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jungeKirche Kärnten

Festival-Seelsorge am NOVA ROCK

Denk dich neu

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
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Die Festivalseelsorge gibt es in Österreich bereits seit 2018 am woodstock der blasmusik in Oberösterreich und am electric love in Salzburg. Mitte Juni waren erstmals auch am nova rock im Burgenland 14 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter*innen der kath. und evang. Kirche als Festivalseelsorger*innen im Einsatz.

In Zweierteams auf den Camping- und Caravanplätzen unterwegs, gab es viele Kontaktaufnahmen mit vielen der Festivalbesucher*innen. Auch am fixen Standplatz der Festivalseelsorge zwischen der Hauptbühne und einer kleineren Nebenbühne waren bis in die frühen Morgenstunden immer junge Menschen anzutreffen, die mit den Teammitgliedern in lockeren oder auch tiefschürfenden Gesprächen vertieft waren.

Teilweise zu Beginn von manchen Besucher*innen als Scherz angesehen „Seid ihr echt?“ kam es anschließend zu vielen tiefgehenden Gesprächen. Die Themen waren breitgefächert, von Liebeskummer, über psychische Überbelastung bis zu Suizid. Viele waren aber einfach nur dankbar und glücklich, dass es diesen besonderen Service gab. „Es gibt mir Sicherheit, dass es Euch hier gibt. So weiß ich, dass wenn ich Hilfe brauche auch jemand da ist!“ bekräftigt ein Festivalteilnehmer.

Insgesamt wurden in den vier Tagen, die ganz kurzen Begegnungen nicht mitgerechtet, 1584 Gespräche von 3 Minuten bis zu einer Stunde geführt. Auch bei etlichen Notfällen konnte die Rettungskette in Gang gesetzt werden und die Betroffenen und deren Freund*innen begleitet und betreut werden.

Als in der Nacht auf Montag das Team dann alles abgebaut hatte und die Anhänger gerade angehängt wurden, taucht ein junger Mann aus dem Halbdunkel auf. „Ihr müsst mir helfen – Ich brauche Hilfe …!“. Die Seelsorger waren sichtlich müde doch auch dieser letzte Fall wurde dann von zwei Seelsorgern übernommen. Die Freunde des Mannes wurden gefunden, etliche Kilometer über das Gelände gegangen, Lösungen für seine psychische Störungen überlegt und schließlich findet er im Sanitätszelt ein Bett, Ruhe und medizinische Hilfe. Mit seinen Freunden zusammen kommt er dann gut wieder nach Hause.

„Gerade bei einem Festival mit über 220.000 Besucher*innen ist immer etwas los.“ betont der österreichweite Referent für Festivalseelsorge Florian Baumgartner. „Klar, dass auch die Emotionen von Freude und ausgelassenem Feiern bis zu Überforderung oder psychischen Ausnahmesituationen an so einem Ort zusammenkommen – und hier kann die Festivalseelsorge mit ihrem offenen Gesprächsangebot für viele Menschen eine Anlaufstelle sein.“

Im heurigen Festivalsommer werden Festivalseelsorgeteams noch am woodstock der blasmusik, am electric love und erstmals auch am shut down und am frequency in Niederösterreich für die Festivalbesucher*innen als Ansprechpersonen vor Ort zur Verfügung stehen.