Organisation

Fest der Barmherzigkeit

4. Fest der Barmherzigkeit

Bischofsmesse in der Markuskirche, Barmherzigkeitsrosenkranz im Karmel Himmelau, Glaubenszeugnisse aus Weiz und Abend der Barmherzigkeit in der Pfarrkirche St. Margarethen - das war das „Online“ Fest der Barmherzigkeit in Zeiten des Corona-Virus

Aufgrund der Corona-Krise wurde das 4. Fest der Barmherzigkeit in Wolfsberg „online“ gefeiert. Diese begrenzte Form des Miteinanders hinderte aber die vielen Gläubigen nicht, diesen Tag, welcher schon seit 20 Jahren in der gesamten katholischen Kirche als Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit gefeiert wird, mit dem von der Stadtpfarre Wolfsberg vorbereiteten pastoralen und spirituellen Programm zu begehen.

24 Stunden Anbetung in der Markuskirche

Von Freitag auf Samstag fand in der Markuskirche die 24 Stunden dauernde Anbetung statt, die als Vorbereitung auf den Sonntag der Barmherzigkeit begangen wurde. Die in der durchgehend (auch in der Nacht) offenen Kirche betenden Menschen trugen vor Gott zwei besondere Anliegen: Dem Erbarmen Gottes wurden jene anvertraut, die durch das Corona-Virus schwer betroffen sind, sowie alle, die durch die Mitfeier des Festes ihren Glauben neu entdecken wollen. Das erste Mal wurde für die Feier das Bild des Barmherzigen Jesus im Altarraum aufgestellt - als ein sichtbares Zeichen dessen, dass vor genau 20 Jahren Schwester Faustina (1905-1938) heiliggesprochen wurde.

Vigil des Festes

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Live über Radio Maria und über Facebook wurde schon der am Vorabend des Barmherzigkeitssonntag gefeierte Abend der Barmherzigkeit übertragen, welchen Prov. Christoph Kranicki gemeinsam mit zwei Musikern - Simona Pachatz und Siegfried Ebner - in der Pfarrkirche St. Margarethen feierte. Vor dem Allerheiligsten wurden Loblieder gesungen und als Meditationstext die Papstpredigt vom Fest der Barmherzigkeit 2018 vorgetragen.

Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit mit Bischofsbesuch

Für alle, die die Sonntagsmesse üblicherweise vormittags mitfeiern, wurde um 11 Uhr die Liveübertragung der Papstmesse aus Rom (Chiesa Santo Spirito in Sassia, Santuario della Divina Misericordia) angeboten. Papst Franziskus definierte in seiner Predigt die Barmherzigkeit Gottes als „die Hand, die uns immer aufrichtet“ und ermutigte, aus dem „Tagebuch“ der hl. Schwester Faustina zitierend, „dem Herrn das Elend zu schenken“ - besonders jetzt, in der Zeit des Corona-Virus.

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Das Programm des Wolfsberger Festes 2020 begann am Nachmittag mit dem Barmherzigkeitsrosenkranz - diesmal übertragen aus dem einzigen Kärntner Karmel Himmelau (St. Michael im Lavanttal).

https://youtu.be/PRt6QRaX5TY

Während die Schwestern die Gebetsstunde begannen, kündigten Bläser (Bläserquartett der Trachtenkapelle St. Margarethen) mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich!“ vom Kirchturm aus diese Stunde für die ganze Stadt an.

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Danach folgten zwei Glaubenszeugnisse - von Arno und Susanne Chabel, den Gründern des Gebetshauses in Weiz und Organisatoren von „Holy Day“. In ganz persönlichen Worten erzählte das Ehepaar, wie sich seine Lebensvisionen und Prinzipien veränderten und wie es den Glauben an Gott neu entdeckte.

https://youtu.be/CHJr8gHM3FU https://youtu.be/oALV3WQG2Qc

Der Höhepunkt des 4. Festes der Barmherzigkeit in Wolfsberg war die Bischofsmesse um 18 Uhr, die in der (fast) leeren Markuskirche durch den Diözesanbischof Dr. Josef Marketz gefeiert wurde. Die Liveübertragung über Facebook und Radio Maria, auch wenn ohne professionelle Qualität, ermöglichte vielen Menschen, die Verbundenheit im Gebet mit ihrem neuen Kärntner Bischof zu spüren und mit ihm gemeinsam den Auferstandenen zu feiern.

