Der neue Franziskusbote Juni 2021 ist da!
Den Herz-Jesu-Monat Juni leben

Liebe Geschwister im OFS Tigring, liebe Freunde des hl. Franziskus!
Der Monat Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Diese wunderbare Tradition gibt es schon seit Jahrhunderten. Das heiligste Herz Jesu steht sinnbildlich für die gottmenschliche Liebe zu uns Menschen und wir dürfen uns von ihm auch in der Tiefe unseres Herzens ergreifen lassen. Wie bei vielen alten Traditionen ist es auch hier so, dass ihre Bedeutung sich hin und wieder abschwächt und einer Erinnerung bedarf.
Im OFS, der ja heuer 800 Jahre alt wird, haben Traditionen glücklicherweise sehr große Bedeutung. Aber auch hier ist es gut, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, wie kostbar diese Glaubensgüter sind. So trägt es auch zur Stärkung unseres Glaubens bei, intensiv hinzuschauen auf das Heiligste Herz Jesu, das für das göttliche Erbarmen steht, das uns geschenkt wird, und zwar immerdar, das unser Friede und unsere Versöhnung ist und die Sühne für unsere Sünden. (vgl. Kathpedia und Nachsynodales Apostolisches Schreiben über Versöhnung und Buße, 2. Dezember 1984).
Der 1. Freitag jedes Monats hat für uns alle als Herz-Jesu-Freitag große Bedeutung. Am 2. Freitag nach Fronleichnam bzw. am 3. Freitag nach Pfingsten begeht unsere Kirche das Hochfest des Heiligsten Herzen Jesu.
Zur Geschichte
Das Hochfest wird biblisch festgemacht am Johannesevangelium, wo es berichtet, dass die Seite Jesu am Kreuz durch einen Lanzenstich durchbohrt wurde (Joh 19,34).
Die Kirchenväter betonen bereits, die geöffnete Seite des Gekreuzigten sei die geöffnete Pforte des Heils, aus der der Kirche alle Ströme der Gnade zufließen, die Sakramente, das Blut Christi der Eucharistie und auch das Wasser der Taufe. Und die Kirchenväter blickten auch besonders gern auf Johannes, den „Lieblingsjünger“ Jesu, der „an der Brust Jesu ruhte“ (Joh 13,23) und dem die Geheimnisse dieses Herzens in besonderer Weise zu Teil wurden. Es wird als das Herz des Mystischen Leibes Christi betrachtet. (vgl. 2. Vatikan. Konzil, Lumen Gentium Nr. 7)
Die Herz-Verehrung wurde im Spätmittelalter durch starke Impulse gefördert bei Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Heinrich Seuse.
Besonders stark geprägt wurde die Herz-Jesu-Verehrung jedoch durch die französische Nonne Margareta Maria Alacoque im 17. Jahrhundert. Ihr erschien Jesus Christus, als sie vor dem Tabernakel kniete und er trug ihr den Einsatz für das Herz-Jesu-Fest und für die Pflege des Herz-Jesu-Freitags auf. Papst Pius IX. führte dieses Fest verbindlich 1856 ein. Das Herz-Jesu-Fest kann als Ergänzung des Fronleichnamsfestes betrachtet werden, um die Gläubigen zu einem besonders andächtigen und häufigen Kommunionempfang hinzuführen.
Papst Leo XIII, der unserem Dritten Orden ja besonders verbunden war, weihte zu Weihnachten 1899 die ganze Welt dem Herzen Jesu. Verschiedene Ordensgemeinschaften und andere Bruderschaften haben die Herz-Jesu-Verehrung auch in den Mittelpunkt ihrer Spiritualität gestellt und ihr dadurch bis heute besondere Bedeutung verliehen, wie z.B. die Missionare des Heiligsten Herzen Jesu.
Bedeutung
Was die Besonderheit und Intensität der Herz-Jesu-Verehrung kennzeichnet, ist, dass sie nach einer Zeit der stark verstandesmäßigen Ausrichtung des Glaubens im 18. Jh. wieder zum Bewusstsein der liebenden Gegenwart Jesu führt und damit wieder zu einer Religion der Liebe und nicht der Pflicht.
Ich denke, dass diese Sichtweise gerade auch für den OFS von heute von Gewicht ist, weil sie uns auch wieder auf unsere franziskanische Aufgabe in der Welt verweist: nämlich – dem Beispiel Jesu gemäß - Liebe aus uns in die Welt strömen zu lassen, Gutes zu tun, nicht zu verurteilen, sondern den Menschen in Liebe und Güte zu begegnen.
Die 12 Verheißungen, die Jesus der hl. Maria Margareta Alacoque gab, dürfen wir tief ernst nehmen und in unser Leben einfließen lassen. Ich möchte sie hier nicht noch einmal alle detailliert anführen, da sie euch ja wohl bekannt sein dürften, sondern beispielhaft nur daraus erwähnen, was die Menschen, die die Herz-Jesu-Verehrung treu pflegen, erwarten dürfen:
5. Ich werde ihre sichere Zufluchtsstätte im Leben und im Tode sein.
6. Ich werde ihre Unternehmungen mit überreichem Segen begleiten.
7. Die Sünder werden in meinem Herzen die Quelle und das unendliche Meer der Barmherzigkeit finden.
Wie schön und segensreich für uns alle, wenn wir der Herz-Jesu-Verehrung in unserem Leben einen großen Ehrenplatz einräumen und dies nicht nur im Monat Juni.
Denn schließlich erbitten wir doch alle von Jesus dasselbe, unser aller großes Ziel: „Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.“
Und besonders schön ist es, schon den Tag mit dieser Herz-Jesu Verehrung zu beginnen und deshalb möchte ich euch gerne folgendes Morgengebet (gekürzt) in den Juni mitgeben.
Morgengruß zum Herzen Jesu
Wenn ich erwach am frühen Morgen,
Herz Jesu, dann begrüß ich Dich,
um für des Tages Müh und Sorgen,
Dir innig zu empfehlen mich.
Auf dich, o Herz, will ich nur schauen,
Du bist mein Stern, mein Trost, mein Licht!
Und mutig will ich dir vertrauen,
denn deine Treue wanket nicht.
So nimm dein Herz Dir ganz zu eigen;
gib Du ihm Kraft zur guten Tat.
Und sollte es zur Sünde neigen,
Halt du es fest in deiner Gnad!
Damit wünsche ich euch allen einen gesegneten Herz-Jesu-Monat Juni,
eure Sr. Klara/ Christine Walder
Gebetsintentionen für Juni:
Für die Evangelisierung: Die Schönheit der Ehe: Lasset uns für junge Menschen beten, die sich auf die Ehe mit Unterstützung einer christlichen Gemeinschaft vorbereiten. Mögen sie sich mit Großzügigkeit, Treue und Geduld lieben.
OFS: Für all jene Bruderschaften auf der ganzen Welt, die unter Alterung und Mangel an Berufungen leiden. Vater unser…
Heilige und Selige des OFS im Monat Juni:
12. Juni: Hl. Jolenta,
13. Juni: Hl. Antonius von Padua