Die Ordensgemeinschaften der römisch-katholischen Kirche und die gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation der evangelischen Kirche, die Diakonie betreiben in Kärnten vier Krankenhäuser

Das Leistungsangebot ist umfangreich und bietet vielfältige Schwerpunkte. Insgesamt stellen in den vier Häusern rund 925 Mitarbeiter die hochwertige Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region sicher

In einer Interessengemeinschaft, dessen Vorsitz Bischofsvikar Engelbert Guggenberger führt, haben sich die christlichen Krankenhäuser Kärntens zusammengeschlossen.

„Uns ist die Ausrichtung auf das christliche Menschenbild in der Arbeit mit kranken Menschen gemeinsam. Daher war es nur logisch, dass wir uns überkonfessionell zusammengetan haben."

So erläutert Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger, Bischofsvikar und Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) christlicher Krankenhäuser in Kärnten, wie es kam, dass evangelische und katholische Spitäler seit Jahrzehnten eng zusammenarbeiten.
Christliche Krankenhäuser haben eine alte Tradition des Heilens. So sind auch die beiden katholischen Krankenhäuser Kärntens Ordensspitäler: In St. Veit ist es der Orden der Barmherzigen Brüder, in Klagenfurt betreiben die Elisabethinen in Kooperation mit dem Orden der Barmherzigen Brüder ein allgemein öffentliches Krankenhaus. Aber auch die evangelische Diakonie hat eine lange Tradition als Spitalsbetreiber. Im Bezirk Feldkirchen betreibt die Diakonie das Krankenhaus in Waiern und im Bezirk Villach Land das Sonderkrankenhaus de La Tour.
Im Mittelpunkt der vier christlichen Krankenhäuser steht die Ausrichtung auf das gemeinsame geistliche Ziel. Krankenhäuser sind nämlich Orte, an denen sich die Sinnfrage in Bezug auf das ganze Leben und den Tod häufiger und intensiver stellt, als in anderen Bereichen der Gesellschaft.


Auftritt mit einer Stimme

Ein positiver Zusatzeffekt ist die Tatsache, dass ein gemeinsamer Auftritt etwa gegenüber der öffentlichen Hand zu einer besseren Wahrnehmung führt. Zudem wird eine Abstimmung bei Schwerpunkten erleichtert. So muss nicht jedes christliche Krankenhaus die gesamte medizinische Palette anbieten, sondern kann sich auf seine jeweilige Stärke konzentrieren.


Heilen und Glaube

Angesichts der Tendenz einer zunehmenden Zentralisierung des Gesundheitswesens kommt den vier Krankenhäusern eine wichtige Bedeutung zu. Zum einen sind die Krankenhäuser direkte Anlaufstellen für die Bevölkerung. Zum anderen ist es aber gerade das Angebot des Heilens und Glaubens, das viele Menschen suchen: Es ist eine Form der Hilfe, die jedem Menschen auf besondere Weise guttut.
Auch finanzielle Argumente sprechen für die Kooperation: Spitäler in kirchlicher Trägerschaft bei gleicher Leistungsqualität arbeiten deutlich kostengünstiger als vergleichbare öffentliche Krankenhäuser. Dabei wird jedoch bei den christlichen Krankenhäusern ganz besonderer Wert auf höchste Qualitätsstandards gelegt. Über diese zum Großteil internationalen Zertifizierungen hinaus wird mit dem christlichen Menschen und Leitbild in den vier Krankenhäusern eine ganz besondere Qualität geboten. Von der Leitung angefangen über die Ärzte und die Pflegedienste stehen alle Mitarbeitenden hinter den christlichen Werten und sind sich der spezifischen Spiritualität der Trägerorganisation bewusst.
In all ihren Bemühungen um höchste medizinische Qualität möchten die christlichen Krankenhäuser nicht aus dem Blick verlieren, worauf Paracelsus, der Genius Loci der Stadt Villach, hingewiesen hat, wenn er sagt: „Die größte Arznei aber ist die Liebe."


