Der neue Franziskusbote Dezember 2025 ist da!
Gesegnete FRANZISKANISCHE Weihnachten!
Christine Walder
Gesegnete FRANZISKANISCHE Weihnachten!
Liebe Geschwister, liebe Freunde des hl. Franziskus!
Wenn ihr diese Ausgabe des „Franziskusboten“ in den Händen haltet, begehen wir gerade den Nikolaustag. Die Barbarazweige stehen in der Vase, der Advent ist schon ein paar Tage alt.Gerne möchte ich euch ein paar Gedanken dazu mitgeben, auch ältere, die uns nicht mehr so vertraut sind, uns aber gut franziskanisch auf Weihnachten einstimmen sollen.
Advent
Wie schon in den alten Drittordensbüchern immer wieder erwähnt wird, bedeutet Advent Ankunft und dies in mehrfacher Weise. Besonders danke ich unserem geistlichen Assistenten Pater Norbert Pleschberger, der dies immer wieder in seinen Predigten erläutert. Die Kirche unterscheidet eine zumindest dreifache Ankunft, wie das „Hausbuch des Dritten Ordens“ (1887) betont. Die erste, uns am besten bekannte, findet „im Fleisch und in der Schwachheit“ statt, wie der hl. Bernhard sagt. “Der eingeborene Sohn Gottes entäußerte sich der Herrlichkeit des Himmels, nahm unsere Knechtsgestalt an und wurde als schwaches Kind geboren.“
Die zweite Ankunft ist „eine geistige und geheimnisvolle und besteht darin, dass Jesus in jedem einzelnen Erlösten durch die Mitteilung der heiligmachenden Gnade geistlicher Weise wieder geboren wird.“
Die dritte Ankunft „ist eine zukünftige und wird geschehen am letzten Gerichtstage, wo Christus, der Herr, als göttlicher Richter in Glorie und Majestät erscheinen wird.“
Die erste Ankunft ist bereits vorüber, Christus ist auf Erden gewandelt und hat mit den Menschen gelebt. Wir dürfen diese erste Ankunft an jedem Weihnachtsfest erneut begehen und uns von Herzen freuen. Wir selbst leben in der zweiten Ankunft in uns und sollen uns in geeigneter Weise im Advent vorbereiten.
Vorbereitung
In der heiligen Adventzeit klopft Jesus besonders an die Tür unseres Herzens. Er hat jedem von uns persönlich eine Ankunft zugedacht, voll Liebe und Gnade, eine Ankunft, welche die Folge der ersten ist. Der gute Hirt „erstreckt seine Sorge auf jedes einzelne Schäflein, auch auf das verirrte; er würdigt sich zu einem jeden Einzelnen zu kommen, um unsere Seele so umzugestalten, dass wir nicht mehr unser eigenes Leben, sondern das seinige leben.“
Und wenn Jesus in diesem Anliegen an unsere Herz klopft und wir ihn aufnehmen wollen, „müssen wir ihm unser Herz öffnen durch Verlangen und es reinigen durch Buße. Sehnsucht nach dem Erlöser und ein bußfertiges Herz, das ist die rechte Adventgesinnung.“ Das ist der Sinn des Advents, darauf zielen auch alle kirchlichen Anregungen und Anordnungen.
Wenn wir das Kommen des Herrn erwarten, schmücken wir unsere Seele mit guten Werken, mit Tugenden, mit der Perle der Einfachheit und mit der Blüte der Reinheit. Unser Gewissen sei rein, wenn sich das Fest der Geburt Christi nähert. Seien wir „strahlend in Nächstenliebe, umgeben vom Verdienste der Mildtätigkeit, blendend in Gerechtigkeit und Demut und über all dem erleuchtet durch die Liebe Gottes.“ (Hausbuch vgl. S.576). Und wenn der Heiland dann kommt zum Weihnachtsfest, wird er in uns Wohnung nehmen können und sagen: „Siehe, ich werde kommen und in ihnen wohnen, und sie werden mein Volk sein und ich ihr Gott.“ (Offb 21,3)
Zum Weihnachtsfest
Zum bevorstehenden Weihnachtsfest möchte ich euch, liebe Geschwister, besonders schöne, alte, franziskanische Weihnachtsgedichte an die Hand geben, zum Vorlesen, für Feiern, zum Stillwerden. Mögen sie euch viel Segen bringen!
Gruß ans Jesuskind
Weil, Kindlein, du hier nackt und bloß
Frost leidest meinetwegen,
So komme her in meinen Schoß,
ich will dich liebreich pflegen.
Mein feurig Herz soll wärmen dich,
da kannst du ruhen, schlafen.
Wer dich will wecken, den will ich
mit harten Worten strafen.
Vom Herzen mein lass ich dich nicht,
bis dieses Herz im Tod zerbricht.
(Vom Kapuzinerpater Johannes Chrysostomus Schenk, der eine besonders innige Liebe zum Jesuskind hatte. Er lehrte besonders Kinder dies Gedicht. Er starb zu Weihnachten 1634).
Ebenfalls von ihm:
Oh Jesulein, du holdes Kind,
du bist von mir gegrüßet;
Bei dir mein traurig Herz geschwind
unsäglich wird versüßet.
Wer dich recht liebt, wird in ein Meer
von Süßigkeit versenket;
Ach, wer soll dich nicht lieben, Herr,
der jene Lieb bedenket,
die meinen Gott gemacht so klein,
um nur mein Brüderlein zu sein.
Und ein drittes, zu Herzen gehendes:
Wenn Furcht und Angst mich manchesmal
ob meiner Sünden plagen,
und weil sie groß und ohne Zahl,
mich machen fast verzagen.
Dann aber an mein Kindlein ich
und seine Liebe denke,
so weicht die Furcht, indem ich mich
mit Leib und Seel´ ihm schenke.
Drum, wenn ich nur sein eigen bin,
so kann mich nicht verstoßen hin
das Kindlein, das so milde spricht:
Ich will den Tod des Sünders nicht.
Schließen möchte ich mit einem Gedanken von unserem geschätzten P. Norbert: „Vergessen wir im Advent nicht die Ankunft des Herrn in der hl. Messe, in der Eucharistie, die ja auch der hl. Franziskus betont. Gott steigt herab in die Hostie… der Himmel erzittert und die Erde erbebt, so sagt Franziskus.“
Euch allen frohe, gesegnete Weihnachten, liebe Geschwister, das wünscht euch eure
Sr. Klara / Christine Walder