Spielsüchtig – was tun?

Stationäre Behandlung und Therapie von Spielsucht im Krankenhaus de La Tour

Das Krankenhaus de La Tour ist ein auf Abhängigkeitserkrankungen spezialisiertes Sonderkrankenhaus in Treffen am Ossiacher See. Zu den Abhängigkeitserkrankungen zählen neben den substanzgebundenen Suchtformen (Alkohol- und Medikamentensucht) auch die immer häufiger auftretenden substanzungebundenen Suchtformen wie z. B. exzessives Spielen, Kaufen oder Online-Surfen.

Kreativtherapie im Krankenhaus de La Tour (Foto: Gerhard Maurer)
Kreativtherapie im Krankenhaus de La Tour (Foto: Gerhard Maurer)

56 Betten stehen im Krankenhaus de La Tour für die Behandlung Betroffener zur Verfügung, acht Wochen dauert der stationäre Aufenthalt. Im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres finden spezielle „Spielerturnusse“ statt, d. h. jeweils 10 Plätze sind ausschließlich für Betroffene von Spielsucht reserviert und die Patientinnen und Patienten durchlaufen ein eigens auf ihre Erkrankung spezialisiertes Behandlungs- und Therapieprogramm.

Vorteile eines stationären Aufenthalts

„Es geht darum, die Betroffenen aus ihren Beziehungsgefügen und Alltagsproblemen herauszunehmen“, sagt. Dr. Rieger, Erster Oberarzt im Krankenhaus de La Tour und Leiter der Suchtambulanzen der Diakonie de La Tour. „Nur so können wir gewährleisten, dass tatsächlich Spielfreiheit besteht. Darüber hinaus können Komorbiditäten abgeklärt und, falls notwendig, eine medikamentöse Einstellung vorgenommen werden.“

Wie alle Abhängigkeitserkrankungen ist die Spielsucht eine hochkomplexe psychische Störung, die zudem noch einige Spezifika aufweist. Aus diesem Grund werden die Betroffenen während ihres stationären Aufenthalts im Krankenhaus de La Tour auch intensiv psychologisch betreut.

Spielsuchtspezifisches Behandlungskonzept

Zusätzlich zum „Standardprogramm“ mit drei wöchentlichen Gruppentherapien, Einzeltherapien und vielen therapiebegleitenden Angeboten (wie z. B. Beschäftigungs- und Kreativtherapie, Entspannung, Sport und Bewegung, Aromapflege, Schreibwerkstatt, Sozialberatung etc.) erhalten Betroffene von Spielsucht auch noch einmal wöchentlich Einzeltherapie und zweimal wöchentlich Gruppentherapie in sog. „Spielergruppen“. In letzteren können sich die Patientinnen und Patienten austauschen und viel voneinander lernen.

„Es handelt sich hierbei um ein ressourcenorientiertes Behandlungskonzept, d. h. der Mensch wird nicht als krankes Subjekt verstanden, sondern in seinen Möglichkeiten gefördert und gestärkt“, sagt Mag. Verena Petscharnig, Klinische- und Gesundheitspsychologin im Krankenhaus de La Tour. Das spielsuchtspezifische Gruppentherapieangebot findet in geschlossenen Gruppen statt, um sich vor allem mit den dysfunktionalen Beziehungserfahrungen der Betroffenen vertiefender auseinandersetzen zu können. „Spieler spielen auch in anderen Lebensbereichen, wie zum Beispiel in Beziehungen“, so Petscharnig.

Aufnahmemodus

Im Rahmen eines ersten Kontaktgespräches wird die bestehende Problematik abgeklärt und das weitere Vorgehen festgelegt. Dieses Gespräch kann im Rahmen der Ambulanz geführt werden. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 11:30 Uhr unter der Tel. Nr. +43 4248 2557.

Weiterführende Informationen unter www.diakonie.at/krankenhaus-delatour bzw. www.diakonie.at/spielsuchtambulanz-villach.