Regionale Versorger mit hoher Kompetenz

Foto: Mag. Katja Kogler/Agentur für bessere Kommunikation
Foto: Mag. Katja Kogler/Agentur für bessere Kommunikation

2021 wurden in den vier christlichen Krankenhäusern in Kärnten rund 16.500 Menschen stationär betreut. Genauso haben mehr als 78.000 Menschen eine ambulante Behandlung in Anspruch genommen. In den Krankenhäusern der Interessengemeinschaft sind 165 Ärzte und weitere rund 610 Mitarbeiter aus den Gesundheitsberufen sowie über 150 weitere Personen in Verwaltung und Technik tätig. Trotz der Herausforderungen der Pandemiebekämpfung konnten die Häuser die medizinische Versorgung und Betreuung der anvertrauten Patienten stets sicherstellen.

A.Ö. KRANKENHAUS DER ELISABETHINEN KLAGENFURT GMBH
GESUNDHEIT AUS GUTEN HÄNDEN

Elisabethinenkrankenhaus Klagenfurt (Foto: © Studio Horst)
Elisabethinenkrankenhaus Klagenfurt (Foto: © Studio Horst)

Das Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt ist ein allgemein öffentliches christlich geführtes Krankenhaus. Als traditionsreicher Krankenpflegeorden haben sich die Elisabethinen dem „Dienst an den Kranken“ verschrieben, der allezeit aus Liebe geschehen soll. Die über 300-jährige Tradition des Hauses ist seit 2006 durch die enge Kooperation mit dem Orden der Barmherzigen Brüder gesichert. Genesung schreitet am besten voran, wenn zwei Komponenten aufeinandertreffen: Bestes medizinisches Know-how und Menschlichkeit. Die medizinischen Schwerpunkte des Krankenhauses liegen im Bereich der Orthopädie und Traumatologie, Allgemeinchirurgie, Inneren Medizin mit Rheumatologie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Radiologie und einem angeschlossenen Department für Akutgeriatrie und Remobilisation. Weitere besondere Schwerpunkte sind die chirurgisch und orthopädische „Tagesklinik Sankt Elisabeth“ sowie das Zentrum für den Bewegungsapparat. Dieses interdisziplinäre Kompetenzzentrum bietet eine hervorragende Rundumbetreuung von Diagnostik und Therapie bei Erkrankung des Bewegungsapparates bis hin zur Prävention von rheumatischen Erkrankungen. Seit 2012 ist das Elisabethinen-Krankenhaus nach dem speziell auf konfessionelle Krankenhäuser ausgerichteten pCC (proCumCert) inkl. KTQ Verfahren (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) zertifiziert. Durch das Arbeiten mit pCC inkl. KTQ wird eine optimale Patientenversorgung in Verbindung mit einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess gewährleistet.
Zudem ist das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt Lehrkrankenhaus der medizinischen Universitäten Wien und Graz und trägt damit auch zur praktischen Ausbildung junger ÄrztInnen bei. Die Abteilung Anästhesiologie/Intensivmedizin ist zusätzlich Lehrabteilung der medizinischen Universität Innsbruck.


KRANKENHAUS DER BARMHERZIGEN BRÜDER ST. VEIT/GLAN
EIN HAUS MIT HERZ UND KOMPETENZ

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan ( Foto: © HF Pictures)
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan ( Foto: © HF Pictures)

Seit der Gründung des Krankenhauses 1876 bemüht man sich, aus dem Haus einen Ort der Hospitalität im Sinne des Ordensstifters, dem hl. Johannes von Gott, zu machen, in dem sich Brüder und Schwestern begegnen. Die wichtigste Aufgabe des Hauses liegt darin, Top-Medizin und christliche Nähe harmonisch in Einklang zu bringen.