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In seiner Begrüßung wies der Wolfsberger Pfarrer Christoph Kranicki darauf hin, dass man hier bereits das 4. Mal am Sonntag der Barmherzigkeit versuchte, „mit einem geistlichen und pastoralem Programm den unzähligen Menschen einen tiefen Zugang zu Gott zu ermöglichen“. Er äußerte auch seinen Wunsch, dass das Fest 2020 „ein Zeichen der Hoffnung und der Freude“ sei - besonders für die jenigen, die durch die Corona-Krise schwer betroffen sind.

Diözesanbischof Josef Marketz betonte in seiner Predigt, dass Liebe und Barmherzigkeit zwei Begriffe sind, die „auf entscheidende Wesensmerkmale unseres Gottes hinweisen“, sodass er persönlich überlegte, ob sein Bischofsspruch nicht „Deus misericordia est“ („Gott ist Barmherzigkeit“) heißen sollte.

Auf das Gnadenbild des barmherzigen Jesus schauend, unterstrich er, dass „Wir alle dieses Bild, das inzwischen fast in jeder Kirche auch in Kärnten zu sehen ist, kennen“. Die hl. Schwester Faustina - so der Kärntner Bischof - „hat die göttliche Barmherzigkeit so stark gespürt, dann auch aufgeschrieben, weitergesagt, sodass es zur Schöpfung dieses Bildes mit zwei aus dem geöffneten Herzen ausgehenden Strahlen gekommen ist“. Diese Strahlen interpretierte er selbst als „Liebe und Barmherzigkeit“.

Für den Kärntner Bischof ist die Barmherzigkeit ein Wort „von großer Tiefe und Schönheit“. Die Deutsche Synode zitierend, definierte Bischof Marketz die Barmherzigkeit Gottes als „einen Begriff, der auf Gott hinweist, der bedingungslos, vor aller Leistung und trotz aller Schuld“ liebt. Dieses Wort sei „für unsere Gottesbeziehung entscheidend“. Als „Abbilder Gottes“ sollen wir aber das auch konkret leben und als ein Beispiel erzähle Diözesanbischof ein Ereignis aus seinem eigenen Alltag, wo er mit „bösartigen Briefen und Mails“ und „Worten, die weh tun“ konfrontiert wurde, angesichts des Verbotes öffentlicher Gottesdienste. „Wenn wir jetzt nicht aufpassen, gefährden wir die Zukunft vielen Menschen“ - sagte er und meinte: „Wenn das wieder beginnt, was jetzt bei uns abklingt, dann wird es wieder Monate dauern, bis Unternehmer wieder aufschließen können, bis alte Menschen in Pflegeheimen wieder Besuche bekommen können“. Die Solidarität sei im Moment, „auf etwas zu verzichten“, auch wenn „das von mir etwas nimmt“. Er ermutigte besonders jetzt „zu entdecken, dass zu Hause auch eine Kirche ist“ und wies darauf hin, dass Gott „in unseren Alltag hinein geht, in unsere Familie und Arbeitsplätze“ und „immer das Leben von Neuem beginnt“.

Stellvertretend für die gesamte Pfarrbevölkerung waren beim Fest anwesend: Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz, der nach der Heiligen Messe dem Diözesanbischof bei seinem ersten Besuch in Wolfsberg herzlichst dankte und ihm ein Buch über die Bezirksstadt überreichte, sowie der Obmann des Pfarrgemeinderates Klaus Penz. Musikalisch gestalteten die Festmesse: Erna Kienleitner an der Orgel, Kantor Thomas Salzmann sowie Musikschuldirektor Daniel Weinberger mit einem Bläser-Trio.