ war unerwünscht. Als König Herodes durch die Sterndeuter davon hörte, „erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm“ (Mt 2, 3). Nachdem die drei Weisen aus dem Morgenland nicht zu ihm zurückgekommen waren, lässt er alle Buben, die in den letzten zwei Jahren in Betlehem geboren worden sind, in der Stadt, aus der der neue König hervorgehen sollte, umbringen.

Die Erzählung vom Kindermord in Betlehem steht bei Mt 2, 16–18 und wird auf einem Altarbild der Seitenkapelle der Filialkirche St. Luzia in Aich drastisch dargestellt. Darüber sieht man dann die Hl. Familie mit einem Esel nach Ägypten flüchten, wie es ein Engel dem Josef eingegeben hatte. Diese Darstellung der Flucht der Hl. Familie wiederum nahm der bekannte Maler Werner Berg zum Muster für ein Bild seines Altartryptichons, das er in den 1933 Jahren für einen Katholikentag und für ein weibliches Kloster gemalt hatte. Da es nicht angenommen worden ist, befindet sich dieses einzige sakrale Bild, das der Chronist des Südkärntner Raumes gemalt hatte, in einem eigenen Kapellraum des Museums Werner Berg in Bleiburg-Pliberk.

In Südkärnten ist deshalb der Brauch erhalten geblieben, dass an diesem Tag die Kinder - vom Kleinkind bis zum Jugendalter - von Haus zu Haus gehen und mit Weidenruten den Erwachsenen mit einem Segensspruch auf den Hintern schlagen. Damit sollen die Lebensgeister geweckt werden, anstatt Gewalt und Vernichtung, wie es die Erwachsenen noch heute gerne praktizieren. Es ist einfach erschreckend zu lesen und zu hören, wie Kinder von Terror-Organisationen als menschliche Schutzschilder und sogar als lebende Bomben missbraucht werden. Von Kinder- und Menschenrechten hier keine Spur.

Doch bei diesem Brauch stehen Segenssprüche im Vordergrund, wie "De Engalan mit de goldanen Hoor, wünschn eich a guats neigs Johr". Von 06.00 bis 12:00 Uhr haben sie dazu die Gelegenheit, danach wird die Rute in den Ofen geworfen. Mit dem Empfang der Firmung und dem christlichen Mündigwerden endet jedoch dieser kindliche Brauch, bei dem man sich in den Ferien nicht nur ein kleines Taschengeld verdienen kann. Viele legen es in der Sparbüchse an, einer von den Schappern meinte sogar, damit sein Schlagzeug kaufen zu wollen, ein anderer eine Gitarre. V.a. die älteren Menschen freuen sich über den Besuch der Kinder und lernen dadurch auch die Familienzusammenhänge kennen. Die Frage "Wo kehrst denn du hin?" gehört zum Standard des Smalltalks zwischen den Besuchten und den Schappern. Jedes Jahr fallen einige durch die Firmung wieder weg und andere kommen dazu, in jungen Jahren von ihren Eltern begleitet, dann mit gleichaltrigen Schulkollegen. So schult man das Gedächtnis und nach einen Jahr sieht man erst wieder, wie die Kinder gewachsen sind.

Dem Aufruf des Pfarrers sind heuer 27 Kinder gefolgt, die in den Pfarrhof Schwabegg schappen gekommen sind und dadurch auch in die anderen Häuser des Ortes. Alle sind mit dem gleichen Betrag bedacht worden, dazu gab es noch eine Süßigkeit für unterwegs und ein Erinnerungsfoto für die Homepage. Dank allen, die gekommen sind und dank allen, die die Türen aufgemacht haben. Auch dadurch wird die Welt ein Stück menschlicher und gerechter.

Otroci prinašajo blagoslov v Žvabeku

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Und weiter geht es über die Pfarrwiese zu den Nachbarn • Kar naprej k sosedom, čas hiti (Foto: Pfarrarchiv Schwabegg- Žvabek)

Pred nedavnim smo lahko brali na farni spletni strani, da so otroci pravi dar Boga. To starši še posebno občutijo pri rojstvu otroka in pri njegovem krstu, prvem javnem nastopu otroka v krogu družine v cerkvenem obredu. Otroci imajo še velikokrat to pristnost, kako stopijo do sočloveka. Pri starodavni šegi šapanja ali otepanja so otroci v glavni vlogi. Odrasle s šibami tepejo po zadnjici in se nekako na ta način maščujejo umorom betlehemskih dečkov, ki jih je dal usmrtiti kralj Herod, ker se je zbal za svojo oblast. Samo odrasel človek je lahko tako po domače rečeno "prikelan", da se zboji pred dojenčkom v betlehemski štalici. Tudi danes se otroki zlorabljajo za različne namene, kot živi ščit pred nasprotnikom ali kot otroški vojaki, ki morajo izvesti največja grozodejstva. Taki otroci so zaznamovani za celo življenje.

Tako je bilo 28. decembra veliko smeha in dobre volje, ko so se od 7. do 12. ure vrstili otroci iz različnih far in okoliščinah, da bi župnika enkrat pošteno dali po riti. Blagoslov naj se čuti. Nekateri so želeli tudi v slovenščini naj se človek reši, ker danes je otroški dan. Eno dekle je prišlo celo iz Nižje Avstrije, kjer te šege nimajo, ampak v domovini očeta je za Božič in za novo leto vedno veselo. Na isti dan je tudi praznovala svoj 4. rojstni dan in prišla tudi pogledat iz suškega "grobna" v Žvabek na tega župnika, ki jo je pred tri in pol leti krstil na Svetem mestu. Druga dva sta bila iz Celovca, sedaj na obisku pri dedeju in bici v Žvabeku. Letos sta sama, ker vse tri sestrične so bile že pri birmi in so tako izpadli iz tega vsakoletnega kroga voščenja za novo leto. Ostanejo pa jim spomini na lepa in bogata otroška leta in otroci prinašajo blagoslov, vse eno od kod so in od kod pridejo.