Rund 450 Mitarbeiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan betreuen in den Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Palliativstation und Radiologie jährlich 12.650 stationäre Patienten und führen 36.000 ambulante Behandlungen durch.
Das seit 2010 nach den Kriterien von pCC (pro Cum Cert) inkl. KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität) zertifizierte Krankenhaus in der Bezirksstadt St. Veit ist Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universitäten Wien und Graz. In Zusammenarbeit mit der MedUni Innsbruck hat das Haus Lehrabteilungen für Chirurgie und Anästhesiologie/Intensivmedizin. Das Haus verfügt über ein Brust-, ein viszeralonkologisches Zentrum sowie ein Zentrum für Hernienchirurgie. Seit 2006 kooperiert das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit mit dem Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt


KRANKENHAUS WAIERN

Krankenhaus Waiern ( Foto: © Gerhard Mauerer)
Krankenhaus Waiern ( Foto: © Gerhard Mauerer)

Das Krankenhaus Waiern ist ein Kompetenzzentrum für Akutgeriatrie, Psychosomatik und Essstörungen auf Basis Innerer Medizin. Das Ziel ist eine individuelle und bestmögliche Behandlung für PatientInnen. Die Stärke des Hauses besteht in der fächerübergreifenden Betreuung. So profitieren PatientInnen der Psychosomatik bei Bedarf von den Angeboten der Akutgeriatrie und PatientInnen der Akutgeriatrie werden im Rahmen von Gruppen- oder Einzeltherapien intensiv psychologisch betreut. Eine geriatrische Tagesbehandlung sowie die ambulante geriatrische Remobilisation ergänzen das Angebot.
Im Haus befindet sich auch eine Spezialklinik für Essstörungen. Pro Turnus werden 12 PatientInnen aufgenommen. In der Abteilung Akutgeriatrie/Remobilisation stehen 30 stationäre und sechs tagesklinische Betten zur Verfügung, im Department Psychosomatik 26 Betten.
Seit 2010 ist das Krankenhaus Waiern Mitglied des Dachverbands Selbsthilfe Kärnten und als selbsthilfefreundliches Krankenhaus zertifiziert. Das Krankenhaus ist ein Ort der Ruhe und Erholung. Trotz seiner einzigartigen Lage inmitten grüner Wiesen und unberührter Naturlandschaften verfügt es durch die Nähe zur Bezirkshauptstadt Feldkirchen über eine gute Verkehrsanbindung und Infrastruktur.
Der Leitsatz: „Den Menschen sehen, nicht bloß die Krankheit“ prägt die Arbeit im Krankenhaus Waiern seit über 125 Jahren.


SONDERKRANKENHAUS DE LA TOUR

Sonderkrankenhaus De la Tour (Foto: © Gerhard Mauerer)
Sonderkrankenhaus De la Tour (Foto: © Gerhard Mauerer)

Das Krankenhaus de La Tour ist ein auf Abhängigkeitserkrankungen spezialisiertes Sonderkrankenhaus. Seit nahezu vier Jahrzehnten werden hier Menschen, die an Alkohol- oder Medikamentensucht, an Spiel-, Computer- und Kaufsucht oder einer Kombination dieser Abhängigkeiten erkrankt sind, begleitet.

Für eine stationäre Behandlung stehen insgesamt 56 Betten zur Verfügung. Der stationäre Aufenthalt ist mit einer Dauer von acht Wochen festgelegt. Im Anschluss daran ist eine zweijährige ambulante Nachbehandlung im Krankenhaus und den regionalen Nachbetreuungsgruppen vorgesehen.
Das Behandlungskonzept ist ganzheitlich und beruht auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es umfasst die organmedizinische Versorgung, eine fachärztlich-psychiatrische Behandlung sowie eine individuell angepasste, verlaufsorientierte Psychotherapie.
Zur Anwendung kommen dabei verschiedene psychotherapeutische Verfahren wie Einzel- und Gruppentherapien sowie Paar- und Familiengespräche.
Angeschlossen an das Sonderkrankenhaus de La Tour sind auch ambulante Einrichtungen wie die Ambulanzen de La Tour (ambulante Einrichtung für PatientInnen mit Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit) sowie die Spielsuchtambulanz de La Tour (ambulante Einrichtung für PatientInnen mit Spiel, Kauf- und Onlinesucht).

Presseaussendung Agentur für bessere Kommunikation, Juli 2022