Ich bin evangelisch, ich bin katholisch
Was uns eint - diese Frage stellten sich die Teilnehmer/innen bei einem ökumenischen Gespräch im Diözesanhaus

Wenn eine evangelische Pfarrerin sagt, oft antworte sie auf die Frage nach ihrer Konfession, sie sei "katholisch" hört man schon einmal genauer hin. Und wenn en Pater des Ordens der Gesellschaft Jesu sagt, er sei "evangelisch", dann hört man noch genauer und beginnt sich vielleicht zu wundern. So lange, bis die "Aufklärung" von beiden Seiten kommt - dass katholisch (allumfassend) nicht automatisch römisch-katholisch heißen muss und evangelisch heißen kann, das Evangelium ernst zu nehmen. Pfarrerin Lydia Burchhardt von der evangelischen Johanneskirche und Pater Reinhold Ettel, SJ, Familienseelsorger der Diözese Gurk, versuchten im ersten von zwei ökumenischen Gesprächsabenden die Frage "was uns eint" zu beantworten, ohne die eigene Position zu verwässern. Beide verwiesen auf die zentralen Aussagen des christlichen Glaubens, auf die "Kernbotschaft" oder auf die "Hierarchie der Wahrheiten", um mit dem II. Vatikanum zu sprechen. Nach einer Hinführung von Thomas Reiter von der evangelischen Akademie Kärnten und den Impulsen von Pfarrerin Burchhardt und Pater Ettel waren die Teilnehmer/innen eingeladen, in Diskussion rund um Ökumene zu treten - unter der Prämisse, vor allem das Einende zu suchen und nicht wieder gleich auf das Trennende zu schauen. Ein richtig verstandener und gut funktionierender ökumenische Dialog müsse einer Prämisse folgen: "Ich achte Dich und Deinen Glauben - und ich kann mir erwarten, dass auch Du mich und meinen Glauben achtest", so Reinhold Ettel.
Der zweite ökumenische Gesprächsabend findet am 04. Juni in der Klagenfurter Johanneskirche statt - Thema des zweiten Abends lautet "Wie miteinander leben", der Impuls wird von Thomas und Elisabeth Reiter kommen, einem konfessionsverbindenden Ehepaar. Beginn ist um 19.30 Uhr.