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Weltlicher Dritter Franziskanerorden

Der neue Franziskusbote Juni 2025 ist da!

Zum hohen Dreifaltigkeitssonntag

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
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Liebe Geschwister, liebe Freunde des hl. Franziskus!

Soeben gehen wir in das heilige Pfingstfest hinein, auf das wir uns mit der Pfingstnovene vorbereitet haben. Da ihr das alles gerade innerlich durchlebt, wollen wir hier schon eine Woche vorausblicken: auf den Dreifaltigkeitssonntag, den schon seit jeher etwas Geheimnisvolles umweht.

Die Kirche feiert das hochheilige Geheimnis der Dreifaltigkeit gleich nach den Pfingsttagen. Die Apostel haben gleich nach der Herabkunft des Hl. Geistes begonnen, dieses größte Geheimnis unseres Glaubens zu verkünden und zu taufen, wie Christus es ihnen aufgetragen hat: „Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Matth 28,19).

Das Fest der heiligsten Dreifaltigkeit

An den vorhergehenden großen Festen des Kirchenjahres (Weihnachten, Ostern und Pfingsten) feiern wir jeweils die „erbarmungsvollen Großtaten“ der drei göttlichen Personen, die im „Hausbuch für die Mitglieder des Dritten Ordens des hl. Vaters Franziskus“ (2. Teil. P. Stock/P. Tischler, 1887) ausführlich dargestellt werden: Die unendliche Liebe des Vaters im Weihnachtsfest, die des Sohnes zu Ostern und die des Heiligen Geistes zu Pfingsten.

Nach diesen drei Festen „will die Kirche alle Liebestaten des dreieinigen Gottes zusammen feiern und uns auffordern, für alles innigst zu danken, was der Vater und der Sohn und der Heilige Geist zu unserem Heile getan hat.“ So bildet das Fest der heiligsten Dreifaltigkeit den würdigen Schlussstein und die Krone aller vorhergegangenen Feste, „weil vom Geheimnisse der heiligsten Dreifaltigkeit alle übrigen Geheimnisse ihren Ursprung haben.“ Von diesem erhabensten und unbegreiflichsten aller Geheimnisse gelten die Worte des hl. Bernhard von Clairvaux: „Die heilige Dreifaltigkeit zu ergründen ist Vermessenheit; sie glauben, ist Frömmigkeit; sie anbeten, ist Leben und ewige Seligkeit.“ (Hausbuch, 2.Teil, S.838)

Das heilige Kreuzzeichen

Als Zeichen des öffentlichen und feierlichen Bekenntnisses des Glaubens an die allerheiligste Dreifaltigkeit wurde seit jeher das heilige Kreuzzeichen angesehen. Es gilt geradezu als unterscheidendes „Bekenntniszeichen“ des katholischen Glaubens.

Der Gebrauch des hl. Kreuzzeichens stammt wohl noch aus den Zeiten der Apostel her. So schreibt Tertullian im 2. Jh. über die Christen seiner Zeit: „Bei allen unseren Gängen, wir mögen in das Haus eintreten oder es verlassen, wir mögen uns ankleiden oder auskleiden oder waschen oder zu Tische setzen,… wir mögen das Licht anzünden oder uns zur Ruhe begeben…, bezeichnen wir unsere Stirne mit dem Zeichen des hl. Kreuzes.“

Der hl. Chrysostomus berichtet: „Überall finden wir das Zeichen des Kreuzes, bei Fürsten und Untertanen, bei Frauen und Jungfrauen und Männern, bei Sklaven und Freien: alle bezeichnen sich mit demselben, indem sie es auf den vornehmsten Teil, die Stirne einschreiben.“

Der hl. Augustinus bezeugt: „Wir tragen das Kreuz, woran Christus gekreuzigt worden ist, an unserer Stirne.“

Auch in den Märtyrerakten der hl. Fides wird 287 n.Chr. erwähnt, dass sie Stirne, Mund und Brust mit dem hl. Kreuzzeichen bezeichnet hat - wie wir es noch bei der Lesung des Evangeliums tun - bevor sie dem Scharfrichter gegenüber trat.

Das soll uns eine große Ehrfurcht vor dem hl. Kreuzzeichen einflößen.

Stärkung, Schutz und Heilung

Das hl. Kreuzzeichen ist eine starke Schutzwehr gegen alles Böse. „Jede List und jeder Trug des höllischen Feindes wird zuschanden, wenn wir ihm das heilige Kreuzzeichen entgegensetzen“, sagt der hl. Athanasius. „Furcht und Zittern ergreift die bösen Geister“,

versichert uns Origenes, “wenn sie an euch das gläubige Zeichen des Kreuzes erblicken.“

An den Schicksalen der Märtyrer erkennen wir immer wieder die wunderbare Wirksamkeit des hl. Kreuzzeichens. Auch ihren Mut und ihre Ausdauer im Ertragen von Qualen gewannen sie durch die heilsame Anwendung desselben.

Aus den Lebensgeschichten vieler Heiliger erfahren wir desgleichen die wundersame Wirksamkeit des hl. Kreuzzeichens in schwierigsten Lebenslagen.

Besonders die hl. Klara darf uns dafür als Beispiel und Vorbild dienen, gehen doch viele wunderbare Krankenheilungen auf ihre ehrfürchtige, vertrauensvolle Anwendung des hl. Kreuzzeichens zurück. Bezeichnen auch wir uns und andere liebend und vertrauend damit, im Bewusstsein, dass wir damit den Segen der hl. Dreifaltigkeit auf uns alle herabrufen.

Das hl. Kreuzzeichen als Segensquelle

Es gibt keine kirchliche Handlung, wobei nicht in irgendeiner Weise dieses Segenszeichen zur Anwendung kommt. Die Kirche empfängt durch dieses Zeichen jedes Kind in der hl. Taufe. Mit diesem Zeichen wird die Seele ausgesegnet, wenn sie aus diesem Leben in die Ewigkeit hinüber geht. Alle heiligen Sakramente werden mit diesem Zeichen gespendet, alle Segnungen, alle Gebete, alle gottesdienstlichen Handlungen werden mit diesem gläubigen Bekenntnis der heiligsten Dreifaltigkeit begonnen und beendet.

Ein Werkzeug des Heiles für uns

Tausende Male wird dieses Zeichen über uns gemacht, liebe Geschwister und Freunde des hl. Franziskus, tausende Male machen wir es selbst. Morgens und abends, vor und nach dem Gebet, in Versuchungen, in Leibes- und Seelengefahren, in allem, was wir tun, wenden wir es vertrauensvoll an. Alles soll geheiligt werden im Namen des dreieinigen Gottes.

Wir ziehen durch das heilige Kreuzzeichen Gottes reichen Segen auf uns herab. Wir heiligen damit unsere Absichten (gute Meinung), veredeln unsere Arbeit, drücken ihr ein christliches Gepräge auf und beleben damit auch unseren religiösen Eifer.

Wir empfangen durch das heilige Kreuzzeichen Trost und Kraft in allen Widrigkeiten unseres Lebens und lenken unseren Sinn immer wieder auf die segensreiche hl. Dreifaltigkeit hin. So erneuern wir immer wieder unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott, denn wie der hl. Paulus im Galaterbrief (6,24) schreibt: „...ferne sei es von mir, dass ich mich in etwas anderem rühme, als allein im Kreuze unseres Herrn Jesus Christus.“

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

Euch allen einen gesegneten Herz-Jesu-Monat Juni, liebe Geschwister und Freunde des hl. Franziskus, eure Schwester Klara / Christine Walder

Pace e bene!