Organisation

Weltlicher Dritter Franziskanerorden

Hl. Antonius, du großer Helfer

Der neue Franziskusbote 06/22 ist da!

Titelseite Franziskusbote (© Christine Walder)
Titelseite Franziskusbote (© Christine Walder)

Liebe Geschwister und liebe Freunde des hl. Franziskus!

Nur wenige Heilige des Franziskanerordens gibt es, die über die Jahrhunderte so große Hinwendung und Verehrung erfahren haben wie der hl. Antonius von Padua. Und dies innerhalb und außerhalb des Ordens. Sein Gedenktag wird am 13. Juni begangen und nicht wenige von uns bereiten sich mit einer Antonius-Novene auf diesen Tag vor. Ich habe dem Leben des hl. Antonius von Padua schon eine Ausgabe des Franziskusboten gewidmet. Er ist jedoch so eine wunderbare Gestalt unseres Ordens, dass wir uns ihm immer wieder mit geistlichem Gewinn zuwenden können. Seine Lebensgeschichte ist ja bekannt, deshalb nur kurz zur Erinnerung.

Leben

Er entstammte einer portugiesischen Adelsfamilie, war zuerst Augustiner-Chorherr und trat 1220 zu den Franziskanern über. Er war Missionar in Marokko, Einsiedler in der Nähe von Assisi, wo er 1221 den hl. Franziskus kennenlernte. Dieser nannte ihn sogar ehrerbietig „meinen Bischof“ und erlaubte ihm auch theologische Vorlesungen zu halten, wenn er nur nicht durch dieses Studium den Geist des Gebetes und der Hingabe auslösche (so im Schreiben des hl. Franziskus). Sein theologisches Wissen und seine hervorragende Redegabe führten ihn in Europa weit herum und verschafften ihm große Anerkennung und geistliche Wirkung. Trotzdem vergaß er nie, die franziskanischen Werte von Armut, Demut, Bescheidenheit und Nächstenliebe in beispielhafter Weise zu leben. Die von ihm gewirkten Wunder waren ohne Zahl. Die Antonius-Basilika in Padua ist ein Ort großer Gnadenerweise.

Kommentar von P. Norbert

Die folgenden Gedanken zum hl. Antonius wurden von P. Norbert Pleschberger OFM, unserem geistlichen Assistenten, verfasst.

Ein herzliches Vergeltsgott dafür, lieber Pater Norbert!

„Drei Dinge sind beim hl. Antonius bemerkenswert.

Erstens: Er wird mit dem Christuskind auf dem Arm dargestellt. Dieses Privileg hatte sonst nur noch der Hl. Josef. Weiters hält er auch die Lilie, diese Darstellungsweise gibt es allerdings auch bei anderen Heiligen. Das Christuskind trägt auch noch der hl. Christoph, allerdings auf den Schultern, der Legende gemäß.

Zweitens: Den hl. Antonius von Padua zeichnet ein tiefes Gottvertrauen aus. Aus seiner Vita kennen wir viele Begebenheiten, wo dieses Gottvertrauen unter Beweis gestellt wird.

Und ein Drittes: der hl. Antonius ist ein tiefer Kenner der Hl. Schrift. Daher wird er auch „Doctor evangelicus“ genannt.

Diese Eigenschaften sprechen mich in der Begegnung mit dem hl. Antonius stets an.

Lassen auch wir uns als Brüder und Schwestern im Dritten Orden stets vom hl. Antonius ansprechen und berühren und führe er immer unsere Wege zu Gott.“

Pater Norbert Pleschberger OFM

Gebete

Gehen wir auch immer zum hl. Antonius, dem großen Helfer und Fürsprecher, was immer uns bedrücken und an die Grenzen unserer Kräfte führen mag. Er wird seine Hilfe nicht versagen.

Hl. Antonius,

du hilfst allen, die in Sorgen und Nöten zu dir ihre Zuflucht nehmen.

Voller Vertrauen und gestärkt von der Gewissheit, dass wir nicht umsonst zu dir beten, nehme ich auch deine Zuflucht zu dir, denn du bist mein mächtiger Fürsprecher vor Gott. Weise meine Bitte nicht zurück, sondern lass sie durch deine Fürsprache vor Gott gelangen.

Komm mir zu Hilfe in meinem Anliegen und erwirke mir die Gnade, um die ich flehe, so wie es für mein Seelenheil gut ist…

Segne meine Arbeit und meine Familie, halte fern von meinen Angehörigen Krankheiten und alle Gefahren für Leib und Seele. Gib, dass ich auch in Stunden der Prüfung und des Leidens stark bleibe in meinem Glauben und in der Liebe zu Gott. Amen.

(ebenfalls zur Verfügung gestellt von P. Norbert)

Si Quaeris Miracula (Lobgebet)

Für Brüder und Schwestern des OFS ist es immer wieder hilfreich und stärkend, sich mit Texten aus der Geschichte des Franziskanerordens vertraut zu machen. Das folgende Lobgebet oder Responsorium zu Ehren des hl. Antonius wurde von Bruder Julian von Speyer verfasst.

Es stammt aus dem Jahr 1233, also zwei Jahre nach dem Tod des Heiligen. In vielen Franziskanerkirchen wird es beim Antonius-Dienstag gebetet (manchmal auch gesungen) und mit dem Segen durch die Reliquie des Heiligen abgeschlossen. Hier eine der zwei deutschen Übersetzungen:

Du fragst mich um die Wunder an, die Gott durch St. Antonius getan?

Ihm weichen Aussatz, Unglücksfälle, Tod, Irrtum, selbst die Macht der Hölle. Und der Gesundheit hohes Glück kehrt zu den Kranken schnell zurück.

Das Meer bleibt ruhig in dem Strand, die Fesseln fallen von der Hand, es heilen die verletzten Glieder, verlorene Sachen kommen wieder.

Ihm singt der Jüngling und der Greis, als seinem Helfer Dank und Preis. Er rettet, wenn Gefahr uns droht, er hilft Verlassenen in der Not.

Es rühmen seine Wundergaben, die seine Hilf' erfahren haben. Ihn preiset dankbar Padua, das seiner Wunder viele sah.

Dem Vater auf dem Himmelsthron mit seinem eingebornen Sohn und auch dem Geist der reinen Lehr' sei Jubel, Preis und Dank und Ehr'.

Amen.

Möge auch dieser sehr alte Text von einem Bruder aus dem frühen Franziskanertums euren Glauben stärken und vertiefen. Alte Texte haben oft eine besondere Kraft. Lassen wir ihn uns tief ins Herz sinken.

Euch allen einen gesegneten Herz-Jesu-Monat Juni und einen gesegneten Antonius-Tag!

Und noch ein HINWEIS: Jeden Dienstag findet in der Pfarrkirche Villach St. Nikolai um 18.30 Uhr die Antonius-Andacht mit Segnung mit der Reliquie und anschließender hl. Messe statt. Sehr schön und segensreich!

Mit geschwisterlichen Grüßen, eure Sr. Klara/Christine Walder

Pace e bene!

Termine für Juli 2022:

2. Juli 2022: Ordenskapitel in Tigring

7.-9. Juli 2022: Exerzitien der Region Süd in Tainach

15. Juli 2022: Anbetung am Freudenberg

23. Juli 2022: Fußwallfahrt auf den Freudenberg